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Canopy Growth, nicht Tilray, ist schon wieder die größte Pot-Aktie

Foto: Getty Images.

Das war ein turbulentes Jahr für die nordamerikanische Cannabis-Industrie. In den Zwischenwahlen letzte Woche haben zwei weitere Staaten – Utah und Missouri – das medizinische Marihuana legalisiert. Den USA fehlt jetzt nur noch einen Staat, bis zwei Drittel des Landes medizinischen Cannabis legalisiert haben.

Kanada schrieb am 17. Oktober Geschichte, indem es das erste industrialisierte Land der Welt wurde – und nur das zweite Land überhaupt–, das Freizeit-Marihuana legalisiert hatte. Obwohl es ein etwas holpriger Start gewesen ist, bei dem die Nachfrage das Angebot bei weitem übersteigt, wird von der Cannabis-Industrie erwartet, dass sie 5 Mrd. US-Dollar (oder mehr) Jahresumsatz innerhalb einiger Jahre generieren wird.

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Alles ändert sich

Wie du dir jedoch vorstellen kannst, ist das keine statische Industrie. Wir beobachten die ganze Zeit, wie Marihuana-Aktien ihre Strategien ändern. In der ersten Jahreshälfte ging es beispielsweise um Kapazitätserweiterungen und den Anbau von so viel Cannabis wie möglich. Jetzt hat sich diese Strategie geändert. Pot-Aktien konzentrieren sich nun auf die Produktdiversifikation, Marketing- und Markenbildung und teilweise sogar auf die Konsolidierung.

All das hat zu wilden Schwankungen bei den Erwartungen der Aktionäre an die Pot-Aktien und damit bei den Aktienkursen geführt.

Anfang November passierte jedoch etwas Interessantes. Nachdem Tilray (WKN:A2JQSCY) nach Marktkapitalisierung die größte Pot-Aktie geworden war, gab sie den Titel nur einige Wochen später schon wieder ab. Denke daran, dass die Aktie von Tilray von nur 25 US-Dollar pro Aktie Mitte August auf 300 US-Dollar pro Aktie in nur vier Wochen auf Innertagesbasis gestiegen ist. Mit einer Marktkapitalisierung von 28 Mrd. US-Dollar hat Tilray seitdem konsequent eine Bewertung von 10 Mrd. US-Dollar oder mehr beibehalten. Am vergangenen Mittwoch stieg die Aktie um fast 33 US-Dollar auf eine Marktkapitalisierung von 13 Mrd. US-Dollar, nachdem der nun ehemalige Generalstaatsanwalt und überzeugte Cannabis-Gegner Jeff Sessions seinen Rücktritt angekündigt hatte.

Canopy Growth ist wieder die Nr. 1 nach Marktkapitalisierung

Canopy Growth (WKN:A140QA) hat inzwischen wieder seinen rechtmäßigen Platz als Nummer 1 eingenommen. Entscheidend dabei war, dass der Modelo- und Corona-Bierhersteller Constellation Brands (WKN:871918) die rund 4 Mrd.-US-Dollar Aktieninvestition in Canopy abgeschlossen hat. Und genau das hat die Marktkapitalisierung des Unternehmens auf ein neues Hoch von fast 15 Mrd. US-Dollar angehoben.

Für diejenigen, die sich vielleicht nicht erinnern, Constellation hatte Mitte August diese Investition angekündigt. Constellation vereinbarte, 104,5 Millionen Aktien von Canopy zu einem Kurs zu erwerben, der damals 51 % höher als der Schlusskurs am 14. August war. Constellation Brands erhielt außerdem mehr als 137 Millionen Optionen, wodurch die Beteiligung an Canopy von derzeit 37 % auf mehr als 50 % steigen könnte. Damit möchte ich sagen, dass die zusätzlichen 104,5 Millionen ausstehender Aktien und der daraus resultierende Geldsegen das Unternehmen erneut zur größten Marihuana-Aktie gemacht haben.

Die Frage ist: Kann Canopy Growth die führende Marktkapitalisierung beibehalten? Da bin ich mir nicht sicher.

Was Canopy tun muss, um die Top-Marktkapitalisierung beizubehalten

Wenn es darum geht, die Krone als größte Pot-Aktie des Marktes zu halten, muss Canopy Growth zunächst zeigen, dass das Unternehmen seine Kriegskasse gut nutzen kann. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, in neue Märkte zu expandieren und Übernahmen zu tätigen, um die bestehende Strategie zu ergänzen. Vor kurzem schloss das Unternehmen den Vertrag über den Kauf von Hiku Brands im Wert von 205 Mio. US-Dollar ab und erweiterte das Portfolio, was dem Unternehmen Zugang zum Einzelhandel in Manitoba erlaubte, sowie eine Handvoll bekannter Cannabis-Marken. Die Wall Street und die Investoren werden vom Unternehmen weitere Übernahmen und einen Vorstoß in neue Märkte erwarten, als Beweis dafür, dass dieses Kapital gut eingesetzt wird.

Die Investoren werden sich auch wünschen, dass Canopy Growth an der Diversifizierung der Produktlinie arbeitet. Obwohl getrocknetes Cannabis wahrscheinlich solide Margen und Nachfrage in den ersten Jahren haben wird, hatte es auch die Tendenz, in den wenigen US-Bundesstaaten, die Freizeit-Cannabis legalisiert haben, kommerzialisiert zu werden. Der Vorstoß von Canopy in Cannabis-Öle und andere alternative Konsumformen (sobald sie legalisiert sind) wird sehr genau beobachtet werden, da diese Produkte mit höheren Margen entscheidend dafür sein werden, ob das Unternehmen in den kommenden Quartalen einen wiederkehrenden Gewinn erzielt.

Schließlich wird es auf die konkreten Ergebnisse ankommen. Da Marihuana jetzt legalisiert ist, möchten die Investoren keine leeren Versprechungen mehr hören und erwarten echtes Umsatzwachstum und entweder geringere Verluste oder gleich Gewinne. Da Canopy Growth stark in den Kapazitätsausbau investiert, ist es unwahrscheinlich, dass das Unternehmen im Geschäftsjahr 2019 profitabel sein wird. Es hat jedoch die Möglichkeit, ab dem Geschäftsjahr 2020 Gewinne zu erwirtschaften.

Die Augen der Cannabis-Investorengemeinschaft sind wieder auf Canopy Growth gerichtet – wir werden sehen, wie sich das Unternehmen entwickelt.

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The Motley Fool empfiehlt Constellation Brands.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 12.11.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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