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Könnte Aurora Cannabis jährlich 1 Mio. Kilogramm produzieren?

Foto: Getty Images.

Wenn das Jahr endgültig zu Ende geht, werden die Investoren sicherlich zurückblicken und 2018 zum Jahr mit den meisten Veränderungen in der Geschichte des Cannabis erklären.

Die großartige Nachricht, wie du wahrscheinlich vernommen hast, war die Legalisierung von Freizeitmarihuana in Kanada vor etwas mehr als fünf Wochen. Wenn die Branche erstmal auf Hochtouren läuft, wird erwartet, dass sie Milliarden von US-Dollar an zusätzlichen Jahresumsätzen einbringen wird.

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Aber auch ohne die Legalisierung war es ein Rekordjahr. Wir waren Zeugen des ersten Cannabinoid-basierten Medikaments, das von der U.S. Food and Drug Administration genehmigt wurde. Weiters stimmten mehrere US-Bundesstaaten bei den Zwischenwahlen für Marihuana, Tilray ging als erste kanadische Pot-Aktie an eine seriöse US-Börse, und es wurden mehr als ein halbes Dutzend der größten Marihuana-Deals in der Geschichte angekündigt.

Aurora Cannabis war 2018 eine fleißige Biene

Besonders interessant an diesem letzten Punkt ist, dass die beiden größten Übernahmen Aurora Cannabis (WKN:A12GS7) zuzuschreiben sind, dem erwarteten führenden Unternehmen hinsichtlich Jahresproduktion.

Man kann mit Recht sagen, dass es ein arbeitsreiches Jahr für Aurora war. Nachdem das Unternehmen das Jahr mit der Erwartung einer Jahresproduktion von etwas mehr als 100.000 Kilogramm begonnen hat, prognostiziert es nach der Übernahme von MedReleaf nun rund 570.000 Kilogramm Cannabis pro Jahr. Im Folgenden ein schneller, aber vielleicht nicht allumfassender Überblick über die Maßnahmen zur Kapazitätserweiterung im Jahr 2018:

  • Aurora erwarb das in Saskatchewan ansässige Unternehmen CanniMed Therapeutics für 852 Mio. US-Dollar. Damit ist das die inzwischen zweitgrößte Übernahme und der drittgrößten Deal aller Zeiten.
  • Im Juli erwarb Aurora auch das in Ontario ansässige MedReleaf für 2,5 Mrd. US-Dollar, was die größte Übernahme in der Geschichte der Cannabis-Industrie darstellt und 140.000 Kilogramm Spitzenproduktion ermöglicht.
  • Das Unternehmen kündigte den Bau einer rund 111.000 Quadratmeter großen Anlage in Medicine Hat, Alberta, an, die als Aurora Sun bekannt ist. Bei voller Betriebsbereitschaft könnte es 150.000 Kilogramm pro Jahr bringen.
  • Aurora kündigte eine Partnerschaft mit Alfred Pedersen & Son in Dänemark an, um bestehende Gemüseanbauanlagen auf einer Fläche von rund 93.000 Quadratmetern nachzurüsten. Dieses Projekt, das als Aurora Nordic bekannt ist, könnte 120.000 Kilogramm pro Jahr bringen.

Zusammen mit den bereits in Arbeit befindlichen Projekten des Unternehmens ergeben sich die erwarteten 570.000 Kilogramm Jahresertrag.

Könnte Aurora mehr als 1 Mio. Kilogramm pro Jahr produzieren? Vielleicht …

Im September ging Aurora Cannabis dann wieder einkaufen. Das Unternehmen gab die Übernahme des in Südamerika ansässigen ICC Labs (WKN:A2JAMF) für etwas mehr als 221 Mio. US-Dollar bekannt. Obwohl es sich nicht um ein großes Geschäft handelt, verfügt ICC Labs über eine Vielzahl von Kapazitätserweiterungen und Flächen.

Laut einer Pressemitteilung verfügt ICC Labs über zwei funktionsfähige Gewächshäuser mit einer Gesamtfläche von etwa 8.500 Quadratmetern, zusammen mit zwei Einrichtungen, die sich im Bau befinden, die eine Gesamtfläche von 12.000 Quadratmeter bzw. 93.000 Quadratmeter aufweisen. Da Aurora Larssen, ein führendes Bau- und Beratungsunternehmen für Gewächshäuser, besitzt, kann es seine Kosten internalisieren, um diese Anlagen auf den neuesten Stand zu bringen, und sollte in der Lage sein, die Produktion zu verbessern.

