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Mit Jeff Sessions’ Nachfolger wird das Gras für Cannabisaktien nicht unbedingt grüner

Cannabis
Foto: Getty Images

Es ist nicht immer gut, wenn man das bekommt, was man unbedingt haben wollte.

Die Marihuanabranche hat sich darauf gefreut, dass der von US-Präsident Trump berufene Jeff Sessions als US-Generalstaatsanwalt zurücktritt. Dieser Wunsch ging in Erfüllung: Trump bat um den Rücktritt von Sessions und bekam prompt die Zusage. Die Reaktion der Cannabisaktien auf diese Entscheidung war enorm – selbst kanadische Marihuana-Aktien wie Canopy Growth (WKN:A140QA) und Tilray (WKN:A2JQSC) konnten daraufhin steigen, obwohl die eigentlich von Jeff Sessions’ Entscheidung gar nicht betroffen waren.

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Aber die Freude könnte von kurzer Dauer sein. Mittlerweile kursieren ein paar Namen, die Sessions ersetzen könnten. Und man muss sagen, dass das Namen sind, die der Cannabisbranche eher Kopfschmerzen bereiten könnten. Hier die fünf Top-Anwärter, die Trump im Kopf hat, samt ihrer Einstellung zum Thema Marihuana.

1. Alex Azar

Mehrere Quellen haben bereits den derzeitigen Secretary of Health and Human Services (HHS) Alex Azar als möglichen Ersatz für Jeff Sessions genannt. Azar hat einen Hintergrund als Sekretär für den ehemaligen Obersten Gerichtshof Antonin Scalia, als General Counsel und stellvertretender Sekretär der HHS während der Regierung unter George W. Bush sowie als Manager bei Eli Lilly.

Azar ist wohl eher kein Verfechter der Lockerung der Marihuanagesetze. Im März erklärte er, dass “eigentlich kein medizinisch verwendbares Marihuana existiert”. Er sagte auch: “Es gibt keine von der FDA zugelassene Verwendung von Marihuana, einer botanischen Pflanze. Ich möchte das sehr deutlich sagen.” Sein Kommentar kam, bevor die FDA das Medikament Epidiolex GW Pharmaceuticals, ein Cannabidiol (CBD)-Produkt aus Marihuana, zur Behandlung von zwei seltenen Formen von Epilepsie genehmigte.

2. Pam Bondi

CNN, The Wall Street Journal und andere Nachrichtenorganisationen haben Floridas Attorney General Pam Bondi als Top-Pick aufgeführt, um Jeff Sessions zu ersetzen. Bondi war zuvor als stellvertretende Staatsanwältin in Florida tätig.

Nachdem ein Bezirksrichter entschieden hatte, dass Floridas Rauchverbot für medizinisch eingesetztes Marihuana verfassungswidrig war, legte Bondis Büro ein 57 Seiten langes Dokument vor, das das Verbot unterstützte. Die Generalstaatsanwaltschaft Floridas ging auch gegen die Entscheidung des Bezirksgerichts vor ein Berufungsgericht. Bondi hat jedoch am 1. November 2018 eine Notfallregel erlassen, damit Patienten in Florida Epidiolex erhalten.

3. Chris Christie

Der ehemalige Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, ist seit mehreren Jahren ein enger Berater von Präsident Trump und hat in der Vergangenheit Interesse an der Position des US-Generalstaatsanwalts bekundet. Christie könnte nun ein führender Kandidat für die Nachfolge von Sessions sein.

Als er noch Gouverneur von New Jersey war, sagte Christie, dass die Anhänger der Bewegung zur Legalisierung von Cannabis “unsere Kinder vergiften” wollten und nannte die potenziellen daraus stammenden Steuereinnahmen „Blood Money“. Während seiner Präsidentschaftskampagne 2016 versprach er, gegen US-Bundesstaaten vorzugehen, die durch die Legalisierung von Cannabis Gesetze auf Bundesebene verletzt hatten. Andererseits erklärte Christie vor kurzem, dass “Bundesstaaten das Recht haben, das zu tun, was sie tun wollen” – auch beim Thema Cannabis.

