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Warum die SLM-Solutions-Aktie dieses Jahr um 77 % gefallen ist

Foto: Getty Images

Unser deutscher Leitindex DAX hatte schon kein gutes Jahr, aber wenn man sich die Aktie des 3D-Druck-Spezialisten SLM Solutions (WKN: A11133) anschaut, sieht man, dass es auch schlimmer gehen kann: Kurz nach Jahresbeginn markierte die Aktie ein Allzeithoch und verlor von dort aus mehr als drei Viertel an Wert.

Was ist mit SLM passiert und ist die Aktie nun ein interessanter Turnaround-Kandidat? Werfen wir einen Blick darauf.

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Was macht SLM Solutions?

SLM ist Technologieführer in der metallbasierten additiven Fertigungstechnologie – genauer: beim Selektiven Laserschmelzen. Durch die englische Übersetzung des Verfahrens (Selective Laser Melting, kurz SLM) erklärt sich der Name des Unternehmens. Mit der SLM-Technologie können zum Beispiel komplexe Bauteile einfacher hergestellt werden und das Herstellen von Teilen in Leichtbauweise wird vereinfacht.

Der 3D-Druck erlebte vor einigen Jahren einen großen Hype und Aktien aus dieser Branche verzeichneten kräftige Kursanstiege. Bei SLM hielt das hohe Kursniveau noch bis zum Anfang dieses Jahres, da Anleger wohl ein hervorragendes Geschäftsjahr 2018 erwarteten, das den Beginn des Durchbruchs markiert hätte. Auch die Prognosen des Managements hatten ein tolles Umsatzwachstum in Aussicht gestellt.

Doch je weiter das Jahr fortschritt, desto mehr wurde klar, dass auch in diesem Jahr nicht der große Durchbruch für den 3D-Druck kommen würde: Umsatz und Gewinn entwickelten sich nicht so, wie erwartet, was schlussendlich dazu führte, dass das Management wie schon 2017 seine Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr streichen musste.

Und weiter?

Das Management erwartet für 2018 nun einen Umsatz von 90 bis 100 Mio. Euro und eine EBITDA-Marge im einstelligen Bereich, damit würde das Umsatzwachstum in diesem Jahr nur 9 bis 21 % betragen. Zu Beginn des Geschäftsjahres hatte SLM prognostiziert, der Umsatz werde 115 bis 125 Mio. Euro betragen und die EBITDA-Marge werde bei 11 bis 13 % liegen.

Die abermals abgesenkten Zahlen sorgten für Ernüchterung bei den Anlegern, die nun schon lange auf den großen Durchbruch warten. Daher war die Aktie auch mit einem gehörigen Bewertungsaufschlag gehandelt worden: Ende 2017 lag die Marktkapitalisierung beim 10,4-Fachen des Jahresumsatzes (Kurs-Umsatz-Verhältnis, kurz KUV).

Basierend auf der unteren Begrenzung der Prognose für 2018 und dem Aktienkurs vom 14. Dezember liegt das KUV nun bei 2,2 und damit auf einem eher durchschnittlichen Wert. Daran sieht man, wie stark die Hoffnung auf eine baldige Etablierung der Technologie gesunken ist.

Ist die Aktie ein Turnaround-Kauf?

Doch nicht alles ist negativ bei SLM: Im Vergleich zum Vorjahr verfügt das Unternehmen aktuell über einen mehr als doppelt so hohen Auftragsbestand. Des Weiteren sind laut Unternehmensangaben die Geschäftschancen, also das erreichbare Marktvolumen, auf einen Rekordwert gestiegen. Beides könnte auf deutlich höhere Umsätze in Zukunft hindeuten. Auch das langfristige Potenzial der Technologie ist aus meiner Sicht weiter riesig, bedenkt man die vielen Vorzüge.

Auch finanziell steht SLM gut da: Das Unternehmen hat einen Berg aus liquiden Mitteln zur Verfügung, der mehr als doppelt so hoch ist wie die kurzfristigen Verbindlichkeiten des Unternehmens. Zudem ist das Unternehmen zu knapp 50 % mit Eigenkapital finanziert, was ein solider Wert ist.

Das Ende einer Abwärtsbewegung perfekt zu timen ist unmöglich, aber ich sehe aktuell keinen gewichtigen Grund, der für weitere deutliche Kursverluste sprechen würde. Die 3D-Druck-Euphorie ist aus dem Kurs entwichen und das Unternehmen wird nun durchschnittlich bewertet.

In Anbetracht des großen Potenzials der Technologie ist der Durchbruch aus meiner Sicht jedoch eher aufgeschoben als aufgehoben. Das stellt eine große Chance für die SLM-Aktie dar. Würde man mich fragen, ob ich für 2019 eher 77 % Kursverlust oder 77 % Kursgewinn erwarte, dann würde ich mich klar für den Kursgewinn entscheiden.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von SLM Solutions. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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