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Könnte eines dieser drei Unternehmen „das nächste Amazon“ werden?

Superheld
Foto: Getty Images

Wer das Growth Investing auf die Spitze treiben möchte und keine Risiken scheut, der sucht nach Unternehmen, die das Potenzial haben, „das nächste Amazon“ (WKN: 906866) zu werden. Warum gerade Amazon?

Nun, eine Investition von gut 640 Dollar im Mai 1997 wäre bis zum 4. September dieses Jahres – Gebühren und Steuern ausgenommen – zu einer Million Dollar geworden. Das klingt doch lukrativ, oder nicht?

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Wir werden uns nun drei superspannende Wachstumsaktien ansehen und ihr Potenzial ausloten, die Renditen der Amazon-Aktie zu erreichen. Für heute habe ich iRobot (WKN: A0F5CC), Wirecard (WKN: 747206) und Tesla (WKN: A1CX3T) mitgebracht.

Was macht das nächste Amazon aus?

Zur Wiederholung: In einem früheren Artikel habe ich versucht herauszufinden, welche Eigenschaften Amazon im Jahr 1997 aufwies, um daraus eine Art „Steckbrief“ für besonders bahnbrechende Wachstumsaktien zu machen. Ganz kurz zusammengefasst suchen wir nach Unternehmen, die

  • in ihrer jungen Branche führend sind und superschnell wachsen,
  • eine Vision mit riesigem Marktpotenzial haben,
  • langfristig denken und sich auf ihre Vision und ihre Marktführerschaft fokussieren,
  • aggressiv investieren und den Mut haben zu scheitern,
  • sich auf den Kundennutzen konzentrieren,
  • hochmotivierte Manager und Mitarbeiter haben (idealerweise über Aktienbeteiligungen am Unternehmen gesichert),
  • im Verhältnis zu ihrem Marktpotenzial noch winzig klein sind.

Jetzt müssen wir die drei Unternehmen nur noch auf Herz und Nieren prüfen – und wenn eines der Unternehmen all diese Kriterien erfüllen sollte, dann haben wir hier möglicherweise ein neues Amazon vor uns!

iRobot – Helferlein für jedermann?

iRobot ist der weltweit führende Hersteller von Haushaltsrobotern und konnte in der Vergangenheit schon ordentlich wachsen: In den letzten fünf Jahren konnte iRobot seine Umsätze um 16,1 % im Jahr steigern, gerade im letzten Jahr zog das Tempo deutlich an.

Das Marktpotenzial für iRobot bleibt dabei weiter riesig. Das Unternehmen rechnet damit, dass sich in absehbarer Zeit 27 Millionen US-Haushalte einen Haushaltsroboter zulegen werden. Hier schlummern Milliarden an möglichen Umsätzen, und iRobot ist nicht nur in den Staaten, sondern weltweit vertreten!

iRobot sieht seine Mission darin, Reinigungsprozesse für seine Kunden zu vereinfachen, sodass diese mehr aus ihrem Tag machen können. Langfristig möchte das Unternehmen seinen Erfolg durch Investitionen in Marketing, die eigene Infrastruktur und vor allem neue Produktinnovationen sicherstellen. Oberste Priorität hat jedoch für iRobot der Ausbau der Technologieführerschaft.

Besonders gut gefällt mir, dass in iRobots Strategie nirgendwo von Verbesserung der Profitabilität oder Ähnlichem die Rede ist, sondern der Fokus auf dem Erwerb von Marktanteilen liegt. Außerdem hat das Unternehmen erkannt, dass motivierte und talentierte Mitarbeiter der Schlüssel zum Erfolg sind. Ein für jeden Mitarbeiter verbindliches Aktienprogramm, das die Mitarbeiter indirekt am Erfolg des Unternehmens beteiligt, gibt es jedoch nicht.

Unterm Strich sehe ich bei iRobot gute Ansätze, den Amazon-Steckbrief zu erfüllen. Das Unternehmenswachstum ist jedoch mit dem des frühen Amazon überhaupt nicht zu vergleichen, und auch das Marktpotenzial des Roboterherstellers ist bei Weitem nicht so groß wie das von Amazon. Eine Kursexplosion à la Amazon sehe ich bei iRobot demnach nicht, die Chance auf eine langfristig marktschlagende Rendite ist aus meiner Sicht aber eindeutig gegeben.

Wirecard – der Gigant im Zahlungsverkehr

Wirecard kümmert sich um die Abwicklung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs für seine Kunden und stellt außerdem Risikomanagementlösungen und mobile Zahlungssysteme bereit. Für die Händler sind Wirecards Produkte fast schon ein „Rundum-sorglos-Paket“, da Wirecard im Prinzip die gesamte Wertschöpfungskette der elektronischen Zahlungsabwicklung abdeckt.

Wirecards erklärtes Ziel ist die volle Digitalisierung aller Zahlungsströme auf unserem Planeten. Da hat Wirecard noch einiges vor sich, denn laut Unternehmensangaben sind weltweit erst 8 bis 10 % der Zahlungen voll digitalisiert und über 80 % laufen noch über Bargeld ab. Schon in der Vergangenheit konnte Wirecard vom Wachstum des elektronischen Zahlungsverkehrs profitieren: Der Umsatz stieg in den letzten fünf Jahren um jährlich 30 %.

