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4 Ursachen für den Absturz der AB-Inbev-Aktie und 7 gute Gründe, warum sie dennoch attraktiver wird

Krones
Foto: Getty Images

Die AB Inbev (WKN: A2ASUV)-Aktie ist seit Ende 2015 um über 50 % gefallen (20.12.2018). Zuvor war sie vom Tief Ende 2008 um fast 1.100 % gestiegen. Ich kenne das Unternehmen sehr gut, weil ich es 2008 zum ersten Mal analysiert und empfohlen habe. Auch damals war sie zuvor stark gefallen. Dabei waren die Gründe für den vorherigen Kursverfall fast die gleichen wie heute.

Welche es sind und warum die Aktie attraktiver wird, erfährst du hier.

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1.–2. Schwächere Ergebnisse und gekürzte Dividende

Der Hauptgrund für AB-Inbevs Kurssturz sind sicherlich die diesjährigen Ergebnisse. So fielen der Umsatz in den ersten drei Quartalen 2018 um 3,5 % und der Gewinn um 15,2 %. Die Ursachen sind aber weniger operativ bedingt, denn das abgesetzte Biervolumen stieg weiter um 0,3 %. Derzeit fallen aber noch hohe Integrations- und Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit der SABMiller-Übernahme an und in einigen Ländern schwächt sich die Konjunktur ab.

Viele Investoren verkauften sicherlich auch aufgrund der für 2018 auf 1,80 Euro je Aktie gekürzten Dividende.

3.–4. Hohe Schulden und reduziertes Rating

Durch die Übernahme von SABMiller im Jahr 2016 hat sich Inbev stark verschuldet. Da die Zinsen in den USA derzeit steigen, wird die Finanzierung teurer. Moodys reduzierte daraufhin Inbevs Kreditrating von A3 auf Baa1.

Gut, dies sind die aktuellen Probleme, aber was spricht derzeit für die Aktie?

1.–2. Synergieeffekte und mehr Cash

Mit der Übernahme von SABMiller für 109 Mrd. US-Dollar hatte sich AB-Inbev auch hoch verschuldet. Mittlerweile werden aber bereits Synergieeffekte in Höhe von 2,72 Mrd. US-Dollar pro Jahr realisiert. Bis 2020 sollen sie auf jährlich 3,2 Mrd. US-Dollar steigen. Ziel ist, das Schulden-zu-EBITDA-Verhältnis von 4,9 auf 2 zu reduzieren. Und aufgrund des hohen freien Cashflows sollte dies auch gelingen.

Zwar wirkte sich die Kürzung der Dividende zunächst negativ auf den Aktienkurs aus, weil viele Anleger enttäuscht wurden, aber auf die Bilanz und auf den Schuldenabbau wirkt sich diese Maßnahme positiv aus. So werden 4 Mrd. US-Dollar pro Jahr zurückgehalten, mit denen die Schulden reduziert werden können. Dies sollte die finanzielle Lage verbessern und so auch langfristig dem Aktienkurs helfen.

3. Weltmarktführer

AB-Inbev ist auf Basis seines Umsatzes (2017: 56,4 Mrd. US-Dollar) und Absatzvolumens (2017: 612,6 Mio. Hektoliter) der weltgrößte Bierbrauer. Weltweit wurden 2017 etwa 2.000 Mio. Hektoliter produziert, sodass AB-Inbev einen Marktanteil von circa 30,6 % hält. Im Jahr zuvor lag er noch bei 22,2 %. In dieser Hinsicht brachte die Übernahme von SABMiller also deutliche Vorteile.

Auf Platz zwei folgt mit lediglich 11,2 % Marktanteil Heineken (WKN: A0CA0G), auf Platz drei mit 6,5 % China Resources Breweries (WKN: 884684), auf Platz vier mit 5,8 % Carlsberg (WKN: 854095)(WKN: 861061) und auf Platz fünf mit 5,1 % Molson Coors Brewing (WKN: A0DPTB).

4. Breite regionale Aufstellung

AB-Inbev ist auf der ganzen Welt mit führenden Biermarken vertreten. Dies hilft dem Unternehmen, auch vorübergehende Nachfrageschwächen in einzelnen Regionen abzufangen. So wurde im dritten Quartal 2018 beispielsweise in Lateinamerika aufgrund der Inflation und Preiserhöhungen 5,1 % weniger Bier konsumiert, während die Nachfrage in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika um 4,1 % stieg.

5. Anpassungsfähiges Produkt

Zwar ändern sich derzeit in einigen Regionen die Geschmäcker für Bier, aber in der Summe wird es immer noch stark konsumiert. So gibt es in den USA den Trend zum Craft-Bier, was AB-Inbev in den letzten Jahren Umsatz kostete. Das Unternehmen hat die Entwicklung allerdings erkannt und einige der großen Craft-Brauereien übernommen.

Zuletzt schloss Inbev eine Partnerschaft mit dem Cannabis-Unternehmen Tilray (WKN: A2JQSC), um zukünftig cannabishaltige Getränke herzustellen. Auch diese Kooperation zeigt die Anpassungsfähigkeit der Produkte.

6.–7. Gute Zahlen und günstigere Bewertung

AB-Inbev hat im Zeitraum 2008 bis 2017 seinen Umsatz von 23,5 auf 56,4 Mrd. US-Dollar und den Gewinn von 1,9 auf knapp 8 Mrd. US-Dollar gesteigert. Dabei besitzt es eine Eigenkapitalquote von 29,7 %. Zudem besitzt Inbev eine hohe Nettomarge und erzielt starke freie Cashflows. Dies sollte auch bei der Reduzierung der Schulden helfen.

Selbst nach der Dividendenkürzung besitzt die Aktie immer noch eine Dividendenrendite von fast 3 %. Während sie Ende 2016 noch bei einem Kurs-Cashflow-Verhältnis von 17,3 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 6,1 notierte, steht sie heute bei 9,3 beziehungsweise 2,0. Sie ist also deutlich günstiger geworden.

In der Summe lässt sich also sagen: Sollte das Unternehmen seine Schulden in den Griff bekommen, wird wahrscheinlich auch die Aktie wieder bessere Tage sehen.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt Aktien von Molson Coors Brewing. 



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