4. Rudy Giuliani

Bei Giuliani handelt es sich um einen weiteren berühmten Berater von Präsident Trump, der daran interessiert war, vor zwei Jahren zum Generalstaatsanwalt der USA ernannt zu werden. Der ehemalige Bürgermeister von New York City wurde von mehreren Nachrichtenorganisationen als potenzieller Trump-Favorit für die Leitung des US-Justizministeriums aufgeführt.

Als Bürgermeister von New York City bezog Giuliani klare Stellung gegen Marihuana und wies die Polizei an, Verhaftungen wegen des Besitzes kleiner Mengen der Droge vorzunehmen. Er hat sich auch in der Vergangenheit heftig gegen die Legalisierung von Marihuana, einschließlich medizinisch verwendetem Cannabis, ausgesprochen.

5. John Ratcliffe

NBC News berichtete, dass Rep. John Ratcliffe (Republikaner, Texas) ein weiterer potenzieller Spitzenreiter sein könnte, um Sessions zu beerben. Ratcliffe war zuvor als US-Staatsanwalt des Eastern District of Texas tätig.

Ratcliffe sponserte den Charlotte’s Web Medical Access Act, der CBD von den Marihuana-Verboten des Bundes befreit hätte. Jedoch hat er gegen alle anderen wichtigen Gesetze zur Marihuana-Reform gestimmt, die bisher während seiner Zeit im Kongress verabschiedet wurden.

Wie wichtig ist das überhaupt?

Es gibt noch weitere potenzielle Kandidaten, die den Platz des US-Generalstaatsanwalts einnehmen könnten. Die große Frage für Marihuana-Aktien ist: Ist es wirklich wichtig, wen Trump am Ende aussucht?

Für kanadische Marihuana-Unternehmen wie Canopy Growth und Tilray lautet die Antwort auf diese Frage ganz einfach “nein”. Diese Unternehmen sind nicht in den USA tätig und werden es auch nicht sein, bis die Gesetze für Marihuana auf US-Bundesebene geändert werden. Und der Generalstaatsanwalt kann diese Gesetze nicht ändern.

Die primäre Art und Weise, wie der US-Generalstaatsanwalt die großen kanadischen Marihuanabauern beeinflussen kann, besteht darin, Exporte von medizinischem Cannabis zu verhindern oder zu blockieren. Aber selbst unter Jeff Sessions durften sowohl Canopy Growth als auch Tilray Cannabis zur medizinischen Verwendung für klinische Studien in die USA exportieren.

Aber was ist mit den US-Marihuana-Unternehmen? Jeff Sessions’ Ersatz wird bestimmen, wie aggressiv das Justizministerium die aktuellen Cannabisgesetze auf US-Bundesebene verfolgen wird. Sessions hat entschieden, die Politik der Obama-Ära aufzuheben – und die hat besagt, dass das US-Bundesjustizministerium sich nicht in die Cannabispolitik der Bundesstaaten einzumischen hat.

Allerdings hat Präsident Trump selbst die Bereitschaft bekundet, eine Gesetzgebung zu unterstützen, die Marihuana-Gesetze den einzelnen Staaten überlassen würde. Es scheint unwahrscheinlich, dass der neue Generalstaatsanwalt dann Trump in diesem Bereich in die Quere kommen würde. Sie oder er wird sich zuvorderst dem Skandal um Mueller widmen müssen und wird dementsprechend versuchen, zumindest in anderen Bereichen mit dem Präsidenten in Eintracht zu verbleiben.

Im Großen und Ganzen dürfte der kommende US-Generalstaatsanwalt auf Cannabisaktien weniger Einfluss als erwartet haben. Aber es ist durchaus möglich, dass das derzeit unsichere Umfeld für die US-Cannabisbranche, das von Jeff Sessions geschaffen wurde, erst einmal so bleibt: unsicher.

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The Motley Fool besitzt keine der angegebenen Aktien. Keith Speights besitzt keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel erschien am 13.11.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschsprachigen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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