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Die nicht so subtile Art und Weise, wie Marihuana-Aktien die Investoren sabotieren

Foto: Getty Images.

Seit Anfang 2016 feuern Marihuana-Aktien aus allen Rohren, und es ist nicht schwer zu verstehen, warum. Vor etwas mehr als drei Wochen, am 17. Oktober, war Kanada das erste Industrieland der Welt, das den Verkauf und Gebrauch von Freizeit-Cannabis legalisierte.

Obwohl Freizeit-Cannabis in der Regel ein margenschwächerer Markt als medizinisches Marihuana ist, verfügt es über einen wesentlich größeren Verbraucherpool und bietet damit langfristig eine viel größere Absatzmöglichkeit. Nur wie groß? Obwohl das immer noch die Frage ist, da kein anderes Land der Größe Kanadas zuvor Marihuana für Erwachsene legalisiert hat, erwarten die Wall Street und die Investoren, dass legales Cannabis innerhalb weniger Jahre zu einer Multi-Milliarden-Dollar-Industrie heranwächst. Deshalb sind die Pot-Aktien in den letzten Jahren so stark in die Höhe gestiegen.

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Marihuana-Aktien haben eine Kaufwelle erlebt

Natürlich sind es nicht nur die Investoren, die sich ein Stück vom Kuchen abschneiden wollen. Die Marihuana-Unternehmen selbst waren damit beschäftigt, ihre Kapazitäten zu erweitern, ihre Produktlinien zu diversifizieren, Partnerschaften einzugehen und Übernahmen zu tätigen, alles in dem Bestreben, die Differenzierung im Vergleich zu ihren Mitbewerbern zu verbessern und ihr langfristiges Wachstum und die Gewinnaussichten zu stärken. Die meisten Experten würden zustimmen, dass Fusionen und Übernahmen notwendig sein werden, um das sehr überfüllte Feld überschaubarer zu gestalten.

So ziemlich alle großen Cannabis-Deals in der Geschichte sind seit Anfang des Jahres abgeschlossen worden. Obwohl ich sie nicht alle hier auflisten werde, hier sind einige der bemerkenswertesten Geschäfte:

  • Im Mai schloss Aurora Cannabis (WKN:A12GS7) die damals größte Cannabis-Übernahme in der Geschichte ab, als das Unternehmen CanniMed Therapeuticals für 852 Mio. US-Dollar kaufte. CanniMed brachte neue Kapazitäten für Aurora und fügte eine neue Linie von alternativen Cannabis-Produkten zum Angebot hinzu (z. B. Cannabisöl-Softgelkapseln).
  • Im Juli machte Aurora Cannabis schon wieder Schlagzeilen – diesmal mit der größten Übernahme in der Geschichte des Marihuanas. Aurora schloss den Kauf des in Ontario ansässigen Unternehmens MedReleaf für mehr als 2 Mrd. US-Dollar ab und erhielt damit schätzungsweise 140.000 Kilogramm Spitzenproduktion bei voller Kapazität sowie eine Reihe bekannter, hochwertiger Cannabis-Marken.
  • Im März schloss Aphria (WKN:A12HM0), das seit Kurzem an der NYSE gehandelt wird, die Übernahme von Nuuvera für 425 Mio. kanadische Dollar ab. Das Besondere an Aphrias Kauf von Nuuvera ist, dass dies nichts dazu beigetragen hat, um die bestehende Kapazität des Unternehmens zu erhöhen. Nuuvera war vielmehr in acht Märkten, in denen Aphria damals nicht tätig war, gut positioniert, sodass es ein schneller Weg war, die Infrastruktur für die Bedienung ausländischer Märkte zu kaufen.
  • Im September hat Canopy Growth (WKN:A140QA) die Übernahme von Hiku Brands für 269,2 Mio. kanadische Dollar abgeschlossen. Der Kauf signalisierte den Wunsch des Unternehmens, erwachsene Verbraucher anzusprechen, und markierte die Verschiebung weg vom Kapazitätsausbau hin zum Markenaufbau. Canopy Growth hat bereits die wohl bekannteste Marke Kanadas, Tweed, im Produktportfolio.

