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5 Fakten über erneuerbare Energien, die schwer zu glauben sind

Solarmodule vor neuem Boom JinkoSolar-Aktie
Foto: Getty Images

Im Jahr 2000 machten Wind und Sonne zusammen nur 0,1 % des in den Vereinigten Staaten erzeugten Stroms aus. Kein Wunder, dass erneuerbare Energien so viele Kritiker hatten. Wind- und Sonnenkraft waren aber auch teuer, ineffizient und seit der Energiekrise in den 1970er Jahren hatte sich nicht viel getan. Aber all das hat sich jetzt geändert.

Heute ist die Windkraft in den Vereinigten Staaten im Durchschnitt die billigste Stromquelle auf nivellierter Kostenbasis. Die Sonnenenergie steht an dritter Stelle, knapp hinter Erdgas, und zusammen mit der Windenergie ist sie für fast 10 % der gesamten Stromerzeugung im Land verantwortlich. Aktien von Unternehmen, die Solar-Installationen vornehmen, wie NextEra Energy (WKN:A1CZ4H) und Xcel Energy (WKN:855009), haben den S&P 500 in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich übertroffen.

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Es ist aber noch nicht zu spät, um davon zu profitieren. In Anbetracht der Tatsache, dass Wind und Sonne bis 2030 25 % oder mehr des amerikanischen Stroms liefern könnten und sich neue Möglichkeiten in der Offshore-Windenergie und der Geothermie der nächsten Generation eröffnen, könnten die Aktien in diesem Bereich noch jahrzehntelang wachsen. Hier sind fünf erstaunliche Fakten darüber, wie wir dorthin gekommen sind, wo wir heute stehen, und wohin die Reise gehen könnte.

1. Windkraft in den USA ist seit 2000 um 4.810 % gewachsen

Die Vereinigten Staaten sind auf dem besten Weg, 2018 275 Terawattstunden Strom aus Windenergie an Land zu erzeugen, verglichen mit nur 5,6 Terawattstunden im Jahr 2000. Das entspricht einer satten Steigerung von 4.810 % seit der Jahrtausendwende. Im Vergleich dazu hat der S&P 500 in dieser Zeitspanne 168 % zugelegt, wobei Dividenden (sowie zwei brutale Rezessionen) berücksichtigt wurden.

Daher sollte es nicht überraschen, dass einige der besten Aktien in diesem Zeitraum zu den Unternehmen gehören, die sich auf die Zukunft der Windkraft spezialisiert haben. Die Aktie von NextEra Energy hat in dieser Zeit eine Gesamtrendite (Aktienperformance plus Dividenden) von 1.430 % erzielt und wuchs von einem privaten Stromversorger in Florida zum weltweit größten börsennotierten Versorger. Selbst Aktien von Xcel Energy, das erst im letzten Jahrzehnt stark in erneuerbare Energien investiert hat, haben in diesem Zeitraum eine Gesamtrendite von 477 % erzielt.

NextEra Energy und Xcel Energy starteten das Jahr mit fast 21.000 Megawatt installierter Windleistung, was etwa einem Viertel der gesamten Landesleistung entspricht. Die Unternehmen haben eine wichtige Rolle bei der Erhöhung des Anteils der Windkraft an der landesweiten Stromerzeugung auf fast 7 % gespielt. Damit ist nun Windkraft die führende erneuerbare Energiequelle der Nation. Dieser Titel wurde der Wasserkraft abgeluchst, die seit über 100 Jahren erneuerbare Energiequelle Nr. 1 der USA war. Die Unternehmen hoffen nun, diesen Erfolg bei Solarenergie zu wiederholen. Obwohl die Solarstromerzeugung etwa 10 Jahre hinter der Entwicklung der Windenergie zurückliegt, könnte sie bei weiter sinkenden Kosten schneller wachsen.

2. Der Auftragsbestand eines Unternehmens im Bereich erneuerbare Energien wird 40.000 Megawatt erreichen

Die Vereinigten Staaten haben das Jahr 2017 mit 115.000 Megawatt an Wind- und Solarstrom im Versorgungsbereich beendet. Es dauerte Jahrzehnte und erforderte Dutzende von Industrieunternehmen und Dutzende von Milliarden Dollar, bis das Land dieses Niveau erreichte. Wenn es nach NextEra Energy geht, dann könnten die nächsten 115.000 Megawatt deutlich weniger Aufwand erfordern.

Das Tochterunternehmen NextEra Energy Resources plant, den Auftragsbestand an erneuerbaren Energien bis 2020 auf 40.000 Megawatt zu erhöhen. Vielleicht ebenso beeindruckend ist die Tatsache, dass jede größere Region der Vereinigten Staaten im ehrgeizigen Portfolio vertreten ist, selbst jene, die über ein relativ geringes Potenzial an erneuerbaren Energien verfügen, da die meisten Wind- und Sonnenenergieanlagen bisher nur in einer Handvoll Staaten zu finden sind. Da der aktuelle Auftragsbestand des Unternehmens aktuell größer ist als sein gesamtes operatives Portfolio Ende 2011, ist das Interesse an Wind- und Solarprojekten von Seiten der amerikanischen Stromversorger klar gegeben.

