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11 bedeutsame Worte in Tilrays 3. Quartalsbericht

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Foto: Getty Images

Ja, es war ein verrücktes Jahr für Tilray (WKN:A2JQSC), seit es im Juli an die Börse gegangen ist. Anleger konnten große Kursschwankungen der Aktie des kanadischen Marihuanaproduzenten beobachten. Allerdings hatten die meisten Kursbewegungen nichts oder nur wenig mit dem eigentlichen Geschäft von Tilray zu tun.

Am Dienstag wurden die Investoren jedoch daran erinnert, dass Tilray immer noch ein Unternehmen ist und nicht bloß eine Aktie, die man handelt. Das Unternehmen legte nach Marktschluss seinen Quartalsbericht für das dritte Quartal vor.

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Manche Interessenten schauten womöglich zuerst auf den Umsatzzuwachs von fast 86 % gegenüber dem Vorjahr oder auf den Nettoverlust. Die für Investoren kritischen Informationen kamen aber von CEO Brendan Kennedy und umfassten elf Worte.

11 bedeutsame Worte

Was hatte Brendan Kennedy so wichtiges mitzuteilen? Hier sind die elf kritischen Worte:

„We are in the early stages of achieving our growth potential.“

Also, wir stehen ganz am Anfang, unser Wachstumspotenzial zu erreichen.

Alles andere im Quartalsbericht von Tilray sollte unter dieser Bedingung gesehen werden.

Die Realität sieht so aus, dass die zehn Millionen US-Dollar Umsatz während des Quartals ein Kleckerbetrag sind. Es ist völlig unbedeutend, wie sich die Zahl im Vergleich zum Vorquartal entwickelt hat, wenn du bedenkst, in welcher frühen Phase Tilray noch ist.

Der Nettoverlust des Unternehmens betrug 18,7 Millionen US-Dollar oder 0,20 US-Dollar je Aktie. Auch das ist bedeutungslos. Es ist sinnvoll, dass Tilray seine Ausgaben vor der Marktöffnung im Oktober gesteigert hat. Und genau das hat das Unternehmen getan und dadurch einen Verlust gemacht.

Um ehrlich zu sein, es ist Zeitverschwendung sich auf kleine Details im dritten Quartalsbericht zu konzentrieren, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen noch ganz am Anfang seiner Reise steht. In einem Jahr oder sogar noch eher wird es niemanden mehr kümmern, wie hoch der durchschnittliche Verkaufspreis pro Gramm war oder wie der EBITDA im dritten Quartal aussah.

Hinweise auf Fortschritt

Gab es außer der Bemerkung von Brandon Kennedy noch etwas Beachtenswertes in dem Bericht? Klar. Und alles hatte mit der Entwicklung des Unternehmens zu tun, die im dritten Quartal stattgefunden hat und zu dem Wachstumspotenzial geführt hat, von dem Kennedy sprach.

Ein Schlüsselerfolg sind die Liefervereinbarungen für den kanadischen Freizeitmarihuanamarkt. Das Unternehmen hat solche Vereinbarungen mit acht Provinzen und Territorien getroffen: British Columbia, Manitoba, Nova Scotia, Ontario, Quebec, dem Yukon Territory, den Northwest Territories und Prince Edward Island. Manche dieser Verträge wurden nicht im dritten Quartal erzielt, aber Tilray hat in dieser Zeit beachtliche Fortschritte erzielt.

Noch bedeutsamer ist wahrscheinlich, dass Tilray international expandiert. Allerdings sind einige Schritte noch sehr zaghaft. Das Unternehmen erhielt beispielsweise die Genehmigung Cannabis für klinische Studien in die USA zu liefern. Tilray versendet zudem Cannabidiol (CBD) nach Großbritannien. Wie bereits erwähnt, sind das aber noch symbolische Aktionen.

Andere Erfolge waren da schon deutlicher. Tilray ist der erste Marihuanaproduzent, der in Deutschland Cannabisblüten und –Öl verkaufen darf. Das war wichtig, da Deutschland der größte Marihuanamarkt außerhalb Nordamerikas ist.

Tilray hat zudem kurz nach Ablauf des dritten Quartals einen wichtigen Schritt getan. Am 9. Oktober gab das Unternehmen die Übernahme des chilenischen Unternehmens Alef Biotechnologie bekannt. Der Deal verschafft Tilray eine bessere Position bei der Eroberung des lateinamerikanischen Marihuanamarktes.

Es ist noch ein langer Weg

Von den elf entscheidenden Worten, die Brendan Kennedy gesagt hat, sind die wichtigsten “Potenzial” und “Anfang“. Kennedy spricht häufig von dem 150 Milliarden US-Dollar großen weltweiten Marihuanamarkt.

Er ist nicht der einzige, der ein so großes Potenzial sieht. Aber der gegenwärtig adressierbare Markt ist nicht annähernd so groß.

Die 150 Milliarden umfassen auch illegales Marihuana. Ein großer Teil der Umsätze stammt aus Freizeitmarihuana. Bisher haben aber nur Kanada und Uruguay den Freizeitgebrauch landesweit legalisiert. Mexiko könnte bald folgen. Aber es ist noch nicht sicher, was in dem Land passiert, nachdem das oberste Gericht das nationale Verbot von Freizeitmarihuana ungültig erklärte.

Die letzten US-Wahlen haben etwas Grund für Optimismus gegeben, dass Tilray und seine Mitstreiter in die USA expandieren können. Allerdings bleibt das im Moment nur eine Hoffnung.

Brendan Kennedy hat recht. Tilray steht ganz am Anfang, sein Wachstumspotenzial zu erreichen. Und dieses Wachstumspotenzial könnte größer sein, als Mancher denkt. Aber es könnte auch länger dauern, als man erwartet, bis das Potenzial voll ausgeschöpft ist.

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Keith Speights hält keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool hält keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Keith Speights auf Englisch verfasst und am 14.11.2018 auf fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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