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Ist Cronos Group ein Kauf?

Drei Marihuana-Blätter
Foto: Getty Images

Vielleicht überrascht es den einen oder anderen, dass Cronos Group (WKN:A2DMQY) die am besten performende Cannabisaktie aller Zeiten ist. Bislang ist die Aktie sogar unter den größten Gewinnern der Gesundheitstitel im 21. Jahrhundert.

Aber was bedeuten diese tollen Fakten, wenn man einfach nur wissen will, ob Cronos jetzt gerade ein Kauf ist oder nicht? Recht wenig. Denn der bisherige Erfolg von Cronos führt ja nicht zwangsläufig zu zukünftigen Renditen. Tragen wir mal ein paar tatsächlich relevante Dinge zusammen.

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Die wichtigsten Fragen

Eines der besten Sachbücher, die ich je gelesen habe, ist Decisive: How to Make Better Choices in Life and Work, von Chip und Dan Heath. Die Brüder beschreiben einen großartigen Ansatz, um Entscheidungen zu treffen.

Eine Schlüsselkomponente dieses Ansatzes ist die Überprüfung der eigenen Annahmen in der Realität. Es gibt eine Schlüsselfrage, die man den Autoren zufolge stellen sollte: “Was muss als wahr gegeben sein, damit diese Option die richtige Antwort ist?”

Das ist meiner Meinung nach genau die richtige Art, sich die Frage zu stellen, ob man Aktien der Cronos Group kaufen soll oder nicht. Schauen wir doch mal, wohin uns das führt.

Was müsste passieren, damit der Kauf von Cronos sich als kluge Entscheidung erweist?

Unterschiedliche Investoren können unterschiedliche Annahmen auflisten, um diese Frage zu beantworten. Ich vermute jedoch, dass für die meisten die folgenden beiden Aussagen als wahr gelten dürften:

  • Der weltweite Marihuanamarkt wird schnell expandieren.
  • Die Cronos-Gruppe wird genügend Marktanteile gewinnen, um ein marktübliches Wachstum zu rechtfertigen.

Es steht außer Frage, dass der globale Marihuanamarkt bereits deutlich expandiert ist. Aber wie groß kann er in den nächsten Jahren noch werden?

Viele Menschen beginnen mit der Größe des bereits bestehenden Markts für illegal vertriebenes Cannabis. Die Vereinten Nationen schätzen den Wert des globalen Marihuanamarkts auf 150 Milliarden USD. Aber damit unsere Annahme Nr. 1 wahr ist, müssen viele Länder Marihuana erst noch legalisieren.

Derzeit sind auf der ganzen Welt Prozesse zur Legalisierung von medizinischem Cannabis am Laufen. Wichtige Länder, insbesondere Deutschland und das Vereinigte Königreich, haben diese bereits vorgenommen. Bislang haben jedoch nur zwei Länder den Verkauf von Cannabis auf nationaler Ebene komplett legalisiert: Kanada und Uruguay. Mexiko könnte folgen, da der Oberste Gerichtshof des Landes ein Verbot der Droge aufhebt.

Wichtig sind natürlich vor allem die USA. 32 US-Bundesstaaten haben medizinisches Marihuana bereits legalisiert und 11 Staaten erlauben sogar den Verkauf von Cannabis zum Freizeitgebrauch. Es könnten bald noch mehr werden. Aber Marihuana bleibt in den USA auf Bundesebene nach wie vor illegal.

Welches Umsatzniveau müsste Cronos benötigen, um ein marktübliches Wachstum zu rechtfertigen? Die Marktkapitalisierung des Unternehmens liegt derzeit bei rund 1,5 Milliarden USD. Um ein Kurs-zu-Umsatz-Verhältnis von 4 zu haben, das in der Nähe des Durchschnitts für alkoholische Getränke liegt – eine gar nicht so unähnliche Branche – müsste Cronos einen Jahresumsatz von rund 375 Millionen USD erzielen. Damit die Aktie deutlich wachsen kann, müsste der Umsatz des Unternehmens noch höher sein.

