Die Lieferkette macht Apple immer wieder zu schaffen
Die Aktie von Apple (WKN:865985) startet die Woche mit roten Zahlen, was größtenteils auf erneute Befürchtungen um die Nachfrage nach dem iPhone zurückzuführen ist. Eine ähnliches Szenario spielte sich vergangene Woche ab, als der Lieferant Lumentum Holdings seinen Ausblick für das Gesamtjahr drastisch reduzierte. Das geschah weniger als zwei Wochen nach der Veröffentlichung des Ausblicks im Zuge des Quartalsberichts für Q3. Lumentum fertigt die 3D-Sensorikkomponenten, die in Apples TrueDepth-Kamerasystem verwendet werden.
Unterdessen hat der Apple-Analyst Ming-Chi Kuo seine Schätzungen für das Absatzvolumen des iPhone XR Anfang dieses Monats ebenfalls reduziert.
Folgendes müssen die Investoren hinsichtlich der neuesten Gerüchte über die Lieferkette wissen.
Geringeres Auftragsvolumen (mal wieder)
Das Wall Street Journal meldete, dass das Unternehmen die Produktionsaufträge für das iPhone XS, XS Max und XR gekürzt hat, was einer Vielzahl von Lieferanten — darunter Komponenten- und Auftragshersteller — schadet.
Das iPhone XR erfährt die größten Kürzungen, meldete das Journal. Apple hat die Bestellungen um “bis zu ein Drittel” der 70 Mio. Einheiten reduziert, die es ursprünglich bei seinen Lieferanten bestellt hatte und die zwischen September und Februar erfolgen sollten. Laut dem Bericht hat Apple seine Bestellungen für das iPhone XR in jüngster Zeit erneut reduziert. Die Analysten hatten zunächst große Hoffnungen auf das iPhone XR gelegt, aufgrund seines relativ günstigeren Preises und der Einbeziehung vieler interessanter Funktionen, die ebenfalls im teureren iPhone XS und XS Max zu finden sind, wie beispielsweise ein Edge-to-Edge-Display und Face ID. Aber ab 750 US-Dollar ist das iPhone XR im Vergleich zur Konkurrenz immer noch teuer.
Apple sagte diesen Monat, dass es die Offenlegung der Stückzahlen einstellen würde. Neben der Verringerung der Transparenz für die Investoren, sagte ein Lieferant dem Journal, wird die Entscheidung auch die Erstellung eigener Finanzprognosen für die Lieferanten erschweren. Eine weitere Herausforderung bei der Prognose ist, dass auch das Preisspektrum des iPhone immer breiter wird. Apple-CFO Luca Maestri hatte die “breitere Verteilung der Verkaufspreise innerhalb einer bestimmten Produktlinie” als Teil der Begründung für die Änderung genannt.
Berichte über die Lieferkette waren noch nie “ein großer Indikator für das, was vor sich geht”
Die gute Nachricht für geduldige Langzeitinvestoren ist, dass der Markt, wenn er auf Gerüchte über die Lieferkette reagiert, eine überzeugende Kaufgelegenheit bieten kann. Die Morgan-Stanley-Analystin Katy Huberty argumentierte letzte Woche, dass sich die Anleger immer noch zu sehr auf den Absatz konzentrieren und die wachsende Bedeutung des Dienstleistungsgeschäfts nicht richtig einschätzen würden.
Seit Jahren versucht Apple, die Investoren dazu zu bringen, Gerüchte über die Lieferkette zu ignorieren, was eindeutig erfolglos war. Die Anleger sollten sich immer an dieses Zitat von CEO Tim Cook aus dem Jahr 2013 erinnern:
Ich würde vorschlagen, dass es gut ist, die Genauigkeit jeglicher Art von Gerüchten über Baupläne in Frage zu stellen und auch zu betonen, dass selbst wenn ein bestimmter Datenpunkt sachlich wäre, es unmöglich wäre, den Datenpunkt genau zu interpretieren und was er für unser gesamtes Geschäft bedeutete, da die Lieferkette sehr komplex ist und wir offensichtlich mehrere Quellen dafür haben. Die Erträge können variieren, die Lieferleistung kann variieren. Die Anfangsinventarbestände können variieren. Ich meine, es gibt eine lange Liste der Dinge, die jeden einzelnen Datenpunkt zu keinem großen Indikator für das, was vor sich geht, machen würden.
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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Apple. The Motley Fool hat folgende Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple.
Dieser Artikel wurde von Evan Niu, CFA, auf Englisch verfasst und am 19.11.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.