Wir könnten die Liste noch länger machen, aber ich glaube, das ist ein guter Überblick über die aggressive Vorgehensweise bei Übernahmen, die in den letzten Monaten in diesem Bereich stattgefunden haben.

Die Investoren werden sabotiert

Börsennotierte Pot-Aktien und viele ihrer Investoren würden argumentieren, dass diese Geschäfte einen erheblichen Mehrwert für das Gesamtbild darstellen. Sie könnten die Investoren jedoch auch in eine Katastrophe führen.

Nach neuen Daten von Dealogic, wie von BNN Bloomberg berichtet, wurde die Mehrheit der 5,3 Mrd. US-Dollar an Cannabis-Übernahmen im vergangenen Jahr bis heute vollständig mit Stammaktien abgewickelt. Laut Dealogic wurden 69 % der Marihuana-Geschäfte im letzten Jahr bis heute vollständig mit Aktien bezahlt, wobei 30 % Bargeld- und Aktien-Geschäfte waren und nur 1 % wirklich in bar bezahlt wurden. Im Vergleich dazu wurden in diesem Jahr nur 17 % der globalen Fusionen und Übernahmen ausschließlich mit Aktien finanziert, während 54 % ausschließlich mit Bargeld finanziert wurden. Die restlichen 28 % (die Zahlen addieren sich aufgrund von Rundungen nicht zu 100 %) waren Bargeld- und Aktien-Geschäfte.

So erwarb Aurora Cannabis CanniMed Therapeutics in einem Bargeld- und Aktien-Geschäft (die Mehrheit davon waren Aktien) und kaufte MedReleaf vollständig mit Stammaktien. Aphria erwarb Nuuvera im Rahmen eines Bargeld- und Aktien-Deals (wiederum mit einer sehr kleinen Bargeldmenge), während Canopy Growth die Übernahme von Hiku Brands vollständig mit Aktien abschloss.

Was macht es schon aus, fragst du?

Erstens ist das eine Branche, die gerade erst entsteht. Sie ist überfüllt, und es gibt praktisch keine Klarheit darüber, welche Unternehmen als Gewinner hervorgehen werden. Als Investoren wissen wir, dass nicht jedes Unternehmen erfolgreich sein wird. Doch hier sind diese hochwertigen Pot-Aktien, die unbewiesene Geschäftsmodelle einfach so kaufen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich eine Reihe dieser Übernahmen innerhalb weniger Jahre als Verlierer erweisen könnte.

Das Wichtigste ist jedoch, was diese Übernahmen zum Umsatz dieser Marihuana-Aktien beitragen könnten. Mit jedem neuen Kauf (und Buy-Deal-Angebot) steigt die ausstehende Aktienzahl für diese Aktien. Mit steigender Aktienzahl übt das nicht nur Druck auf die Aktionäre aus, sondern erschwert es auch den Pot-Aktien, einen aussagekräftigen Gewinn pro Aktie zu erzielen.

Es mag sein, dass ich Aurora Cannabis oft kritisiere, aber es ist ein Unternehmen, das etwas Schelte verdient, weil es die Aktienzahl von 16,2 Mio. am Ende des Geschäftsjahres 2014 auf vielleicht bis zu 1 Mrd. innerhalb der nächsten Monate erhöht. Das Unternehmen wird 100 Mio. kanadische Dollar Nettogewinn benötigen, um einen Jahresgewinn pro Aktie von 0,10 Dollar zu erzielen, was nur ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 100 wäre.

Lange Rede kurzer Sinn, wie Marihuana-Aktien wie Aurora Cannabis, Aphria und Canopy Growth ihre Übernahmen bezahlen, könnte die Investoren noch teuer zu stehen kommen.

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The Motley Fool hat keine Position in den oben genannten Aktien.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 11.11.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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