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Warren Buffett hat gerade 19 Millionen Aktien dieses Ölgiganten verkauft: Was dahinter steckt

Nahaufnahme des weltbekannten Investors Warren Buffett
Foto: The Motley Fool

Die größten Investoren und Finanzbeteiligungsgesellschaften sind verpflichtet, ihre Beteiligungen vierteljährlich unter Verwendung des Formulars 13-F (oder D oder G) an die SEC zu melden. Diese Formulare, die kurz nach der Einreichung veröffentlicht werden, können interessante Informationsquellen sein und geben uns einen Einblick in die Investitionsentscheidungen einiger der größten und erfolgreichsten Investoren.

Keine 13-F-Anmeldung eines Unternehmens wird genauer geprüft als die von Berkshire Hathaway(WKN:A0YJQ2) (WKN:854075). Das liegt nahe, wenn man bedenkt, dass Warren Buffett, der weithin als der beste Investor unserer Zeit gilt, weiterhin Berkshires wichtigste Entscheidungen zur Kapitalzuteilung trifft.

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In diesem Quartal verkaufte Berkshire weiterhin Aktien von Phillips 66 (WKN:A1JWQU), dem Riesen für Raffination, Midstream und Petrochemie. Nachdem Berkshire im letzten Quartal Aktien für rund 1,4 Mrd. US-Dollar verkauft hatte, hat es seinen Anteil an Phillips 66 in weniger als einem Jahr um mehr als 80 % reduziert. Lass uns einen genaueren Blick darauf werfen, was passiert ist.

Nur noch Peanuts?

Wenn wir nur ein paar Jahre zurückspulen, war Phillips 66 zu einer der größeren Positionen von Berkshire geworden. Zu besten Zeiten besaß Berkshire mehr als 80 Millionen Aktien des Raffinerieriesen, was ihm einen Anteil von fast 16 % an dem Unternehmen und damit den Status des größten Einzelaktionärs verschafft hatte. Er hielt diesen Anteil mehr als ein Jahr lang, bevor er im ersten Quartal 2018 mit der Reduzierung seiner Beteiligung begann.

Nach dem letzten Quartal hatte Berkshire größere Investitionen in mindestens 20 weitere Unternehmen, und Phillips 66 machte weniger als 1 % des Aktienportfolios aus.

Warum verkauft Berkshire?

Ich werde nicht versuchen, Buffetts Gedanken hier zu lesen, aber es gibt einige Bedenken, dass Raffinerien in den nächsten Jahren nicht das gleiche Maß an Rentabilität haben werden wie im vergangenen Jahr oder so.

Die Geschäftsergebnisse von Phillips 66 waren im vergangenen Jahr phänomenal. Wie viele Raffinerien mit einer großen US-Präsenz hat das Unternehmen seine Erträge und Cashflows sprunghaft ansteigen sehen, da sich der Spread zwischen dem US-Rohölpreis und dem internationalen Rohölpreis vergrößert hat. Gleichzeitig hat sich das Geschäft mit Joint Ventures in der Petrochemie weiterhin gut entwickelt.

Die jüngste Reaktion des Marktes war jedoch eine, die darauf hindeutet, dass die nahe Zukunft für Raffinerien nicht ganz so gut sein wird, da sich der Preisunterschied zwischen US- und Überseeöl verringert. Es ist möglich, dass das eine Rolle bei der Entscheidung gespielt hat, den Anteil an Phillips 66 deutlich zu reduzieren.

Gleichzeitig könnte es bei der Entscheidung weniger um die Raffinerien gehen, als vielmehr um eine Kapitalverlagerung in ein Segment, in dem Buffett schon immer gut abgeschnitten hat: dem Bankwesen. Im letzten Quartal fügte Berkshire mehr als 10 Milliarden US-Dollar zu den Investitionen in fünf Banken hinzu, an denen er bereits bedeutende Beteiligungen hielt.

Was sollten die Investoren tun?

Als Ausgangspunkt denke ich, dass es ein Fehler ist, blind das zu tun, was andere Investoren tun. Das gilt insbesondere für 13-F-Daten, da sie Trades umfassen, die bereits vor vier Monaten getätigt wurden. Außerdem ist nicht bekannt, was Buffetts Motivation war. Abgesehen davon, dass er dein Portfolio nicht verwaltet.

Als Argument für Phillips 66 kann ich nur sagen, dass es ein solider Wert bleibt. Der Aktienkurs ist seit dem Berichtszeitraum dieser 13-F-Anmeldung um mehr als 18 % gesunken. Die Aktien werden heute mit einem einstelligen KGV gehandelt, und die Dividendenrendite liegt wieder über 3 %.

Wenn du auf der Suche nach einer soliden, relativ diversifizierten Energieinvestition mit einer vorhersehbaren Dividende bist, wird Phillips 66 sicherlich diesen Anforderungen gerecht. Es ist auch isolierter von Preisschwankungen bei Öl und Gas, da es kein Produzent ist. Seine Cashflows sind relativ stabil, da die Nachfrage nach Raffinerieprodukten nicht sehr stark schwankt, während die Segmente Midstream und Petrochemie ebenfalls stabile Cashflows generieren.

Buffetts Entscheidung, so viel von dem Unternehmen im vergangenen Jahr zu verkaufen, ist bemerkenswert, aber interpretiere nicht zu viel da hinein. Philips 66 bleibt ein sehr gut geführtes Unternehmen, das sich für seine Aktionäre bewährt hat. Ich gehe davon aus, dass sich das langfristig fortsetzen wird.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Berkshire Hathaway (B-Aktien). 

Dieser Artikel wurde von Jason Hall  auf Englisch verfasst und am 16.11.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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