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Darum ist die BYD-Aktie kein typisches Berkshire-Hathaway-Investment

Foto: Getty Images

2008 erwarb Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) sehr günstig Anteile an BYD (WKN: A0M4W9), die es bis heute hält. Aber die Aktie war und ist aus verschiedenen Gründen kein typisches Warren-Buffett-Investment. Und tatsächlich war sie Charlie Mungers Idee. Obwohl sich der Kurs seit dem Einstieg sehr gut entwickelt hat, gibt es einige Gründe, die gegen die Aktie sprechen. Aber welche sind es und wo liegen die Schwachpunkte des Unternehmens? Lass uns einen genaueren Blick auf BYD werfen.

Ein hartes Wettbewerbsumfeld

BYD muss derzeit verschiedene Probleme bewältigen. Eines davon ist der zunehmende Wettbewerb. Während gegenüber den ausländischen Konkurrenten aufgrund der geringen Produktionskosten und der staatlichen Unterstützung meist Vorteile bestehen, stellen die inländischen Hersteller eine größere Bedrohung dar. Sie haben ähnliche Kostenvorteile, genießen die Unterstützung der Regierung und nehmen zahlenmäßig immer mehr zu.

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Dies machte sich nun auch in den Zahlen für die ersten drei Quartale 2018 bemerkbar. In diesem Zeitraum sank der Gewinn um 45,3 %. Im Gesamtjahr rechnet BYD nun sogar mit einem Gewinnrückgang zwischen 23,1 und 32,94 %. Dabei wuchs der Umsatz weiterhin um 20,3 %, was in der Summe auf eine steigende Nachfrage, aber auch auf einen zunehmenden Preiswettbewerb hindeutet. Auch die zuletzt gemeldeten Absatzzahlen für Oktober von 48.497 und seit Jahresbeginn von 400.068 stellen neue Rekorde dar und verdeutlichen, dass die Nachfrage wächst.

Staatlich subventioniert

Da seit diesem Jahr in China nur noch technologisch neuere E-Fahrzeuge mit einer größeren Reichweite staatlich gefördert werden, brach BYDs Gewinn zum Halbjahr 2018 um über 72 % ein. Aber auch weil sich der Markt für Hybrid- und E-Fahrzeuge zunehmend trägt, kürzt die Regierung ihre Subventionen, was ebenfalls die Gewinnmarge schrumpfen lässt. Allerdings erwartet BYD durch neue Modelle zum Ende des Jahres auch eine Stabilisierung seiner Marge.

Dennoch bleibt das Unternehmen mit einem Marktanteil von 18,3 % bei Fahrzeugen mit elektrischen Antrieben in China die Nummer eins. Zudem sanktioniert die chinesische Regierung zukünftig rein kraftstoffgetriebene Fahrzeuge über ein Scoringmodell, wodurch sich reine Verbrenner immer weniger lohnen. Bei BYD stellen sie aber immer noch knapp 43 % des Absatzes dar.

Kapitalintensives und konjunkturabhängiges Geschäft

Zwar wachsen BYDs Segmente nach wie vor mit hohem Tempo, aber das Geschäft verlangt auch hohe Sachinvestitionen. So lag die Gewinnmarge im Durchschnitt der letzten zehn Jahre trotz Subventionen bei nur 3,5 %. Deutlich wird dies auch am freien Cashflow (dem operativen Cashflow abzüglich Sachinvestitionen), der nur in einem der letzten zehn Jahre positiv ausfiel. Fast ebenso gering fällt mit 3,2 % die durchschnittliche Gesamtkapitalrendite aus.

Hinzu kommt die Konjunkturabhängigkeit des Geschäfts, wodurch die Aktie sehr volatil ist. Zuletzt wurde dies im September 2018 deutlich, als aufgrund der zunehmenden Zölle zwischen den USA und China das Verbrauchervertrauen und in Folge der chinesische Autoabsatz um 11,6 % fielen. In Kombination können so auch schnell Verlustjahre eintreten, wodurch der Kurs entsprechend sinken würde.

Investors Fazit

BYDs Geschäft wächst mit großen Schritten, ist aber auch subventioniert, kapitalintensiv und konjunkturabhängig. Solange die staatliche Unterstützung und die gute Marktstellung bestehen bleiben, kann das Unternehmen aber auch zukünftig in China gute Gewinne erzielen.

Warren Buffett bevorzugt im Allgemeinen Unternehmen, die wenig bis gar kein Kapital benötigen, um weiter zu wachsen. Trotzdem hat sich das Investment bisher, nicht zuletzt aufgrund Berkshire Hathaways sehr günstigem Einstieg, mehr als ausgezahlt. So störte es das Unternehmen auch nicht, dass die BYD-Aktie 2011 fast bis auf den Einstandskurs zurückfiel. Wäre Berkshire auch nur ein Jahr früher (2007) eingestiegen, wäre die Rendite drastisch schlechter ausgefallen.

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Christof Welzel besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien).



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