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Die versteckten Vorteile eines Ruhestandsrechners

Dividenden als Zusatzrente
Foto: Getty Images

Über Online-Ruhestandsrechner, die vorgeben, dir anhand deiner persönlichen Daten auf einen Dollar genau sagen zu können, wie viel Geld du brauchen wirst, musst du eines wissen: Sie liegen daneben. Vollkommen daneben.

Die Wahrheit ist, es gibt keinen Rechner auf der Welt, der dir sagen kann, wie viel Geld du für den Ruhestand benötigst, egal wie viele Faktoren du eingibst: Ausgaben, Lebenserwartung, Rendite, Inflation. Es gibt auch keine Finanzberater, die das könnten. Das Beste, was man tun kann, ist einfach zu schätzen, denn es gibt viele Unbekannte. Du kannst nicht vorhersagen, wie lange du leben wirst, wie sich der Wert des US-Dollars ändern wird und wie stark deine Investitionen steigen werden. Es gibt auch keine Möglichkeit, unerwartete Ausgaben vorherzusehen oder in die Zukunft zu schauen und entsprechend zu planen.

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Aber das bedeutet nicht, dass Rentenrechner völlig wertlos sind. Hier ist ein kurzer Überblick darüber, wie du diese Online-Tools nutzen kannst, um die bestmögliche Schätzung zu erhalten, und wie du die Ergebnisse interpretieren kannst.

Wie funktionieren Vorsorgerechner?

Ruhestandsrechner verwenden in der Regel alle die selben Daten. Zu den wichtigsten gehören:

  • Deine Lebenserwartung
  • Dein erwartetes Rentenalter
  • Die Inflationsrate
  • Deine erwartete Investitionsrendite
  • Deine erwarteten Pensionsausgaben

Das Problem ist, dass jeder dieser Faktoren unvorhersehbar ist. Rechner machen also das Einzige, was sie machen können: sie schätzen auf der Grundlage historischer Daten. Zum Beispiel nehmen viele Basis-Ruhestandrechner eine jährliche Inflationsrate von 3 % an, weil das die durchschnittliche jährliche Inflation von den 1920er Jahren bis heute ausmacht. Die tatsächlichen Inflationsraten variieren jedoch jedes Jahr stark. Im Jahr 1979 lag sie bei mehr als 13 %. Solche starken Bewegungen kommen allerdings sehr selten vor, doch schon ein einziger Prozentpunkt kann beeinflussen, wie viel du für die Altersvorsorge benötigen wirst.

Wenn wir annehmen, dass du für die nächsten 20 Ruhestandsjahre jährlich 40.000 US-Dollar für Lebenshaltungskosten benötigen wirst und mit einer jährlichen Inflationsrate von 3 % rechnest, wirst du feststellen, dass du insgesamt etwa 1.075.000 US-Dollar brauchen wirst. Wenn man aber die durchschnittliche Inflationsrate von 4 % annimmt, macht das 1.191.000 US-Dollar – also 116.000 US-Dollar mehr. Nicht gerade eine Kleinigkeit.

Einige Rechner nehmen automatisch eine jährliche Inflationsrate von 3 % an. Wenn der historische Durchschnitt stimmt, erhältst du möglicherweise eine genaue Messung. Aber historische Daten können zukünftige Trends nicht genau vorhersagen; wenn man nur auf den Rentenrechner setzt, könnte man weitaus weniger herausbekommen, als man tatsächlich braucht.

Eine ähnliche Situation könnte sich ergeben, wenn dein Rechner automatisch die Rendite der Investitionen annimmt. Wenn sie hoch angesiedelt wird, glaubst du vielleicht, dass du auf dem richtigen Weg zu deinen Altersvorsorgezielen bist, aber wenn dein Portfolio unterdurchschnittlich abschneidet, würdest du bald erkennen, dass du nicht so gut vorbereitet bist, wie du dachtest.

Die besten Rentenrechner ermöglichen es dir, mit Inflation und Renditen zu spielen, um niedrige und hohe Schätzungen zu erhalten. Du kannst die Angaben für deine Lebenserwartung, dein Rentenalter und deine Lebenshaltungskosten im Ruhestand individuell angeben. Das Berechnen sowohl eines niedrigen als auch eines hohen Schätzwertes und dann diese Spanne bei der Planung als Richtlinie zu verwenden, ist ein guter Weg, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass deine Planung und dein Sparen mit dem, was du wirklich brauchst, auf einer Linie liegen.

Einige Rechner berücksichtigen möglicherweise mehr Daten als die oben genannten Informationen. Einige beinhalten durchschnittliche Gesundheitskosten. Die Inflation der medizinischen Kosten übersteigt oft die Standardinflationsrate, so dass die separate Berechnung dieser Inflationsrate eine genauere Schätzung liefert. Einige Tools ermöglichen es dir auch, die Einnahmen zu berücksichtigen, die du von der Sozialversicherung und den Renten erhältst.

Nutze die Vorteile von Vorsorgerechnern

Es ist ziemlich sicher, dass jeder Rechner eine ungenaue Schätzung ausspuckt, aber dies bietet immer noch viele Vorteile. Du kannst verschiedene Szenarien annehmen, um zu sehen, wie sich bestimmte Veränderungen auswirken. Das kann dir dabei helfen, deine Altersvorsorge zu perfektionieren und deine Erwartungen anzupassen. Du kannst sehen, wie sich verschiedene Ereignisse wie z. B. längere Arbeitszeiten, Änderungen der Ausgaben oder sogar ein längeres Leben als erwartet auf dein Sparziel auswirken.

Es ist am besten, mehrere verschiedene Rechner auszuprobieren; passe die Inflationsraten und die Investitionsrate der Rendite in beide Richtungen an. Wenn du konservativ sein willst, wähle den höchsten Schätzwert als Sparziel. Es ist immer gut, einen Polster zu haben, denn man weiß nie, wann unerwartete Ausgaben auftreten könnte oder wann dein Altersvorsorgeportfolio einen Rükschlag erleiden könnte. Plane den Ruhestand mit einer gewissen Bandbreite, so dass du irgendwo in die glückliche, komfortable Mitte fällst.

Werde nicht nachsichtig, sobald du deine erste Auswahl an Schätzungen von ein paar Ruhestandsrechnern hast. Führe die Berechnungen alle paar Jahre erneut durch. Neue historische Daten können auf eine andere durchschnittliche Inflationsrate oder Anlageerträge hinweisen, als du zuvor berechnet hattest. Passe deine Altersvorsorgeziele kontinuierlich an, um mit den neuesten Informationen Schritt zu halten und darauf zu achten, dass frühere Unbekannte, die sich auf deine Pensionierung auswirken, zu Gewissheiten werden.

Pensionsrechner können dir helfen, in den trüben Gewässern der Pensionsplanung zu navigieren, aber nur, wenn sie richtig eingesetzt werden. Nimm es als das, was es ist — eine fehlerhafte Schätzung — und bewerte deine Ziele regelmäßig neu, um auf Kurs zu bleiben. Am wichtigsten ist, sich mit diesen Rechnern vertraut zu machen und sie regelmäßig zu konsultieren, um deinen Fortschritt zu überprüfen. Damit wird dir deine Altersvorsorge ein Leben lang im Bewusstsein bleiben, und das ist ein enorm wichtiger Vorteil.

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Dieser Artikel wurde von Kailey Fralick auf Englisch verfasst und am 05.12.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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