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Ein Investorenleitfaden für Erdgasaktien

Pipelines mit Sonnenuntergang
Foto: Getty Images

Erdgas ist ein wichtiger Brennstoff und deckt derzeit 23 % des weltweiten Energiebedarfs. Laut Internationaler Energieagentur (IEA) wird der Gasmarkt bis 2040 voraussichtlich um 40 % wachsen. Einer der vielen Faktoren, die dieses rasante Nachfragewachstum antreiben werden, ist, dass Erdgas weniger Emissionen verursacht als Öl und Kohle, was es zu einer saubereren Wahl in einer Welt macht, die zunehmend vom Klimawandel betroffen ist.

Da Erdgas eine immer wichtigere Energiequelle wird, ist es wichtig, dass die Investoren die Branche verstehen. Auf diese Weise kannst du die besten Chancen erkennen, wie du von diesem schnell wachsenden Sektor profitieren kannst.

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Was ist Erdgas?

Erdgas ist ein Kohlenwasserstoff, der hauptsächlich aus Methan besteht. Die häufigste Quelle von Erdgas sind unterirdische Gesteinsformationen, einschließlich großer Risse zwischen den Gesteinsformationen, winziger Poren in einigen Formationen wie Schiefer und Sandstein sowie in Kohlelagerstätten, bekannt als Kohlenflözmethan. Erdgaslagerstätten enthalten oft andere Gase in Verbindung mit Methan, darunter Kohlendioxid, Neon, Sauerstoff und Stickstoff, sowie Flüssigkeiten wie Öl, Wasser sowie Erdgasflüssigkeiten (NGLs) wie Ethan, Propan und Butan.

Nicht nur unterirdische Quellen produzieren Methan, sondern auch Deponien, Farmen und Kläranlagen. Dieses Biomethan, auch bekannt als erneuerbares Erdgas, kann an der Quelle gewonnen, dort aufbereitet und gereinigt werden, sodass es wie das aus unterirdischen Bohrungen gewonnene Gas in das Rohrleitungssystem gelangen kann. Neben dem Heizen von Häusern und der Stromerzeugung wird erneuerbares Erdgas auch als Transportkraftstoff eingesetzt. So verkauft beispielsweise Clean Energy Fuels, eine Firma, die Erdgastankstellen entwickelt, ein Markenerdgas namens Redeem, um Nutzfahrzeuge zu betreiben.

Wie funktionieren Erdgasbohrungen?

Öl- und Gasunternehmen tätigen jedes Jahr Tausende von Bohrungen. Obwohl viele von ihnen auf Öl setzen, kommt bei diesen Bohrungen häufig auch Erdgas zum Vorschein. Wenn eine angemessene Infrastruktur vorhanden ist, strömt dieses Gas durch ein Midstream-Netz, ein integriertes System von Rohrleitungen, Verarbeitungsanlagen und dazugehöriger Infrastruktur, zu den Endverbrauchern. Wenn jedoch die notwendigen Rohrleitungen nicht vorhanden sind, wird das zugehörige Gas entweder abgefackelt (am Bohrlochkopf verbrannt) oder wieder in den Boden eingespritzt, um mehr Öl zu produzieren, da das Gas nicht so wertvoll ist wie Rohöl.

Andere Bohrungen zielen indes speziell auf Erdgas ab. Das liegt in der Regel daran, dass Bohrer es mit hohen Geschwindigkeiten und zu niedrigen Kosten produzieren können, was es wirtschaftlich rentabel macht. Wenn Bohrer auf Gas setzen, werden sie sicherstellen, dass die notwendige Infrastruktur vorhanden ist, um das Gas schon vor Ende der Bohrungen auf den Markt zu bringen, damit sie den Wert des von ihnen produzierten Gases maximieren können.

Eine kurze Geschichte des Frackings

Hydraulisches Fracturing oder Fracking ist eine wichtige Methode, um Öl und Gas, das in engen Schieferformationen eingeschlossen ist, freizusetzen. In den letzten Jahren hat diese Technik aufgrund der Bedeutung für die Entwicklung des Marcellus-Schiefers in Pennsylvania und West Virginia an Bekanntheit gewonnen, aber es gibt sie schon seit den späten 1940er-Jahren, als Halliburton begann, mit dem Prozess zu experimentieren, bei dem Wasser und Sand unter hohem Druck in Ölquellen gepumpt werden, um die Felsen darin aufzubrechen.

