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Siemens Healthineers oder Ferrari – welche Aktie ich lieber kaufen würde

Foto: Getty Images

Auf den ersten Blick verbindet Siemens Healthineers (WKN:SHL100) und Ferrari (WKN:A2ACKK) nichts, was einen Vergleich der beiden Aktien rechtfertigen würde. Der eine baut Kernspintomografen, der andere Supersportwagen.

Auf den zweiten Blick lässt sich allerdings eine Gemeinsamkeit feststellen: Sowohl die Siemens-Healthineers-Aktie als auch die Ferrari-Aktie wurden im Zuge eines Spin-Offs an die Börse gebracht.

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Wie die Abspaltungen abliefen, was sie für die beiden Unternehmen bedeuten und welche Konstellation ich bevorzuge, erfährst du, wenn du weiterliest!

So liefen die Abspaltungen ab

Im März 2018 brachte Siemens (WKN:723610) 15 % der Aktien seines ehemaligen Healthcare-Segments an die Börse – die Siemens-Healthineers-Aktie war geboren! Die restlichen 85 % behielt Siemens – an dieser Konstellation hat sich bis heute nichts geändert (Stand: 21.12.2018).

Weiterhin sind fünf der neun Aufsichtsräte von Siemens Healthineers „hauptberuflich“ bei Siemens tätig. Für mich steht daher fest: Trotz Abspaltung vom Mutterschiff dürfte Siemens weiterhin die Richtung bei seiner ehemaligen Tochter vorgeben.

Bei Ferrari lief die Sache etwas anders ab. Vor dem Spin-Off gehörten 90 % der Ferrari-Anteile Fiat Chrysler Automobiles (WKN:A12CBU), im Nachfolgenden mit FCA abgekürzt. Die restlichen 10 % befanden sich – und befinden sich noch immer – im Besitz von Piero Ferrari, Sohn des verstorbenen Ferrari-Gründers Enzo Ferrari.

Zunächst brachte FCA 9 % seiner Ferrari-Anteile an die Börse – mit der Option auf die Ausgabe eines weiteren Prozents. Ein paar Monaten später wurden dann auch die restlichen 80 % von Ferrari unter den FCA-Aktionären verteilt. FCA hat sich damit größtenteils von seinen Ferrari-Aktien getrennt und damit jeglichen Einfluss auf das Geschäft von Ferrari aufgegeben.

An dieser Konstellation hat sich bis heute nichts geändert – die größten Anteilseigner von Ferrari sind aktuell Familie Agnelli und wie erwähnt Piero Ferrari. FCA kommt nicht mehr unter den größten Anteilseignern vor.

Was das für die Unternehmen heute bedeutet

Wie bereits angeschnitten, dürfte aufgrund des Mehrheitsbesitzes und der Konstellation im Aufsichtsrat bei Siemens Healthineers vor allem einer das Sagen habe: Siemens!

Für uns langfristig denkende Investoren kann das durchaus zum Problem werden. Denn wir möchten, dass sich ein Unternehmen langfristig gut entwickelt, und nehmen dafür auch einmal ein paar schwächere Quartale in Kauf oder akzeptieren eine Dividendenkürzung – wenn dies zum langfristigen Wohl des Unternehmens geschieht!

Denkt Siemens als Dirigent bei Healthineers genauso? Oder versucht Siemens, seine eigenen Interessen zu wahren? Beispielsweise eine möglichst hohe Dividende, koste es, was es wolle? Wissen tue ich das natürlich nicht!

Aber ich weiß, dass zwischen mir als langfristig orientiertem Anleger auf der einen Seite und Siemens als Hauptaktionär auf der anderen Seite sehr unterschiedliche Interessen entstehen können. Für mich steht daher fest: Solange Siemens Healthineers nicht ohne Einflüsse von außen im eigenen langfristigen Interesse handeln kann, sehe ich die Siemens-Healthineers-Aktie kritisch.

Ganz anders sieht es bei Ferrari aus. Wie beschrieben hat FCA keinen direkten Einfluss mehr auf das Geschäft von Ferrari. Über ihre Investmentholding Exor (WKN:A2DHZ4) besitzt Familie Agnelli 23,5 % aller Ferrari-Aktien – und ist damit der derzeit größte Einzelaktionär des weltbekannten Sportwagenherstellers.

Wichtig für Ferrari-Aktionäre: Exor ist keine Investmentgesellschaft, die auf den schnellen Euro aus ist – sie will langfristig großartige Unternehmen aufbauen. So beschreibt man sich auf seiner Homepage mit den folgenden Worten:

Unsere solide Kapitalausstattung erlaubt es uns, langfristig zu denken. Die Interessen unserer Unternehmen stehen stets an erster Stelle.

Ich hätte es nicht schöner formulieren können! Auch ich denke langfristig und wähle meine Investments dementsprechend nach ihren langfristigen Perspektiven aus.

Exor als Hauptanteilseigner denkt genauso. Hier kann ich mir also ziemlich sicher sein, dass die Personen, die maßgeblichen Einfluss auf das Geschäft von Ferrari ausüben, die gleichen Interessen verfolgen wie ich.

Mein Fazit zur Siemens-Healthineers-Aktie und zur Ferrari-Aktie

Langfristiger Unternehmenserfolg ist eng mit den Menschen verknüpft, die auf der Kommandobrücke stehen. Diese finden wir meist im Vorstand oder Aufsichtsrat. Aber auch große Einzelaktionäre – wie bei Siemens-Healthineers und Ferrari – haben Einfluss auf die Ausrichtung eines Unternehmens.

Wenn ich den Eindruck habe, dass dieser Personenkreis etwas anderes als den langfristigen Unternehmenserfolg im Sinn haben könnte, dann kommt ein Investment für mich in den allermeisten Fällen nicht infrage.

Genau deshalb befindet sich die Ferrari-Aktie auf meiner Watchlist – die Siemens-Healthineers-Aktie aber nicht!

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Thomas Brantl besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Exor.



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