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Das Beste zum Feste: „Dividenden sind kein sicheres Einkommen“

Geldscheine fliegen aus Geldbeutel
Foto: Getty Images

Die Feiertagssaison ist im Moment in vollem Gange. Und auch wenn derzeit einige Wohnzimmer wohl wieder Rekordzahlen an Besuchern registrieren dürften, wird es in dieser Zeit regelmäßig an den Börsen etwas ruhiger.

Das ist häufig ebenfalls die Saison, in der viele Finanzportale allgemein auf die Börsen aufmerksam machen, sich mit Prognosen für das kommende Börsenjahr brüsten oder aber gut gemeinte und ebenfalls allgemeingültige Ratschläge für das Investieren geben.

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Doch leider gibt es hierbei zuweilen auch sehr einseitige und panikschürende Sichtweisen, die man als Investor getrost links liegen lassen kann.

Warum Dividenden kein sicheres Einkommen sein sollen

So habe ich kürzlich erst einen sehr kritischen Artikel über das Investieren in Dividendenaktien gelesen. Tenor des Artikels ist, dass Dividenden kein sicheres Einkommen seien und Investoren folglich Artikel über das Investieren in (wörtlich) Dividendenstars, Dividendenraketen oder auch Die Besten Dividendenaktien für 2019 mit Vorsicht genießen sollten. Das musste ich als einer derjenigen, der gerne auch mal derartige Überschriften bedient, natürlich lesen.

Inhaltlich ging es in der besagten Kritik darum, dass solche Artikel häufig suggerierten, dass Dividenden sicher seien, man auf der Basis der möglichen Dividendenrenditen optimale Anlageentscheidungen treffen könne und Aktien mit hohen Dividendenrenditen besonders geeignet seien für einkommensorientierte Anleger.

Dem stellte der Autor gegenüber, dass einerseits Dividenden kein sicheres Einkommen seien. Es gäbe, anders als bei Zinsen oder Anleihen, keine vertragliche Verpflichtung eines Unternehmens, eine Dividende auszuschütten, weshalb sie stets riskanter sei als Zinsen.

Andererseits sei ein Tunnelblick auf die Dividendenrendite schlecht für die allgemeine Aktienrendite. Eine Investition sei primär von der Aktienkursentwicklung abhängig und sofern eine Aktie beispielsweise um 15 % einbreche, jedoch lediglich 6 % Dividendenrendite zahle, würde ein Investor unterm Strich einen Verlust von 9 % machen.

Zu guter Letzt sollte man stets auch auf verschiedene Aktien setzen. Diversifikation sei wichtig, eine Übergewichtung starker Dividendenzahler mit hohen Dividendenrenditen zwecks Risikostreuung nicht empfehlenswert. Und so weiter und so fort.

Auf den ersten Blick scheinen die Argumente natürlich sehr plausibel. Wer jedoch weiterdenkt, dürfte so manche Schwachstellen hierbei entdecken, die meiner Meinung nach zu teilweise doch sehr unberechtigter Kritik führen.

Dividendenaktien sind nicht gefährlich. Ganz im Gegenteil

Die schlechte Stimmung gegen Dividendenaktien ist nämlich unterm Strich alles andere als berechtigt. Auch wenn gewisse oberflächliche Fakten wie die Tatsache, dass Dividendenzahlungen nicht garantiert sind, zwar stimmen, führt eine zu oberflächliche Betrachtung dieser Fakten zu vollkommen falschen Ergebnissen.

Denn trotz der stets schwelenden Ungewissheit bei der Ausschüttung für die kommenden Jahre gibt es viele Dividendenaktien, wie beispielsweise Dividendenaristokraten, die über Jahre und Jahrzehnte bewiesen haben, dass Ausschüttungen auch ohne Garantie sehr zuverlässig sein können. Eine Garantie ist schließlich nicht alles, sondern das Ergebnis dürfte hierbei unterm Strich für alle Einkommensinvestoren zählen.

Sofern man als Investor folglich auf sehr solide und konstante Dividendenzahler setzt und zudem wie auch vom Autor gefordert ein breit diversifiziertes Einkommensdepot errichtet, kann man durchaus ein gewisses Maß an Ausschüttungssicherheit erhalten. Wobei es sich natürlich empfehlen könnte, gewisse Ausfallrisiken einzuplanen, die jedoch in der breiten Masse untergehen dürften.

Bezogen auf die Aktienrendite von Dividendenaktien ist zudem anzuführen, dass gerade defensive Dividendenaktien aufgrund ihrer stabilen Auszahlungen in Korrekturen dazu neigen, besser zu performen als ihre nicht ausschüttenden Äquivalente. Wie das Ned-Davis-Research-Institut beispielsweise in einer S&P-500-Studie darlegen konnte, waren die ausschüttenden Aktien dieses Index seit dem Jahre 1972 mit einem die Volatilität messenden Beta-Wert von 0,87 weniger volatil als die nicht ausschüttenden Aktien, die einen Beta-Wert von 1,29 aufwiesen. Prinzipiell kann man sich daher mit Dividendenaktien gegen höhere Kursverluste schützen. Allerdings ist das noch nicht alles, was man zu den Aktienrenditen von Dividendenaktien wissen sollte.

Ausschüttende Aktien genießen nämlich ebenfalls den Ruf, auch in Nichtkorrekturphasen insgesamt besser zu performen als ihre nicht ausschüttenden Gegenstücke. Wie die gleiche Studie nämlich offenbarte, konnten die Dividendenaktien des S&P 500 seit 1972 eine Gesamtrendite von 9,89 % vorweisen, während die Nichtdividendenaktien lediglich auf 2,39 % kamen. Durchaus ein starker Indikator, der auch Aussagekraft für andere Märkte und Indizes besitzen dürfte. Und in der breiten Masse zudem unterstreichen dürfte, dass Dividendenaktien für wirklich hervorragende Aktienrenditen einstehen können.

Keine Panik vor Dividendenaktien

Es ist, wie gesagt, natürlich richtig, dass man nicht lediglich blind auf hohe Dividendenrenditen schauen sollte und Aktien immer gewissen Risiken unterliegen. Bei Dividendenaktien kommt prinzipiell auch ein gewisses Ausfallrisiko der Ausschüttung hinzu.

Nichtsdestoweniger sollte man sich definitiv nicht vor Dividendenaktien fürchten. Grundsätzlich können einem diese Aktien nämlich hohe und stabile Erträge sichern und performen gesamtheitlich gesehen sogar besser als ihre nicht ausschüttenden Äquivalente.

Natürlich gehört stets auch ein gewisser Auswahlprozess zur Errichtung eines Dividendenportfolios, damit man hohe und sichere Ausschüttungen einfährt und Dividenden gewissermaßen als Zinsersatz dienen können. Allerdings gehe ich, scheinbar ganz anders als der Autor des besagten Artikels, davon aus, dass das den meisten Einkommensinvestoren wohl bewusst sein dürfte.

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