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Wirecard-Aktie ein Übernahmekandidat? Alles, was man hierzu wissen muss

Debit- und Kreditkarten
Foto: Getty Images

Für die Anleger der Wirecard (WKN: 747206)-Aktie dürfte das Börsenjahr 2018 insgesamt sehr erfolgreich gewesen sein. DAX-Aufstieg, ein weiterhin stabiles und rasantes zweistelliges Wachstum und aus Sicht des Aktienkurses ein Plus von rund 40 % gehören innerhalb dieser zwölf Monate zur Erfolgsbilanz des innovativen Zahlungsdienstleisters. So mancher hofft gewiss 2019 auf eine Fortsetzung.

Doch eine solche Fortsetzung könnte nun mehr denn je mit großen Fragezeichen versehen sein. Ein ehemaliger Insider scheint zumindest damit zu rechnen, dass Wirecard schon in einiger Zeit übernommen werden könnte.

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Schauen wir mal, was an solchen Gerüchten dran sein könnte und wie man als Investor zu dieser These stehen sollte.

Warum Wirecard ein Übernahmeziel sein könnte

Genau genommen hat Klaus Rehnig ein solches Szenario ins Spiel gebracht. Rehnig war zwischen 2002 und 2008 Aufsichtsratschef von Wirecard und könnte dementsprechend als gut informierter Insider gelten. Zudem ist er weiterhin bedeutender Aktionär des Zahlungsdienstleisters und dürfte sich auch deshalb über die Zukunft von Wirecard Gedanken machen.

In einem Interview mit dem Handelsblatt antwortete er auf die Frage, wann er seine noch ausstehenden Aktien verkaufen würde, dass er dies erst bei einem Kaufangebot eines Investors tun würde. Zudem sei er insgesamt der Ansicht, ein internationaler Konzern könnte Wirecard schon bald kaufen.

Die Aktionäre könnten in diesem Fall einen Aufschlag von 30, 40 oder 50 % erwarten und er, Rehnig, glaube nicht, dass der innovative Zahlungsdienstleister bislang ein kritisches Unternehmen im deutschen Außenhandel sei. Daher fürchte er auch keinen Widerstand vonseiten der Bundesregierung.

Definitiv ein interessantes Szenario, ins Spiel gebracht von einem ehemaligen Insider. Bleibt natürlich noch die Frage, was ein solches Übernahmeszenario bedeuten würde.

Ein Investor müsste tief in die Tasche greifen

Nun, zuerst einmal würde das selbstverständlich bedeuten, dass ein potenzieller Investor tief in die Tasche greifen müsste. Gegenwärtig kommt Wirecard auf eine Marktkapitalisierung in Höhe von rund 16,5 Mrd. Euro. Sofern man auf diesen Wert noch einen Aufschlag zwischen 30 und 50 % rechnet, bedeutete dies letztlich einen Übernahmepreis in Höhe von 21,5 und 24,75 Mrd. Euro.

Für die Aktionäre könnte in einem solchen Übernahmeszenario durchaus ein Aktienkurs zwischen 170 und 196 Euro möglich sein, was auf dem derzeitigen Kursniveau von rund 131 Euro (28.12.) möglicherweise eine interessante kurzfristige Prämie wäre. Allerdings könnte eine solche Übernahme die spannende Wachstumsstory für die Investoren zu einem vorschnellen Ende führen, was langfristig gesehen durchaus schade wäre.

Schließlich rechnet Wirecard noch über viele Jahre hinweg mit deutlich zweistelligen Wachstumsraten und möchte bis zum Börsenjahr 2025 Umsätze in einer Größenordnung von 10 Mrd. Euro bei einem operativen Ergebnis von 3,3 Mrd. Euro generieren. Ob ein einmaliger Übernahmeaufschlag zwischen 30 und 50 % beim inzwischen wieder deutlich gesunkenen Aktienkursniveau von 131 Euro diesem langfristigen Potenzial gerecht wird, sollten Investoren durchaus kritisch hinterfragen.

Es bleibt für’s erste nur eine Fantasie

Für’s erste müssen wir sowieso festhalten, dass ein solches Szenario bislang nicht mehr als eine bloße Fantasie eines ehemaligen Insiders und immer noch bedeutenden Aktionärs ist. Nicht mehr, und nicht weniger.

Dennoch könnte dieses Szenario durchaus im Bereich des Möglichen liegen. Wirecard ist mit seiner bisherigen Marktkapitalisierung von 16,5 Mrd. Euro zwar schon ordentlich gewachsen, könnte aber aufgrund seiner weiteren Wachstumsaussichten und seines möglicherweise inzwischen gesunkenen Börsenwertes gerade jetzt ein potenzieller Übernahmekandidat sein.

Wer sich jedoch an der Prognose bis zum Geschäftsjahr 2025 orientiert, diese für plausibel hält und langfristig von der daraus resultierenden Aktienkursentwicklung Wirecards partizipieren möchte, sollte sich gut überlegen, ob ein Übernahmeszenario wirklich erstrebenswert wäre. Denn Wirecard könnte durchaus zu mehr in der Lage sein als zu einem kurzfristigen Kursplus von 30 oder 50 % im Rahmen einer Übernahme.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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