Fracking gewann in den 1990er- Jahren an Bedeutung, als Mitchell Energy es zusammen mit Horizontalbohrungen einsetzte – ein Prozess, bei dem eine Ölquellen in einer Tiefe von mehreren Tausend Fuß gebohrt wurde, bevor der Bohrer um 90 Grad gedreht wurde, um die Bohrung weitere tausend Fuß oder mehr horizontal fortzusetzen –, um das Barnett Shale in Texas zu erschließen. Energieunternehmen haben im Laufe der Jahre beide Techniken verfeinert und die Technologie auf andere Schieferregionen übertragen, einschließlich solcher, die sich auf Öl konzentrieren, wie der Bakken-Schiefer in North Dakota.

Die Bedeutung von Pipelines

Da sich natürlich vorkommendes Methan in einem gasförmigen Zustand befindet, kann es nicht so leicht transportiert werden wie flüssige Kraftstoffe oder Öl. Während Flüssigkeiten per Lkw, Tankwagen, Bahn oder Pipeline transportiert werden, kann Erdgas nur durch Ferntransportleitungen zu den Marktzentren fließen, wenn es nicht in eine Flüssigkeit umgewandelt wird, was ein kostspieliger Prozess ist. Aus diesem Grund müssen die Erdgasproduzenten einen angemessenen Zugang zu Pipelines und anderen Midstream-Infrastrukturen haben, um sowohl Gas in die Marktzentren zu transportieren als auch den Wert der Produktion zu maximieren.

Wenn ein Energieunternehmen eine neue Bohrung vornimmt, treten Erdgas und andere Flüssigkeiten aus. Eine spezielle Komponente am Bohrlochkopf trennt dann das Öl und das Wasser von diesem Gemisch ab. Das Öl wird über ein ölorientiertes Midstream-Netzwerk zu den Endverbrauchern geleitet, während das Wasser recycelt oder in eine Entsorgungsbohrung eingespeist wird. Das Erdgas- und NGL-Gemisch nimmt einen anderen Weg und fließt durch ein  Midstream-System.

Aus dem Bohrlochkopf fließen Erdgas und ein gemischter Strom von NGLs in Sammelpipelines, die sie zu einer Erdgasaufbereitungsanlage transportieren, die das Gas von den NGLs trennt. Das Gas fließt dann durch das zwischenstaatliche Pipelinesystem des Landes in ein lokales Vertriebsnetz, wo es zur Nutzung in Heizungen von Wohnungen und Gewerberäumen genutzt wird oder Strom damit erzeugt werden kann. Die NGLs gehen unterdessen in einen Fraktionierungskomplex über, der den Mischstrom in seine verschiedenen Komponenten wie Ethan, Butan und Propan trennt. Von dort aus fließen NGLs durch Rohrleitungen zu Endverbrauchern wie petrochemischen Anlagen, wo sie in Legosteine umgewandelt oder in Gasflaschen für deinen Gartengrill gefüllt werden.

Der Midstream-Sektor ist für das Wachstum der Erdgasindustrie von entscheidender Bedeutung. Nach den derzeitigen Prognosen muss Nordamerika in den kommenden Jahren mehr als 400 Mrd. US-Dollar in die Erdgasinfrastruktur investieren, darunter neue Sammel- und Transportleitungen, Verarbeitungsanlagen und LNG-Exportterminals. Dieser Ausbau der Midstream-Infrastruktur ist eine Chance, die Erdgasinvestoren nicht verpassen sollten.

Flüssigerdgas (LNG) und wie es transportiert wird

In natürlichem Zustand liegt Methan gasförmig vor. Allerdings kann Erdgas in spezialisierten LNG-Terminals verflüssigt werden. Unternehmen müssen zunächst Verflüssigungsanlagen bauen, sogenannte Züge, die das Gas mithilfe der Kühlung auf -260 Grad Celsius abkühlen, denn an diesem Punkt wird es zu einer Flüssigkeit und sein Volumen schrumpft um den Faktor 600.

Liegt es einmal in flüssiger Form vor, kann die Industrie das LNG dann in spezielle gasführende Schiffe, LNG-Tanker, verladen, die das LNG gekühlt halten und es zu den Weltmärkten transportieren. Am Zielort durchläuft das LNG einen Regasifizierungsprozess, indem es durch Wärmetauscher geleitet wird, die es wieder in ein Gas verwandeln, sodass es durch das lokale Rohrleitungssystem fließen kann.

