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„Teure ETF” – sinnvolle Spezialisierung oder nutzlose Geldverschwendung?

Hund mit Fragezeichen
Foto: Getty Images

Eigentlich besitzen ETF viele Vorteile. Sie sind in vielen Fällen sehr einfach, diversifiziert und vom Grundsatz her günstig. Wie gesagt, eigentlich.

Denn es gibt auch so manche Passivfonds, bei denen das „günstig“ leider nicht ganz so greift. Mit Gebühren von teilweise bis zu 1 % stechen vor allem spezialisierte ETF häufig aus der Masse raus.

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Doch wie sollte man solche speziellen ETF einordnen? Sind sie eine sinnvolle Spezialisierung für ein Portfolio oder doch eher sinnlose Geldverschwendung in Form von horrenden Gebühren? Lass uns diesbezüglich ein paar Foolishe Gedanken rotieren.

Wo derartige ETF auftreten

Wie so häufig dürfte die Wahrheit für die meisten Investoren irgendwo zwischen diesen extrem skizzierten Wahlmöglichkeiten liegen. Doch bevor wir uns um Sinn oder Unsinn kümmern, sollten wir zunächst einmal überlegen, wann ETF eine gewisse Gebührenprämie verlangen.

Das Investieren in breite, geläufige Indizes ist in der Regel eher günstig. Hier gibt es sogar sehr kostengünstige ETF, die Gebühren in einer Größenordnung von lediglich 0,0x % pro Jahr erheben. Durch ein größeres Fondsvolumen bei beliebten Indizes kommt die Fondsgesellschaft dennoch insgesamt auf ihre Kosten.

Bei kleineren, spezielleren Fonds hingegen wird es in der Regel etwas teurer. Wer sich lediglich auf einzelne Segmente, unbeliebtere Regionen oder gewisse Themen wie beispielsweise global E-Commerce oder High Dividend spezialisieren möchte, muss häufig etwas tiefer in die Tasche greifen. Klingt eigentlich ziemlich logisch, oder?

Eine weitere Möglichkeit für höhere Gebühren könnten auch die inzwischen geläufigen Smart-beta-ETF sein. Doch was das genau ist, kannst du in einem Beitrag meines Foolishen Kollegen Ralf nachlesen, der sich sehr intensiv und lesenswert mit dieser speziellen ETF-Gattung auseinandergesetzt hat, die uns im Folgenden jedoch nicht weiter beschäftigen wird.

Wann teure ETF Sinn machen

Teurere, klassische ETF könnten daher jedoch grundsätzlich eine sinnvolle Erweiterung für ein Portfolio sein, sofern man sich als Anleger auf ebenjene angestrebte Spezialisierungen festlegen möchte. Beispielsweise weil man glaubt, dass der E-Commerce in den kommenden Jahren auch weiterhin die Märkte dominieren wird. Oder dass Dividendenaktien mit hohen Ausschüttungen in Zukunft dazu neigen könnten, den Markt zu schlagen.

Nichtsdestoweniger sollte man auch hier stets kritisch hinterfragen, ob diese Gebührenprämie die Investition auch wert ist. Beziehungsweise ob ein ETF mit seinen Vertretern das Zeug hat, trotz der höheren Gebühren ein gewisses Extra an Rendite herauszukitzeln, als es ein breiter, gängiger Indexfonds schafft.

Vor allem dieser Analyseschritt könnte jedoch letztlich auch dazu führen, dass diese speziellen ETF gewissermaßen an Reiz verlieren. Denn mit der Einfachheit dürfte es sich ab diesem Zeitpunkt wiederum in Grenzen halten. Und wer sich bereits die Mühe macht, einzelne Branchen zu analysieren, könnte durchaus noch einen Schritt weitergehen und sich die vielversprechendsten Aktien aus ebenjenem vermeintlich starken Bereich heraussuchen. Oder anders ausgedrückt: den weiteren Schritt zum Stock-Picker bestreiten, um auf diesem Weg den Markt zu schlagen.

Für wen teure ETF demnach keinen Sinn machen

Wer jedoch lediglich sein Geld für sich arbeiten lassen möchte, ohne sich großartig Gedanken zu machen, dürfte wohl auch weiterhin primär bei kostengünstigen Indexfonds auf gängige, breite Indizes gut aufgehoben sein. Zumal gerade ein breiter Markt in einem klassischen Buy-and-hold-Ansatz sehr üppige Renditen abwirft – ohne dass man sich um eine zyklische Vorgehensweise Gedanken machen muss.

Selbst mit diesen Mainstreaminstrumenten wird man eine statistisch-langfristig gesehen marktübliche Rendite zwischen 7 und 9 % einstreichen können. Teurere, aufwendigere Spezialisierungen sind hierfür absolut nicht notwendig.

Foolisher Schlussstrich

Teure ETF können daher grundsätzlich einen Nutzen haben, beispielweise wenn man sich von einem gewissen Markt überdurchschnittliche Renditen erhofft, jedoch nicht weiß, in welche Aktie man hierbei konkret investieren sollte. Oder aber wenn man bei seiner Diversifikation spezielle Akzente setzen möchte.

Dennoch sollte man bei seinen Erwägungen auch stets die Aufwandskomponente mit einfließen lassen. Je mehr Gedanken man sich um Märkte, Aktien und dergleichen im Speziellen macht, umso näher kommt man an das Stock-Picking heran, wofür man letztlich keine jährlichen Gebühren an einen Fondsverwalter zahlen müsste.

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