3. Amerikanisches Ethanol hilft bei der Schaffung der größtenCO2-Senkung der Welt

Wenn Satelliten mit niedriger Umlaufbahn unseren Planeten nach Regionen mit der höchsten photosynthetischen Aktivität untersuchen —  ein Maß für Pflanzenwachstum und Kohlendioxidverbrauch — dann fallen Dschungel und die gelegentliche Algenblüte im Meer auf. Aber keine Region saugt mehr Kohlendioxid aus der Atmosphäre als der Mittlere Westen der USA, in dem sich der sogenannte Corn Belt befindet.

Der amerikanische Corn Belt ist nicht nur eine produktive CO2-Senke, sondern beherbergt auch über 90 % der Ethanolproduktion des Landes und mehr als die Hälfte der gesamten Weltproduktion. Das hat in den letzten Jahren zu Problemen für Produzenten wie Archer Daniels Midland und Green Plains (WKN:A0JJ1Q) geführt, die im Überangebot versinken. Aber die Industrie zieht eine Lehre aus dem Öl- und Gasboom des Landes und hofft, eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen und den Überschuss zu exportieren.

Die Vereinigten Staaten sind auf dem besten Weg, 2018 1,8 Mrd. Gallonen Ethanol zu exportieren — in den letzten drei Jahren wurden über 1 Mrd. Gallonen exportiert. In Anbetracht der Tatsache, dass in diesem und im nächsten Jahr mehr Exportterminals in Betrieb gehen und noch fast eine weitere Milliarde Gallonen Ethanolproduktionskapazität offen sind, ist das ein Trend, der keine Anzeichen einer Verlangsamung zeigt.

4. Die Offshore-Windkapazität könnte bis 2030 auf 23.375 Megawatt steigen

In den USA werden bald 100.000 Megawatt Onshore-Windenergie in Betrieb sein. Dabei hat die Offshore-Variante noch nicht einmal angefangen Fuß zu fassen. Die Offshore-Windenergie wird durch mangelndes inländisches Fachwissen, hohe Kosten und Zoneneinteilung behindert und verfügt heute über nur 30 Megawatt installierter Leistung im Land. Das wird sich mit Hilfe aus Europa ändern.

Nachdem sie sich auf dem Heimatkontinent, auf dem sich die überwiegende Mehrheit der Offshore-Windprojekte auf dem Planeten befindet, die Zähne ausgebissen haben, machen sich europäische Akteure wie Orsted nach Nordamerika auf, um dort ein Stück dieses unglaublichen ungenutzten Potenzials zu nutzen. Die Vereinigten Staaten könnten realistischerweise mehr als das Doppelte ihres gesamten Strombedarfs aus Offshore-Windenergie erzeugen. Großartiges Energiepotenzial, sinkende Kosten sowie Erfahrungen aus Europa haben heute zu einer Projektpipeline von 23.375 Megawatt geführt. Das meiste davon könnte bis 2030 in Betrieb gehen und den CO2-Ausstoß amerikanischer Städte erheblich verbessern, von denen die meisten an oder in der Nähe einer Meeresküste oder einem der großen Seen liegen.

5. Erdwärme könnte — mit Hilfe von Fracking — die Kernkraft ersetzen

Die Kernenergie ist derzeit die größte Quelle CO2-freien Stroms der Nation und macht rund 19 % des gesamten Stromverbrauchs des Landes aus. Aber es gibt Schwierigkeiten. Atomkraftwerke können wirtschaftlich einfach nicht mit billigerem Erdgas und Windkraft konkurrieren. Einige Staaten haben zwar Kernkraftwerke für die Bereitstellung von CO2-freiem Strom subventioniert, doch kann das nicht unbegrenzt weitergehen. Bis 2030 wird die alternde Kernenergiebranche überfällig für den Ruhestand sein.

Hilfe könnte aus einer völlig unerwarteten Quelle kommen: der Erdwärme. Das US-Energieministerium finanziert die Entwicklung einer neuartigen Technologie namens Enhanced Geothermal Systems (EGS). Mittels der Fracking-Technologie, die für den Einsatz in Schieferöl- und Gasregionen entwickelt und perfektioniert wurde, ist es möglich, in den gesamten Vereinigten Staaten geothermische Energiequellen zu erschließen, die große Mengen an sauberer Energie liefern können.

In diesem Fall sind die Zahlen fast zu gut, um wahr zu sein. Die Vereinigten Staaten verfügen über ein leicht zugängliches geothermisches Potenzial der nächsten Generation von schätzungsweise 100.000 Megawatt — genau so viel wie Kernenergie wird derzeit generiert. Erdwärme ist mit Abstand die zweiteffizienteste Energiequelle, direkt hinter der Kernkraft. Das US-Energieministerium strebt als Einführungsjahr 2030 an — genau dann, wenn die USA die Kernkraftwerke abstellen muss.

Die Zeit ist für die Einzelinvestoren noch nicht ganz reif, aber Unternehmen wie Core Laboratories und Ecolab, die sich auf die Optimierung von Öl- und Gasbohrungen spezialisiert haben, können auch neue Möglichkeiten im Bereich GEothermalanlagen (EGS = enhanced geothermal systems) nutzen. Core Laboratories widmet sich bereits dem EGS-Geschäft.

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Dieser Artikel wurde von Maxx Chatsko auf Englisch verfasst und am 11.11.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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