Die größten Erdgasproduzenten in den USA

Die USA sind das größte Gasförderland der Welt und trugen 2017 20 % zum weltweiten Angebot bei. Im Gegensatz zu einigen Ländern, in denen nur ein Unternehmen den größten Teil der inländischen Gaslieferungen produziert, spielen auf dem US-amerikanischen Gasmarkt mehrere Unternehmen eine wichtige Rolle. Die folgende Tabelle zeigt die zehn größten Erdgasproduzenten in den Vereinigten Staaten:

Die größten Erdgasproduzenten in den USA (WKN)
durchschnittliche Tagesproduktion im Jahr 2018
EQT Corp (WKN: A0RFZL)
3666 MMcf / d
ExxonMobil (WKN:852549)
2583 MMcf / d
Chesapeake Energy (WKN:885725) 2387 MMcf / d
Southwestern Energy (WKN:887333)
2.199 MMcf / d
Cabot Oil & Gas (WKN: 881646)
1.862 MMcf / d
BP (WKN:850517)
1.767 MMcf / d
Antero Resources (WKN:A1W4U4)
1.691 MMcf / d
Range Ressources (WKN:867939)
1.497 MMcf / d
CNX Ressources (WKN:A2H8TZ)
1.277 MMcf / d
Gulfport Energy (WKN:A0BKZ7)
1.162 MMcf / d

DATENQUELLE: NATURAL GAS SUPPLY ASSOCIATION. ANMERKUNG: PRODUKTION BIS ZUM ERSTEN HALBJAHR 2018. MMCF/D= Mio. KUBIKFUß PRO TAG.

Diese Rangliste hat in den letzten Jahren viele Veränderungen erfahren, die durch Fusionen und Übernahmen sowie die bewusste Entscheidung einiger Produzenten, sich vom Erdgas wegzubewegen und sich auf Öl zu konzentrieren, verursacht wurden. EQT Corp. zum Beispiel schob sich von Platz vier Mitte 2016 bis Ende 2017 durch weitere Bohrungen und eine Übernahme nach vorne an die Spitze gearbeitet. Andere ehemals große Gasproduzenten sind aufgrund von Anlagenverkäufen und mangelnden Investitionen in neue Bohrungen aus der Top-Ten-Liste gestrichen worden, was zu einem Rückgang der Gasproduktion geführt hat. Das hat die Tür für weniger bekannte Namen geöffnet, die die Rangliste erklimmen konnten.

Hier ist ein genauerer Blick auf drei Namen auf dieser Liste, die Erdgasinvestoren sich genauer ansehen sollten.

EQT Corp.: Amerikas neuer Erdgaskönig

EQT Corp. stieg im vergangenen Jahr von Platz vier an die Spitze der amerikanischen Erdgasrangliste auf, und zwar nach der Übernahme von Rice Energy, dem damals neuntgrößten Gasproduzenten. Der Deal schuf einen Giganten in der US-Erdgasindustrie, der nicht nur der größte Produzent ist, sondern auch eine riesige Ressourcenbasis kontrolliert, darunter etwa 1 Mio. Hektar bohrbares Land im Südwesten Pennsylvanias und West Virginias im Herzen des Marcellus-Schiefers. Darüber hinaus kontrolliert das Unternehmen auch bohrbares Land im Utica Shale von Ohio. Insgesamt hält die Landposition schätzungsweise 11,3 Billionen Kubikfuß Äquivalente an Erdgasreserven. Das ist genug Gas, um den Energiebedarf von rund 11,3 Mio. Haushalten in den nächsten 15 Jahren zu decken.

EQT Corp. geht davon aus, dass das Unternehmen in Zukunft rund 2.500 Bohrungen im Kernteil seiner Marcellus-Fläche, die etwa zwei Drittel seiner Landposition ausmacht, realisieren kann. Für ein Unternehmen, das in diesem Jahr 119 neue Bohrungen in diese Formation bohrt, hat es genügend Wachstumspotenzial, um weiterhin mit hoher Geschwindigkeit zu produzieren, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass es auch 500 Bohrungen in die oberdevonische Formation vornehmen könnte, die es in Verbindung mit dem Marcellus entwickeln kann, und 170 weitere Bohrungen in den Utica-Schiefer von Ohio.

Neben dem Aufbau eines branchenführenden Gasförderunternehmens hat EQT auch ein großartiges Midstream-Unternehmen, EQT Midstream (WKN: A1J0H5), aufgebaut, um die Entwicklung neuer Bohrungen zu erleichtern. Dieses Unternehmen ist der drittgrößte Erdgasförderer in den USA und besitzt 950 Meilen zwischenstaatliche Pipelines. EQT Midstream plant, von 2019 bis 2022 3,7 Mrd. US-Dollar in den Ausbau des Midstream-Netzwerks zu investieren, um das Sammelsystem weiter auszubauen, und eine weitere große Pipeline zu bauen, mit der Gas aus der Marcellus-Region in Richtung der Nachfragezentren im Südosten transportiert werden soll. EQT hat jedoch Ende 2018 sein Midstream-Geschäft in Equitrans Midstream ausgegliedert, sodass das Unternehmen künftig unabhängig von diesem Bereich agieren kann.