Zwei Kriterien sind für Cronos entscheidend, um dieses Umsatzniveau zu erreichen. Erstens muss das Unternehmen über ausreichende Produktionskapazitäten verfügen. Zweitens muss es über bedeutende Vertriebskanäle verfügen.

Cronos ist auf Kurs, um 117.000 Kilogramm Cannabis pro Jahr produzieren zu können. Das sollte ausreichen, um die ersten Kriterien zu erfüllen. Das Unternehmen sicherte sich auch Lieferverträge für den Freizeitmarihuana-Markt in vier kanadischen Provinzen sowie einen großen Liefervertrag mit Cura Cannabis Solutions. Darüber hinaus hat Cronos Lieferverträge in Deutschland und Polen sowie eine wichtige Partnerschaft in Lateinamerika abgeschlossen.

Man sollte auch bedenken, dass sich die Partnerschaft von Cronos mit Ginkgo Bioworks auszahlen wird. Die Unternehmen arbeiten gemeinsam daran, hochreine Cannabinoide aus Hefestämmen herzustellen. Sollte das gelingen, könnte dies die Kosten für die Herstellung von Cannabinoiden erheblich senken und Cronos weiteres Wachstum bringen.

Aber haut das alles auch hin?

Was muss aber passieren, damit man von Cronos viel lieber die Finger lässt? Jede unserer oben genannten Grundannahmen müsste sich als falsch erweisen, und es ist nicht schwer, sich auszumalen, wie das auch passieren könnte.

Die weltweiten Absätze von medizinischem Marihuana zum Beispiel könnten viel langsamer als erwartet steigen, oder die USA könnten die aktuellen Anti-Cannabisgesetze der Bundesregierung beibehalten. Dies würde die Cronos Group daran hindern, sich in den USA niederzulassen, da bestimmte Regularien des TSX und Nasdaq dementsprechende Vorgaben machen.

Auch könnte sich Kanadas Markt als weniger lukrativ als von den meisten angenommen erweisen. Es könnte beispielsweise sehr lange dauern, um die Vorschriften für Cannabisprodukte zu verabschieden.

Selbst wenn der globale Marihuanamarkt stark expandiert, könnte Cronos Group ins Straucheln geraten. Die Konkurrenz hat tiefere Taschen, und die kleineren Player sind hungrig und innovativ.

Darüber hinaus könnten die Projekte von Cronos mit Ginkgo Bioworks scheitern. Oder andere, die auf dem Markt ähnliche Technologien einsetzen, könnten sich einen erheblichen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Cronos kaufen oder nicht kaufen?

Nun, als Antwort darauf muss man die Wahrscheinlichkeit bestimmen, ob sich die beiden angenommenen Thesen als wahr bestätigen. Und damit sind jede Menge Faktoren verbunden.

Persönlich denke ich, dass der weltweite Cannabismarkt tatsächlich schnell genug wachsen wird. Cronos dürfte dabei genügend Marktanteile erobern, damit die Aktie Renditen erzielen kann, die über dem Markt liegen. Der große Vorbehalt dabei ist jedoch, dass diese Annahme nur langfristig gilt – vielleicht erst nach 10 Jahren oder noch mehr.

Für viele Investoren gibt es einfach zu viele offene Fragen und zu viel Volatilität, um die Cronos Group zu einer attraktiven Aktie zu machen. Wer allerdings ein bisschen Unsicherheit aushalten kann und wirklich langfristig denkt, könnte Cronos durchaus attraktiv finden.

Meiner Meinung nach ist die Aktie der Cronos Group ein Kauf – wenn man der richtige Anleger dafür ist. Und man muss sich die einfache Frage stellen: Gibt es nicht etwa noch viel bessere Aktien, die man kaufen kann?

Ich kann mit Cronos eher etwas anfangen. Aber ich denke auch, dass es andere Aktien gibt, die bessere Risiko-Rendite-Verhältnisse bieten.

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The Motley Fool empfiehlt den Nasdaq. Keith Speights besitzt keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel erschien am 2.12.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschsprachigen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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