Dass Wirecard langfristig denkt und dass weiteres Wachstumspotenzial vorhanden ist, hat das Unternehmen kürzlich auch mit seiner „Vision 2025“ unter Beweis gestellt: Während viele Unternehmen sich auf Ausblicke für das laufende und das kommende Jahr beschränken, springt Wirecard einfach mal sieben Jahre in die Zukunft.

Auch über mangelnde Innovationen kann man sich bei Wirecard kaum beschweren: eine Blockchain-Plattform für den weltweiten Rohstoffhandel oder intelligente Regale für kassenlose Supermärkte – bei Wirecard wird aggressiv investiert mit dem vollen Bewusstsein, Risiken einzugehen.

Auch bei Wirecard finde ich keine Hinweise auf verbindliche Aktienpakete für alle Mitarbeiter. Immerhin ist CEO Markus Braun mit rund 7 % am Unternehmen beteiligt.

Wirecard hat ein gigantisches Wachstum vor sich und ist exzellent aufgestellt, um von der Digitalisierung des Zahlungsverkehrs zu profitieren. Leider halte ich auch bei Wirecard eine Rendite, wie Amazon sie erbringen konnte, für unwahrscheinlich – das Unternehmen ist einfach schon zu groß.

Tesla – die Mobilität von morgen

Im Gegensatz zu iRobot und Wirecard kennt Tesla wirklich jeder: Das kalifornische Unternehmen wird dieses Jahr mehr Elektroautos bauen und verkaufen als jeder andere Autokonzern. Das hat zu unfassbaren Wachstumszahlen geführt: Der Umsatz aus dem abgelaufenen dritten Quartal 2018 war mehr als doppelt so hoch wie der aus dem Vorjahresquartal.

Das Ziel des Unternehmens ist es, den Übergang der Welt zu nachhaltiger Energie zu beschleunigen. Und dabei hat das Unternehmen noch einen Haufen Potenzial: Denn neben der Autosparte, die für sich allein genommen noch unfassbar groß werden könnte, gehören auch noch das Energie- und das Solargeschäft zu Tesla.

CEO Elon Musk ist dafür bekannt, langfristig und groß zu denken – und vor allem aggressiv zu investieren und dabei auch mal krachend zu scheitern. Für die Fertigung des Model 3 z. B. stellte er eine zu 100 % automatisierte Produktionsanlage in Aussicht und musste später eingestehen, dass sie nicht funktionierte wie erhofft.

Es gibt noch eine weitere nicht wegzudenkende Eigenschaft von Elon Musk: seine Twitter-Aktivität. Manche seiner Tweets mögen unnötig und dumm gewesen sein, doch Twitter gibt Musk die Möglichkeit, nah am Kunden zu sein. Oft genug haben es Vorschläge aus der Twitter-Community schon tatsächlich in Teslas Autos geschafft. Dass das so einfach geht, ist den „Over-the-Air“-Updates zu verdanken, mit denen die Autos ohne Werkstattbesuch regelmäßig neue Features erhalten. Der Kundennutzen steht bei Tesla offenkundig im Mittelpunkt.

Teslas hoher Verschleiß an Führungskräften, wohl wegen des enormen Drucks und der hohen Anforderungen, ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits kann man argumentieren, dass dies das Unternehmen regelmäßig zurückwirft und aufhält. Andererseits könnte man aber auch sagen, dass so langfristig nur die talentiertesten und motiviertesten Manager bleiben – auch davon gibt es bei Tesla einige. Tesla bietet zudem jedem Mitarbeiter die Möglichkeit, direkt vom Unternehmen Aktien zu beziehen.

Für mich kommt Tesla von den drei vorgestellten Unternehmen am ehesten an den Amazon-Steckbrief heran. Einzig die schon sehr hohe Marktkapitalisierung von knapp 60 Mrd. Dollar (Schlusskurs vom 7. November 2018) hält mich davon ab, Amazon-ähnliche Renditen hier für möglich zu halten.

Also doch kein weiteres Amazon?

Alle drei Unternehmen haben viele Punkte des Amazon-Steckbriefs erfüllt. Doch die verbleibenden Wachstumspotenziale sind im Vergleich zur bereits erreichten Marktkapitalisierung aus meiner Sicht einfach zu niedrig, als dass Renditen wie bei Amazon entstehen könnten. Mit anderen Worten: Wir kommen zu spät. Wir müssen uns noch kleinere und jüngere Unternehmen ansehen, die noch vollkommen unter dem Radar fliegen.

Doch es müssen ja nicht immer Renditen auf Amazon-Niveau sein. Auch einen Verzehnfacher im Depot zu haben, kann die Gesamtrendite nach oben katapultieren. Ich persönlich sehe bei allen drei Unternehmen die Chance, eine solche Verzehnfachung hinzulegen – mindestens.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Amazon, iRobot, Tesla und Wirecard. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, iRobot und Tesla.



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