EQT Corp. hat sich zu einer dominanten Kraft in der Erdgasindustrie entwickelt, was das Unternehmen zu einem wichtigen Akteur für Erdgasinvestoren macht. Obwohl das Unternehmen wahrscheinlich nicht so schnell wachsen wird wie einige seiner kleineren Wettbewerber, ist es gut positioniert, um vom anhaltenden Wachstum der Erdgasnachfrage zu profitieren.

Chesapeake Energy: Amerikas Erdgas-Champion

Keine Diskussion über Erdgasaktien wäre vollständig, ohne  Chesapeake Energy zu erwähnen, das dazu beigetragen hat, die Branche mit ihrem rasanten Wachstum Anfang der 2000er-Jahre auf die Landkarte zu bringen. Obwohl das Unternehmen nur die Nummer zwei auf der Rangliste ist – erst hinter ExxonMobil, nun hinter EQT –, war es einer der ersten Akteure, die das amerikanische Erdgasgeschäft während der Boomtage der Schiefergasbohrungen seit 2005 in Schwung gebracht haben.

Das Unternehmen gab Unmengen an Geld aus, um sich so viel bohrbares Land wie möglich zu sichern. Von 2010 bis 2012 investierte Chesapeake Energy zum Beispiel 30 Mrd. US-Dollar mehr in die Pacht von Grundstücken und neue Bohrungen, als das Unternehmen aus dem Betrieb einnahm. Diese wilden Ausgaben ermöglichten es dem Unternehmen, die Kontrolle über große Gebiete in einigen der vielversprechendsten Schiefervorkommen Amerikas zu erlangen und gleichzeitig schnell in der Rangliste der Gasproduzenten aufzusteigen.

Mit der Abkühlung der Gaspreise hatte Chesapeake dann aber weniger Zugang zu den Kapitalmärkten, was es unmöglich machte, die Ausgaben im bisherigen Tempo fortzusetzen. Aus diesem Grund hat das Unternehmen seine Beteiligungen zurückgefahren, um Schulden abzubauen, seit der derzeitige CEO Doug Lawler 2013 die Zügel in die Hand genommen hat. Ende 2015 verkaufte das Unternehmen mehr als 400.000 Netto-Acres vor allem in West Virginia an Southwestern Energy für 5,3 Mrd. US-Dollar. Und Anfang 2018 hat man sich auch von der gesamten Position im Utica-Schiefer getrennt, und zwar für 2 Mrd. US-Dollar.

Obwohl diese Veräußerungen die Gasproduktion und Ressourcenbasis von Chesapeake reduziert haben, trugen sie dazu bei, die Bilanz auf eine viel solidere Grundlage zu stellen. Chesapeake kontrolliert immer noch eine umfangreiche Ressourcenbasis in fünf US-Becken, darunter der gasreiche Marcellus-Schiefer und der Haynesville-Schiefer von Louisiana. Die Landposition allein in diesen beiden Gebieten umfasst schätzungsweise 27,6 Billionen Kubikfuß an Erdgasressourcen, was dem Unternehmen einen weitreichenden Bestand verschafft, um das Wachstum voranzutreiben.

Chesapeake Energy hat noch einen langen Weg vor sich. Das Unternehmen hat seine finanziellen Ziele noch nicht erreicht, zu denen die weitere Reduzierung des Verschuldungsgrades und die Möglichkeit gehören, sein Bohrprogramm vollständig im Rahmen des Cashflows zu finanzieren. Allerdings kommt das Schiff in puncto Finanzen so langsam in ruhigere Gewässer, was es dem Unternehmen endlich ermöglichen könnte, Werte für die Aktionäre zu schaffen.

Antero Resources: Führend bei Erdgasflüssigkeiten

Antero Resources hat sich durch Bohrungen in den Schiefervorkommen Marcellus und Utica, wo das Unternehmen 484.000 bzw. 137.000 Acres Nettobohrfläche kontrolliert, kontinuierlich in der Erdgasrangliste vorangearbeitet. Eine Sache, die Antero von den meisten Konkurrenten unterscheidet, ist jedoch, dass das Unternehmen den Großteil seiner Bohrflächen in Gebieten besitzt, die reich an NGLs sind. So wurde Antero mit rund 116.000 Barrel pro Tag (BPD) im Jahr 2018 der größte NGL-Produzent des Landes.

