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Wenn Warren Buffett Wells Fargo so sehr liebt, warum verkauft er dann die Aktie?

Nahaufnahme des weltbekannten Investors Warren Buffett
Foto: The Motley Fool

Seitdem die Nachrichten über den Skandal um gefälschte Konten von Wells Fargo (WKN:857949) um die Welt gingen, wurde Warren Buffett mehrmals gefragt, ob er die Bank immer noch für eine gute Investition hält. Auf der letzten Hauptversammlung von Berkshire Hathaway (WKN:854075) (WKN:A0YJQ2) im Mai 2018 fragte ihn ein Aktionär sogar, zu welchem Zeitpunkt es genug wäre und Berkshire die Aktien abstoßen würde.

Buffett hat nicht nur wiederholt Wells Fargo als gute langfristige Investition verteidigt, sondern er ist sogar so weit gegangen, zu sagen, dass er eine gute Entwicklung in den kommenden Jahren erwarte. Auch im Mai teilte Buffett CNBC seine Einschätzung mit, Wells Fargo würde die anderen großen US-Banken in den nächsten zehn Jahren übertreffen.

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Berkshire verkauft weiterhin Anteile an der Bank

Trotz Buffetts positiver Kommentare zur Bank verkaufte Berkshire im dritten Quartal fast 10 Millionen Aktien von Wells Fargo. Doch das ist noch nicht alles. Schon seit einiger Zeit verkauft das Unternehmen schrittweise Millionen von Wells Fargo-Aktien. Werfen wir einen genaueren Blick darauf, wie die Investition in Wells Fargo seit Anfang 2017 zurückgegangen ist.

Quartal Anteile von Wells Fargo verkauft verbleibende Anteile im Portfolio von Berkshire
3Q 2018 9.652.058 442.361.700
2Q 2018 4.499.486 452.013.758
1Q 2018 1.719.024 456.513.244
4Q 2017 6.000.000 458.232.268
3Q 2017 3.755.002 464.232.268
2Q 2017 11.717.000 467.987.270
1Q 2017 N / A 479.704.270

DATENQUELLE: BERKSHIRE HATHAWAY 13-F ANGABEN.

Seit dem Beginn der Reduzierung der Wells Fargo-Position im Jahr 2016 ist der Anteil von mehr als 506 Millionen Aktien auf das aktuelle Niveau von 442,4 Millionen geschrumpft. Das ist eine Verkleinerung von rund 13 %. Allerdings liegt es nicht an den Skandalen der Bank oder einem anderen negativen Grund.

Warum verkauft Buffett?

Die Reduktion der Investition von Berkshire Hathaways in Wells Fargo hat nur einen Grund: Die Absicht, die Beteiligung deutlich unter 10 % der ausstehenden Aktien der Bank zu halten.

Warum 10 %? Ich will hier nicht allzu tief in eine juristische Diskussion einsteigen, aber mehr als 10 % einer Bank zu besitzen, bringt erhebliche regulatorische Probleme mit sich. Kurz gesagt, 10% oder mehr der Aktien eines Unternehmens zu halten schafft eine Kontrollvermutung, und da das Bankwesen eine stark regulierte Branche ist, ist es nicht wünschenswert, dass Berkshire mehr als 10 % von Wells Fargo besitzt.

Um Missverständnisse auszuschließen, Berkshire darf mehr als 10 % von Wells Fargo besitzen. Ein Anleger kann mehr als 10 %, aber nicht mehr als 25 % eines Bankinstituts besitzen, wenn er sich verpflichtet, ein passiver Anleger zu bleiben. 2016 beantragte Berkshire bei der Federal Reserve die Erlaubnis, den Anteil auf über 10 % zu erhöhen.

Berkshire entschied jedoch schnell, dass es nicht von Vorteil war, mehr als 10 % von Wells zu besitzen. Da Wells Fargo Aktien zurückkauft, steigt der Anteil automatisch mit der Zeit an, auch wenn es keine zusätzlichen Aktien erwirbt. Aus diesem Grund verkauft das Unternehmen schrittweise seine Wells-Fargo-Aktien – so kann es seine Eigentümerschaft auf einem komfortablen Niveau von unter 10 % halten.

Darüber hinaus ist erwähnenswert, dass Wells in diesem Jahr aggressiv Aktien zurückkauft, vermutlich um von der negativen Bewertung zu profitieren. Die Anleger sollten daher damit rechnen, dass sich dieser allmähliche Verkauf fortsetzt und sich aufgrund der erhöhten Rückkaufquote  sogar noch beschleunigen könnte.

Fazit: Lies nicht zu viel hinein.

Sicher, es ist einfach, voreilige Schlüsse zu ziehen, indem man Berkshires SEC-Anmeldungen liest (oder einen Artikel darüber, was das Unternehmen gekauft und verkauft hat) und annimmt, dass Buffett das Vertrauen in Wells Fargo verliert. Dies liegt besonders im letzten Quartal nahe – Berkshire erhöhte seine Positionen der rivalisierenden Banken JPMorgan Chase, Bank of America und anderen, während Wells Fargo die einzige Bankinvestition war, die schrumpfte.

Interpretiere jedoch nicht zu viel in den Verkauf hinein. Wenn überhaupt, würde ich das als ein optimistisches Statement für Wells Fargo interpretieren. Buffett investiert Milliarden von Dollar in den Bankensektor und hält immer noch einen nahezu maximalen Anteil an Wells.

Ich sage jedoch nicht, dass Wells Fargo im Moment eine großartige Investition ist, und ich schrieb bereits, dass es einige offene Fragen gibt, die mich zögern lassen zu investieren, auch bei der aktuellen Bewertung. Das Fazit lautet eher, dass du beim Blick auf Warren Buffetts Aktienkäufe nicht glauben solltest, dass dieser seine anderen Bankaktien gegenüber Wells Fargo bevorzuge.

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Dieser Artikel wurde von Matthew Frankel auf Englisch verfasst und am 17.12.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire  Hathaway (B-Aktien).



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