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Warum die Wirecard-Aktie 2018 „nur“ 38 % gestiegen ist

Vernetzte Welt
Foto: Getty Images

Es war ein durchaus bewegtes Jahr für Aktien von Wirecard (WKN: 747206). Allein aus Sicht des Aktienkurses ging es für den innovativen Zahlungsdienstleister binnen Jahresfrist von 93,28 Euro auf momentan 128,9 Euro bergauf. Immerhin ein Kursplus von 38 %.

So manch einer mag sich dennoch fragen, weshalb die Wirecard-Aktie trotz DAX-Aufstiegs zugunsten des Gründungsmitglieds Commerzbank (WKN: CBK100) nicht noch höher gestiegen ist. Werfen wir in diesem Sinne einen Foolishen Blick zurück auf die vergangenen zwölf Monate und schauen noch einmal, was das Papier konkret zum Steigen und Fallen gebracht hat.

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Der Aufstieg bis zur Jahresmitte

Eigentlich lief es innerhalb der ersten Jahreshälfte, genau genommen sogar bis Anfang September auch aus Sicht des Aktienkurses relativ rund. Das Papier stieg in diesem Zeitraum zwischenzeitlich sogar über 190 Euro je Anteilsschein. Wäre der Herbst- und Winterzeitraum innerhalb dieses Jahres nicht gewesen, könnte die Überschrift daher auch lauten, wieso sich die Aktie mehr als verdoppelt hat.

Vor allem die auch weiterhin intakte Wachstumsstory beflügelte die Aktie von Wirecard innerhalb der guten ersten Jahreshälfte. In jedem einzelnen Quartal konnte der Zahlungsabwickler hierbei Wachstumsraten im mittleren zweistelligen Prozentbereich abliefern.

Zudem erhöhte das Unternehmen im laufenden Jahr ein ums andere Mal die Prognose für das aktuelle Geschäftsjahr und rechnet inzwischen mit einem Ergebnis zwischen 550 und 570 Mio. Euro. Sowohl das operative Zahlenwerk als auch der Ausblick auf das aktuelle Geschäftsjahr dürfte den Investoren daher durchaus gefallen haben.

Der Erfolg des aktuellen Börsenjahres dürfte jedoch in der ausgegebenen Langzeitprognose bis zum Geschäftsjahr 2025 gegipfelt haben. Bis dahin rechnet Wirecard nämlich mit Umsätzen in einer Größenordnung von 10 Mrd. Euro, bei einem Ergebnis in Höhe von 3,3 Mrd. Euro, und möchte hierfür ein Transaktionsvolumen von 710 Mrd. Euro abwickeln. Das würde rund einer Verachtfachung des Zahlenwerks zwischen den Jahren 2017 und 2025 entsprechen und die Wirecard-Aktie auf dem aktuellen Kursniveau durchaus preiswert erscheinen lassen.

Es schien daher eigentlich, als würde alles recht rund laufen bei Wirecard. Zumindest auf dem aktuellen operativen Niveau.

Warum die Wirecard-Aktie ab dann eingebrochen ist

Wenn doch das Wörtchen eigentlich nicht wäre. Denn trotz dieser ambitionierten Prognose fiel die Aktie von Wirecard, wie gesagt, von über 190 Euro auf inzwischen lediglich 128,90 Euro, was einem Abverkauf von rund einem Drittel entspricht.

Natürlich war einerseits der generell schwächere Gesamtmarkt seit dem Herbst dieses Jahres dafür verantwortlich. Allerdings können wir durchaus auch andere, auf möglichen Negativschlagzeilen basierende Gründe für diesen Einbruch anführen.

Vor allem seitdem die Wirecard-Aktie nämlich nicht nur lediglich den Weg nach oben kannte, mehrten sich auch kritische Stimmen. Wirecard sei beispielsweise zu intransparent und würde den Investoren und Analysten kaum Zugriff auf die regionalen Umsatzbringer ermöglichen, lautete eine wohl sehr bedeutende Kritik.

Zudem gab es auch einige Zweifel an der Langfristprognose. Eine Verachtfachung des Geschäftsvolumens binnen lediglich acht Jahren ist natürlich kein Selbstläufer und benötigt entsprechend weiteres, globales und vor allem nachhaltiges Wachstum.

Man könnte daher sagen, dass der Abverkauf zum Ende des Jahres hin einerseits dem schwächeren Gesamtmarkt geschuldet gewesen ist, andererseits jedoch auch auf eine vorsichtigere Haltung der Investoren zurückgeführt werden kann. Bleibt abschließend natürlich die Frage, wie Investoren dieses Dilemma nun bewerten sollen.

Foolisher Schlussstrich

Nun, einerseits sollten wir an dieser Stelle natürlich noch einmal betonen, dass das aktuelle Börsenjahr trotz der Zweiteilung aus Kurssicht insgesamt doch sehr erfolgreich war. Wer schließlich seit Jahresanfang investiert ist, darf sich nach wie vor noch über ein Kursplus von 38 % freuen. Nicht schlecht, vor allem dann nicht, wenn man zu Vergleichszwecken einen Blick auf die Performance des DAX wirft.

Wie es jedoch weitergeht, dürfte vornehmlich mit der ausgegebenen Langfristprognose zusammenhängen. Sollte Wirecard auch hier in den kommenden Quartalen und Jahren liefern können, dürfte es mit der Aktie weiter bergauf gehen. Sollte Wirecard jedoch patzen, können auch weitere Abverkäufe die Folge sein.

Für das Börsenjahr 2019 könnte es sich daher anbieten, all den Kleinkram aus 2018 beiseitezuschieben und lediglich die Plausibilität der Langfristprognose in den Fokus zu rücken. Denn allein das dürfte maßgeblich die Geschicke der Wirecard-Aktie in den kommenden zwölf Monaten (und natürlich darüber hinaus) beeinflussen.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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