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Aurora Cannabis und Canopy Growth dürfen noch nicht auf den US-Markt – aber diese zwei kanadischen Cannabisunternehmen sind längst dort

Drei Marihuana-Blätter
Foto: Getty Images

Schlimm für Aurora Cannabis (WKN:A12GS7) und Canopy Growth (WKN:A140QA): Was die Produktionszahlen angeht, sind beide die größten Cannabiszüchter weltweit. Sie haben beide große Betriebe in Kanada, Europa und dem Rest der Welt aufgebaut. Aber keines der beiden Unternehmen kann auf dem größten Cannabismarkt überhaupt Geschäfte machen – den USA.

Unterdessen konnten zwei kanadische Marihuana-Unternehmen, deren Marktkapitalisierung nur einen Bruchteil der von Aurora und Canopy beträgt, in erheblichem Maße in den USA Fuß fassen. Liberty Health Sciences (WKN:A2DVCL) und Origin House (WKN:A2DH0P) haben sich dort niedergelassen und sind beide sogar Marktführer in ihren jeweiligen Märkten. Und derzeit wirken sie wie die besseren Cannabisaktien, in die man gerade investieren kann – vor allem, da die größere Konkurrenz nicht in die USA expandieren darf.

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Die große Kluft

Die Frage ist natürlich, warum Liberty Health Sciences und Origin House bereits in den USA sind, während Aurora Cannabis und Canopy Growth derzeit nur davon träumen können, in den lukrativen Markt zu expandieren. Der Unterschied ergibt sich aus den verschiedenen Börsen, an denen jedes Unternehmen seine Aktien notiert hat.

Aurora Cannabis und Canopy Growth sind beide am Toronto Stock Exchange (TSX) sowie dem New York Stock Exchange (NYSE) notiert. Der TSX erlaubt es allerdings nicht, dass an der Börse notierte Unternehmen mit Cannabisbezug in den USA tätig sind, solange dort Marihuana auf Bundesebene illegal bleibt. Der NYSE hat ähnlich lautende Einschränkungen.

Liberty Health Sciences und Origin House sind jedoch am Canadian Securities Exchange (CSE) notiert. Der CSE hat keine Probleme mit Cannabisaktien, die überall Geschäfte machen, solange sie eine vollständige Offenlegung bieten.

Warum aber verlegen Aurora Cannabis und Canopy Growth nicht einfach ihre Notierung an den CSE? Nun, der CSE ist eine viel kleinere Börse als der TSX oder der NYSE. Ein Grund, warum die Marktkapitalisierungen von Aurora und Canopy so viel höher sind als die von Liberty und Origin House, ist, dass ihre Aktien an den großen Börsen viel mehr Investoren ausgesetzt sind.

Zweierlei Strategien zum Erfolg

Der Handel am CSE hat sowohl Liberty Health Sciences als auch Origin House die Tür geöffnet, um auf dem US-Markt erfolgreich zu sein. Und das mit sehr unterschiedlichen Strategien.

Liberty konzentriert sich auf den Markt für medizinisch genutztes Marihuana im US-Bundesstaat Florida. Wer denkt, dass das nur kleine Münze ist, ist auf dem Holzweg. Florida ist auf dem besten Weg, der drittgrößte Cannabismarkt der USA zu werden, wie Arcview Market Research und BDS Analytics herausgefunden haben. Im Sunshine State sollte bis 2022 ein Verkauf von Marihuana im Gesamtwert von mindestens 1,7 Milliarden USD stattfinden.

Auch gut: Liberty Health Sciences ist in Florida eines von nur 14 lizenzierten Marihuanaunternehmen mit Medizin-Background. Im Vergleich dazu hat Kanada über 130 Lizenzen vergeben, obwohl einige größere Unternehmen gleich mehrere Lizenzen besitzen. Florida erlaubt es jedem Lizenznehmer, bis zu 30 Verkaufsstellen im ganzen Bundesstaat zu betreiben.

Liberty hat derzeit einen Marktanteil von 15 % in Florida, wie CEO George Scorcis mitteilte. Dieser Marktanteil könnte bald auf 25 % steigen, da Liberty seine Produktionskapazität Anfang nächsten Jahres erhöht und zusätzliche Marihuana-Apotheken eröffnet hat.

Origin House hingegen hat Kalifornien ins Visier genommen. Man erwartet, dass in dem Staat bis 2022 Cannabisverkäufe in Höhe von 7,7 Milliarden USD über die Bühne gehen werden. Origin House ist der führende Vertriebskanal von Marihuanaprodukten in Kalifornien und liefert mehr als 130 Marken-Hanfprodukte an rund 70 % der Einzelhändler im Staat aus.

Einige dieser Marken gehören direkt zu Origin House. Das Unternehmen plant, weitere Marken hinzuzufügen. Origin House hat seine Wurzeln jedoch nicht vergessen: so erwarb man 180 Smoke, einen führenden Vape-Einzelhändler in Kanada, um sich auch dort durchsetzen zu können.

Wer früh dran ist, gewinnt

Aurora Cannabis und Canopy Growth erwarten beide gespannt die Änderungen der US-Bundesgesetze, was den beiden Branchengrößen dann den Markteintritt erleichtern würde. Die jüngsten Zwischenwahlen in den USA haben die Wahrscheinlichkeit einer Gesetzesänderung erhöht. Es besteht trotzdem immer noch die Gefahr, dass es Jahre dauern könnte, bis Aurora oder Canopy in die USA expandieren dürfen.

Derweil setzen Liberty Health Sciences und Origin House auf eine andere Strategie. Die beiden Unternehmen dürfen sich freuen, dass die Märkte, in denen sie aufgestellt sind, deutlich wachsen. Das sieht also nach einer ziemlich guten Wette aus.

Aber sollte man als Anleger deswegen tatsächlich lieber auf Liberty und Origin setzen als auf Aurora und Canopy? Ich denke schon.

Es wird lange dauern, bis Aurora oder Canopy genügend Einnahmen erzielen, um ihre hohen Marktkapitalisierungen zu rechtfertigen. Liberty Health Sciences hingegen könnte tatsächlich in den kommenden Jahren einen Jahresumsatz von mehr als 400 Millionen USD schaffen. Das ist schon toll, gerade wenn man bedenkt, dass das Unternehmen derzeit eine Kapitalisierung von nur 350 Millionen USD hat.

Auch für Origin House gibt es schöne Aussichten. Die Investmentfirma Beacon Securities geht davon aus, dass Origin House bis 2020 rund 325 Millionen USD an Einnahmen erzielen wird. Die aktuelle Marktkapitalisierung des Unternehmens liegt bei weniger als 400 Millionen USD.

Und selbst wenn sich die US-Gesetze dahin ändern, dass die großen kanadischen Unternehmen auf den US-Markt dürfen, sollten Liberty Health Sciences und Origin House ihre Marktpositionen verteidigen können. Aurora Cannabis und Canopy Growth werden mit Sicherheit irgendwann in die USA kommen, aber sie werden dann spät dran sein. Meiner Meinung nach sind die größten Gewinner diejenigen, die schon jetzt aktiv sind.

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Keith Speights hält keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Origin House.

Dieser Artikel wurde von Keith Speights auf Englisch verfasst und am 25.11.2018 auf fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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