Eine Foolishe Betrachtung: Die Investoren sind verwirrter denn je
Der Aktienmarkt war in letzter Zeit sehr volatil. Nach Jahren des fast pausenlosen Aufstiegs weisen wichtige Richtwerte wie der Dow Jones Industrial Average fast täglich starke Schwankungen in beide Richtungen auf. Für diejenigen, die erst in den letzten 10 Jahren mit dem Investieren begonnen haben, mag ein starker Marktrückgang ein weitgehend fremdes Konzept sein, und das macht es vielen Investoren schwer, sich an eine bestimmte Sichtweise über den Aktienmarkt zu halten.
Die American Association of Individual Investors (AAII) führt wöchentlich eine Umfrage durch, in der sie ihren einzelnen Mitgliedern eine einfache Frage stellt: “Glaubst du, dass die Börse in den nächsten sechs Monaten nach oben oder unten bewegen, oder dort bleiben wird, wo sie ist?” In der Vergangenheit haben die Ergebnisse als relativ guter Gegenindikator gedient, wobei auf einen hohen Optimismus oft Marktrückgänge folgen, während ein übermäßiger Pessimismus oft einer starken Erholung vorausging.
Ungewöhnlich ist jedoch, inwieweit sich die Stimmung in den letzten Wochen verschlechtert hat:
Wie man sehen kann, herrschte Anfang Oktober eine optimistische Stimmung, die im Vergleich zu bärischen Investoren 25 % bis 46 % höher lag. Der anschließende Kursverlust an den Aktienmärkten im Oktober zerstörte diesen Optimismus und drückte die bärischen Stimmung auf über 40 % und die bullische Stimmung auf unter 30 %. Anhaltend weite Schwankungen ergaben sich aus der Reaktion des Marktes auf die Zwischenwahlen, und auch das Hin und Her der Handelsverhandlungen zwischen den USA und China hat eine Rolle bei der Volatilität gespielt. Zuletzt setzte sich nach dem G-20-Gipfel die Aufwärtsstimmung durch — kurz bevor neue Handelsspannungen die Märkte wieder nach unten schickten.
Die Art, wie schnell sich die Stimmung derart verändert hat, zeugt von einem Mangel an Überzeugung bei den Investoren. Ein Teil davon hängt mit der Fragestellung zusammen, denn sechs Monate sind zu kurz, um sich auf die langfristige Stabilität der Börse zu verlassen.
Die Umfrage deutet aber auch auf eine gewisse Ungeduld mit Marktkorrekturen hin. Die Investoren fürchten sich vor starken Abschwungphasen, kehren aber sehr schnell zu einer optimistischeren Haltung zurück, wenn auch nur ein Hauch von Erholung zu spüren ist. Echte wirtschaftliche Herausforderungen brauchen Zeit, um gelöst zu werden, und das bedeutet, dass längerfristige Investoren geduldiger sein und Situationen aussitzen müssen. Das ist nicht immer einfach, aber die Ergebnisse jener, die auf lange Sicht am Markt festgehalten haben, waren recht lohnend.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Dieser Artikel wurde von Dan Caplinger auf Englisch verfasst und am 10.12.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.