Es sei auch darauf hingewiesen, dass ICC Labs drei Freilandanlagen hat, die mehr als 800 Hektar umfassen könnten. Sollte sich Aurora dafür entscheiden, diese Kapazität zu nutzen, könnte die Übernahme von ICC Labs zu einer geschätzten jährlichen Produktion von 450.000 Kilogramm führen. Unter der Annahme, dass das Unternehmen in der Lage ist, die Erwartungen mit Aurora Sky, Aurora Nordic, Aurora Sun und der Exeter-Anlage von MedReleaf zu erfüllen oder zu übertreffen, könnte es mit den Anlagen von ICC Labs 1 Mio. Kilogramm Jahresproduktion erreichen. Ganz zu schweigen davon, dass an die Exeter-Anlage von MedReleaf (94 Hektar) Flächen angrenzen, auf denen sich leicht eine rund 140.000 Quadratmeter große Anlage mit einer jährlichen Ertragskapazität von vielleicht 175.000 Kilogramm unterbringen ließe.

Mit anderen Worten, Aurora hat den richtigen Riecher, um der erste Pot-Aktie zu werden, die 1 Mio. Kilo Cannabis pro Jahr erzeugt.

Produktion ist nicht alles

Allerdings sollten die Investoren verstehen, dass die Produktion nicht alles ist, wenn es um Marihuana-Aktien geht. Es ist einfach nur ein Teil eines sehr großen Puzzles.

Bei Aurora sollte man den Bemühungen des Unternehmens, sein Produktportfolio zu diversifizieren, einen Partner zu finden und die Verwässerung des Aktienkapitals zu minimieren, mehr Aufmerksamkeit schenken.

Bezüglich des Produktportfolios von Aurora können wir davon ausgehen, dass sich das Unternehmen auf alternative Konsummöglichkeiten sowie auf Branding und Marketing konzentriert. Getrocknete Cannabisblüten wurden in Colorado, Washington und Oregon in relativ kurzer Zeit kommerzialisiert — und Kanada ist wahrscheinlich als nächstes dran. Das bedeutet, dass die Anbaubetriebe gemeinsame Maßnahmen umsetzen müssen, um alternative Optionen mit höheren Margen einzuführen. Auroras Partnerschaft mit Capcium zur Entwicklung von Weichgelatinekapseln ist ein Beispiel dafür.

Es wäre auch im besten Interesse des Unternehmens, einen Markenpartner wie Canopy Growth und HEXO zu gewinnen. Getränke-, Tabak- und Pharmaunternehmen verfügen über umfangreiche Kenntnisse in Bezug auf Marketing und Expansion in neue Gebiete. Selbst mit einer Präsenz in 18 Ländern auf fünf Kontinenten würde Aurora von einem Markenpartner profitieren und die zusätzliche Validität genießen, einen großen Namen an seiner Seite zu haben, der an sein Geschäft glaubt.

Vielleicht ist es vor allem wichtig, dass die Investoren die steigende Anzahl der Aktien des Unternehmens beobachten. Es ist kein Geheimnis, dass Bargeld ein sehr wertvolles Gut für Pot-Aktien ist, da die Banken meist nicht bereit waren, Geschäfte mit Marihuana-Unternehmen zu machen. Das hat Aurora dazu verleitet, bei der Finanzierung seiner Anlagen und Übernahmen Kaufangebote oder Aktienemissionen zu nutzen. Bis zum Abschluss des ICC Labs-Deals könnte das Unternehmen fast 1 Mrd. Aktien ausgeben. Eine steigende Aktienanzahl bedeutet für Aurora eine geringere Chance, einen bedeutenden Gewinn pro Aktie zu erzielen. Darüber hinaus übt es auch Druck auf die bestehenden Aktionäre aus.

Aurora Cannabis kann zum größten Produzenten werden, aber das macht es nicht unbedingt zu einer attraktiven Investition.

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 26.11.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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