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Auch ein Starinvestor wie Warren Buffett ist alles andere als unfehlbar

Foto: The Motley Fool.

Es klingt fast ein bisschen wie Blasphemie, wenn ein Fool eine derart provokante Überschrift über Warren Buffett schreibt. Denn immerhin sind wir gemeinhin doch eher begeistert von der Performance, die der Starinvestor über Jahre und Jahrzehnte hinweg ermöglicht hat.

Doch es scheint wahr zu sein: Auch ein renommierter Großinvestor wie Warren Buffett ist alles andere als unfehlbar. Denn auch die Investorenlegende hat im Laufe seiner Karriere so manche Entscheidung getroffen, die er im Nachhinein wohl gerne lieber anders gefällt hätte.

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Welche das waren, warum diese allerdings gesamtheitlich gesehen nicht so schlimm gewesen sind und was wir als Foolishe Otto-Normal-Anleger von dieser Tatsache lernen können, erfährst du, wenn du weiterliest.

Zeugnisse über Warren Buffetts Fehlbarkeit

Warren Buffett ist letztlich auch nur ein Mensch. Und als solcher hat er sich schon so manchen im Nachhinein gesehen teuren Fehler geleistet, den man sich als Investor eigentlich nicht so gerne eingesteht.

Einer seiner bislang größten Fehler dürfte bereits weit zurückliegen und wohl seinen Anfang im Jahre 1966 haben. Warren Buffett ist zu diesem Zeitpunkt gerade 36 Jahre alt, frischgebackener Millionär und beobachtet, wie Walt Disney (WKN: 855686) mit dem Film Marry Poppins die Welt der Kinos in den USA erobert.

Begeistert vom Unternehmen Disney investiert Buffett zu diesem Zeitpunkt also 4 Mio. US-Dollar in die Fantasieschmiede und erhält dafür einen 5%igen Anteil an diesem großartigen Unternehmen. Doch ist nicht der Kauf von Walt Disney der Fehler, sondern der viel, viel, viel zu frühe Verkauf dieser großartigen Aktie. Denn bereits nach nur einem Jahr verscherbelt Buffett seinen Anteil wieder, als der Kurs lediglich um 50 % gestiegen ist.

Die Investorenlegende hat hierdurch zwar einen relativ kurzfristigen Gewinn in Höhe von 2 Mio. US-Dollar gemacht. Heutzutage wäre dieser Anteil allerdings beachtliche 8 Mrd. (!) US-Dollar wert. Autsch! Durch seinen übereilten Verkauf hat die Investorenlegende folglich ziemlich viel Geld auf der Strecke gelassen, obwohl er ursprünglich den richtigen Riecher für eine langfristige Chance hatte.

Doch war dieses zu frühe Verkaufen nicht der einzige Fehler in seiner zugegebenermaßen äußerst langen Karriere.

Ein weiterer Fehler dürfte nämlich sein inzwischen beendetes Tech-Experiment IBM (WKN: 851399) gewesen sein. Buffett pries dieses Engagement im Jahre 2011 als eine großartige Wette auf Werte an. Sieben Jahre später und nach einem Kursverlust von rund 18 % trennte sich der Starinvestor jedoch wieder von seinen Anteil an Big Blue. Seine Wette auf Werte ist somit unterm Strich nicht aufgegangen. Denn anstatt 18 % nachzugeben, stieg der S&P 500 als Vergleichsindex um 116 %, was eine deutlich bessere Entwicklung als die von IBM im Vergleichszeitraum gewesen ist.

Warren Buffett ist daher auch mit dieser Investition deutlich hinter der Entwicklung des Marktes geblieben, was wohl ein sehr deutlicher Beweis ist, dass nicht jedes Investment Gold ist, das der Value-Meister anfasst. Und zweifelsfrei zeigen dürfte, dass der erfahrene Investor nicht unfehlbar ist.

Warum das Warren Buffett wohl wenig schert

Doch auch wenn diese Fehler natürlich ärgerlich und sehr teuer gewesen sind, dürften sie ihm aus heutiger Sicht wohl recht wenig ausmachen. Buffett selbst ist nämlich ein sehr großer Verfechter der These, dass vor allem an der Börse Erfolg bedeute, nicht alles richtig machen zu müssen, solange man im Gegenzug nicht allzu viel falsch macht.

Und vor allem Letzteres hat Warren Buffett angesichts seiner nach wie vor herausragenden, langfristigen Rendite von über 20 % p. a. definitiv nicht getan. Ganz im Gegenteil.

Denn trotz dieser größeren, teuren Fehler hat Buffett über Jahrzehnte hinweg wohl wirklich wenig falsch gemacht. Und sogar viele großartige Investitionsentscheidungen getroffen, die sich im Nachhinein als goldrichtig erwiesen haben.

Eine dieser Buffett-typischen Investitionsentscheidungen der letzten Jahre war beispielsweise sein Bank of America (WKN: 858388)-Deal. Für eine Finanzspritze in Höhe von 5 Mrd. US-Dollar im Nachgang der letzten Finanzkrise erhielt Warren Buffett im Gegenzug Vorzugsaktien an der Bank of America, die ihm Jahr für Jahr eine stattliche Dividendenrendite von 6 % bescherten. Doch der eigentliche Clue war eine Option, die es dem Orakel von Omaha ermöglichte, ebenjene Vorzugsaktien gegen Stammaktien zu einem fixen Bezugskurs von 7,14 US-Dollar zu erwerben.

Als die Investorenlegende schließlich im Jahre 2017 diese Option zog, konnte er letztlich auf einen Streich einen Gewinn von etwa 16 Mrd. US-Dollar verbuchen. Bei einer anfänglichen Investition von lediglich 5 Mrd. US-Dollar, wohlgemerkt. Über zehn Jahre hinweg hat Buffett somit nicht nur eine jährliche Dividendenrendite von 6 % eingestrichen, sondern auch auf einen Schlag sein Geld vervierfacht. Einfach atemberaubend.

Was das nun für dich und mich bedeutet

Ich kann natürlich nicht in Buffetts Kopf hineinsehen, aber ich denke, dass die Investorenlegende sich seiner Fehler sehr bewusst ist, diese jedoch nicht allzu schwernimmt. Definitiv ein smarter Schachzug.

Auch wir als Otto-Normal-Investoren sollten daher tolerant und offen gegenüber unseren Fehlern sein. Wichtig ist hierbei lediglich, dass sie nicht existenzbedrohend sind und wir stets aus ihnen lernen und daher nicht erneut die gleichen Fehler begehen. Ansonsten gehören Fehler jedoch für jeden Investor zum Investitionsprozess einfach dazu.

Wenn wir jedoch bei rund der Hälfte unserer Investitionsentscheidungen letztlich richtig liegen und diesen Investitionen die notwendige Zeit geben, sich entsprechend zu entwickeln, dürfte das bereits ausreichen, um unterm Strich hervorragende Renditen zu erzielen.

Was wir nämlich nicht vergessen sollten, ist, dass die Mathematik beim Investieren stets auf unserer Seite ist. Eine Investition kann schließlich lediglich 100 % ihres Wertes verlieren, dafür aber um weit mehr als 100 % steigen. Was im Umkehrschluss dafür sorgt, dass unsere langfristigen Gewinner stets höher steigen dürften, als unsere Verlierer an Wert einbüßen werden.

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Vincent besitzt Aktien von Walt Disney. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Walt Disney.



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