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Warum die Ceconomy-Aktie abstürzt und wie sie den Turnaround schaffen will

Quelle: Thomas Brantl

2018 war für die Ceconomy (WKN: 725750)-Aktie ein rabenschwarzes Jahr. Vom Hoch im Januar 2018 fiel sie bis heute um über 76 % (20.12.2018). Der Unternehmensname existiert erst seit Juli 2017, als die Metro AG die Bereiche Mediamarkt und Saturn in die heutige Ceconomy ausgliederte und abspaltete.

Die Metro (WKN: BFB001)-Aktie fiel zwar auch im Kurs, konnte sich aber deutlich besser halten. Zuletzt gingen sogar Übernahmegerüchte durch die Presse, wodurch sie wieder begann zu steigen. Rückblickend werden die Ursachen für die Abspaltung von Ceconomy deutlich, denn die Geschäfte laufen nicht gut.

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Warum die Aktie so gefallen ist und wie sie nun den Turnaround schaffen will, erfährst du hier.

Probleme des stationären Handels und die Onlinekonkurrenz

Ende September 2018 besaß Ceconomy 1.022 Filialen, deren Umsatz aber rückläufig ist. Der Trend zum Onlinehandel hält jedoch unvermindert an. Dies erkennst du unter anderem an der Entwicklung der Amazon (WKN: 906866)– und eBay (WKN: 916529)-Aktie. Auch andere fast reine Filialbetreiber wie Gerry Weber (WKN: 330410), Karstadt oder Kaufhof haben massiv an die Onlinehändler verloren.

Aus diesem Grund ist es problematisch, dass Ceconomy derzeit nur 12,1 % seines Umsatzes online erzielt. In diesem Bereich wuchs der Umsatz im letzten Geschäftsjahre mit 12,7 % deutlich stärker als im Rest des Unternehmens, aber der weitere Konzernumbau würde sehr lange dauern und sehr schmerzhaft werden.

Abschreibungen auf Metro-Aktien

Weil Ceconomy 9 % an der Metro AG hielt und diese Aktie an Wert verlor, musste eine Abschreibung in Höhe von 268 Mio. Euro vorgenommen werden. Um die Bilanz zu stärken, wurde nun deren Verkauf eingeleitet.

Schwaches Geschäftsjahr

Aufgrund der Vielzahl an Problemen fielen im letzten Geschäftsjahr der Umsatz um 0,9 % und der Gewinn um 88,8 %. Erstaunlich ist auch die sehr hohe Steuerquote von 60,7 %. Als Gründe werden ein schlechtes Weihnachtsgeschäft und der heiße Sommer angeführt, die zu weniger Kunden in den Geschäften führten.

Hauptgrund ist und bleibt jedoch, dass die Kunden sich in den Geschäften die Geräte sehr gern ansehen und sich beraten lassen, sie dann aber zum Großteil online kaufen. Selbst im Onlineshop von Saturn sind die Waren günstiger als in der Filiale vor Ort.

Gestrichene Dividende

Weil im Geschäftsjahr 2017/18 nur ein Gewinn von 23 Mio. Euro anfiel und die Eigenkapitalquote derzeit mit 7,8 % sehr gering ist, setzt Ceconomy nun die Dividende aus. Da sie aber vielen Investoren sehr wichtig ist, haben sie die Aktie verkauft.

Im Geschäftsjahr 2018/19 möchte sich Ceconomy nun mit den folgenden Maßnahmen neu aufstellen und den Turnaround schaffen.

Und so will Ceconomy die Wende schaffen

Um vom wachsenden Onlinehandel stärker zu profitieren, wird dieser zukünftig noch stärker ausgebaut. Auch das Services&Solutions-Geschäft, das derzeit 6,9 % zum Umsatz beiträgt und im letzten Geschäftsjahr um 10 % zulegte, wird ausgebaut.

Um aber auch im stationären Handel profitabel zu bleiben, werden die Organisation und die Prozesse vereinfacht. Daraus werden sich Stellenstreichungen und Kostensenkungen ergeben, die die Profitabilität erhöhen. Dafür werden die IT und Logistik verbessert. Auch im Management gibt es einen Wechsel. So verlässt der aktuelle Vorstand Mark Frese das Unternehmen. Für ihn übernimmt der Aufsichtsrat Dr. Düttmann.

Foolishes Fazit

Ceconomy rechnet trotz aller Maßnahmen auch noch im Geschäftsjahr 2018/19 mit einem leicht rückläufigen Ergebnis. Es wird sicher noch einige Zeit dauern, bis der Onlinehandel so stark ausgebaut ist, dass er die gesamten Unternehmensergebnisse wieder stärker heben kann.

Die Kostensenkungen können zu einem insgesamt höheren Gewinn führen, aber das Wachstum des stationären Handels wird sicherlich auch zukünftig schwach bleiben.

Ich würde deshalb reine Onlinehändler, die sich nicht in einem komplizierten Umbauprozess befinden und nicht zu teuer sind, der Aktie vorziehen. Als Turnaround kann sie trotzdem lukrativ sein. Als Dauerinvestment würde ich sie eher meiden.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon. The Motley Fool empfiehlt eBay.



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