NGLs neigen dazu, höhere Preise zu erzielen als Erdgas, deren Wert oft an den Ölpreis gebunden ist. Außerdem haben NGLs, da sie bereits in flüssiger Form vorliegen, eine größere Transportflexibilität. Antero Resources zum Beispiel transportiert einen Teil seiner NGLs mithilfe einer Pipeline zu einer Exportanlage an der Ostküste, während ein anderer Teil per Pipeline oder Bahn zu den Märkten im Süden und Westen gelangt. Diese Flexibilität ermöglicht es Antero Resources, die besten Preise für seine NGLs zu erzielen, was den Cashflow steigert.

Einer der Vorteile der Produktion von mehr NGLs besteht darin, dass Antero Resources mehr Cashflow generiert als die meisten Wettbewerber mit ähnlichen Gasförderraten, was dem Unternehmen die Mittel gibt, seine Produktion schneller zu steigern, als es viele Wettbewerber können. Das Unternehmen erwartet, dass seine NGL-Produktion bis 2022 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 20 % expandieren wird, was eine Erhöhung auf schätzungsweise 245.000 BPD bedeutet. Unterdessen dürfte die kombinierte Erdgasäquivalenzproduktion von 2,7 Bcfe/d im Jahr 2018 auf geschätzte 5,2 Bcfe/d bis 2022 steigen, was einer CAGR von 18 % entspricht. Diese Prognose sollte das Unternehmen in der Rangliste weiter nach oben bringen.

Dieses rasante Wachstum, insbesondere bei Flüssigkeiten, positioniert Antero Resources, um in den kommenden Jahren einen wachsenden Cashflow zu generieren. Aus Sicht des Unternehmens kann diese Wachstumsrate von knapp 20 % aufrecht erhalten werden, wobei es in der Lage ist, bis 2022 einen freien Cashflow von 1,6 Mrd. US-Dollar zu produzieren, und davon ausgegangen wird, dass die Ölpreise durchschnittlich 60 US-Dollar pro Barrel betragen. Das Unternehmen hat eine Vielzahl von Optionen für dieses Geld, einschließlich der Möglichkeiten, Schulden zurückzuzahlen, Aktien zurückzukaufen, Dividenden zu zahlen oder Übernahmen zu tätigen. Diese Option, kombiniert mit dem Weiterwachsen von Antero, macht das Unternehmen zu einer attraktiven Erdgasaktie, bei der eine langfristige Investition möglich wäre.

Die besten Erdgas-ETFs

Die Wahl der richtigen Erdgasaktie kann eine knifflige Aufgabe sein. Die Branche ist voller Risiken, einschließlich der Volatilität der Erdgaspreise, neuer Vorschriften und Managementfehler, was Chesapeake Energy vor einigen Jahren fast in den Ruin trieb. Aus diesem Grund sollten die Anleger einen breiteren Ansatz für den Sektor in Betracht ziehen, indem sie in einen börsengehandelten Erdgasfonds (ETF) investieren, also einen Fonds, der mehrere Erdgasaktien hält. Zwei der besten Erdgas-ETFs sind der First Trust ISE Revere Natural Gas ETF  und der Alerian Energy Infrastructure ETF (WKN:A14ZAQ).

Der First Trust ISE Revere Natural Gas ETF besitzt Aktien, die einen wesentlichen Teil der Einnahmen aus der Produktion von Erdgas generieren. Der Fonds hält 37 Unternehmen, darunter viele der größten Gasproduzenten des Landes sowie mehrere bedeutende Midstream-Unternehmen wie EQT Midstream. Aus diesem Grund bietet der Fonds großartige Möglichkeiten, sich breit auf dem Erdgasmarkt zu engagieren. Der Alerian Energy Infrastructure ETF hingegen konzentriert sich ausschließlich auf das Halten von Midstream-Unternehmen, die weniger empfindlich auf Rohstoffpreise reagieren, was die Option etwas weniger riskant macht. Daher kann man davon ausgehen, dass diese ETFs ihren Anlegern ein breites Engagement auf dem wachsenden Gasmarkt zu einem geringeren Risiko bieten, als wenn sie die Aktien eines einzelnen Gasproduzenten kaufen würden.

Erdgasaktien könnten eine gute Zukunft haben

Erdgas wird zu einem immer wichtigeren Energieträger, weshalb die Nachfrage in den kommenden Jahren um 40 % steigen wird. Dieses rasante Wachstum macht den Erdgassektor zu einem Bereich, den die Investoren nicht übersehen sollten, da er das Potenzial hat, hohe Renditen zu erzielen.

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The Motley Fool besitzt Aktien von Clean Energy Fuels.

Dieser Artikel wurde von Matthew DiLallo auf Englisch verfasst und am 02.12.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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