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Daimler will den E-Scooter-Markt aufmischen. Gut oder schlecht?

Foto: The Motley Fool

Waren es kürzlich noch Bike-Sharing-Angebote, sind nun geteilte Elektro-Tretroller der neueste Schrei in der Mobilitätswelt. Speerspitzen dieses Trends, zumindest in der westlichen Welt, sind die beiden privaten Unternehmen Bird und Lime. Beide sammeln fleißig Gelder ein, und die Bewertungen der beiden Unternehmen wachsen mit jeder neuen Finanzierungsrunde weiter. Bei Bird stehen wir mittlerweile bei zwei Milliarden US-Dollar, bei Lime (noch) bei einer Milliarde US-Dollar.

Die Angebote der beiden Unternehmen funktionieren dabei ziemlich ähnlich. Die elektrischen E-Roller, die bis zu 25 Stundenkilometer schnell werden, können mittels einer Handy-App geortet und freigeschaltet werden. Abstellen kann man den Tretroller dann überall.

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In Deutschland kennen wir dieses sogenannte Free-Floating-Angebot beispielsweise von car2go. Wobei die Elektro-Roller natürlich Vor- und Nachteile im Vergleich zum geteilten Auto aufweisen. Offensichtlich ist der E-Tretroller bei Schmuddelwetter nicht das Verkehrsmittel der Wahl. Aber es gibt noch andere Dinge.

Vor allem Vandalismus und Diebstahl sind angeblich große Probleme im Bike- und Scooter-Sharing-Geschäft. Unpraktisch abgestellte Tretroller werden in San Francisco gerne auch mal in die San Francisco Bay geworfen. Der chinesische Bike-Sharing-Anbieter Wukong Bike gab auf, nachdem er 90 % seiner Fahrräder nicht wiederfinden konnte.

Sowohl Bike, Tretroller und Car-Sharing-Diensten ist gemein, dass die Zusammenarbeit mit den Städten eine große Rolle einnimmt – schließlich haben sowohl Städte als auch die Unternehmen dasselbe Ziel: die Umwelt-, Lärm- und Raumbelastung durch den Verkehr zu reduzieren.

Diese Zusammenarbeit läuft allerdings noch nicht überall rund. In San Francisco und Denver wurden die Elektro-Tretroller teilweise wieder verboten. Langfristig ist die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Städten meiner Meinung nach daher einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren im Sharing-Geschäft.

All diese Dinge konnten die großartige Euphorie aber noch nicht bremsen. Derzeit steht das schnelle Wachstum bei der Anzahl der Fahrten und der Städte, in denen das Angebot ausgerollt wird, im Vordergrund. Auch die Verdienstmöglichkeiten sehen auf den ersten Blick ziemlich gut aus. Kostet ein Tretroller doch nur einige Hundert Euro, und schon bei wenigen Fahrten pro Tag sind diese Anschaffungskosten in einer akzeptablen Zeitspanne wieder eingespielt.

Nun erscheint der Markt derart verlockend, dass sich auch das erste deutsche Unternehmen dem Wettbewerb stellen möchte.

Dieser Wagemutige ist MyTaxi, die Daimler(WKN:710000)-Tochter, die in mittlerweile 100 Städten in Europa für 10 Millionen Kunden Taxifahrten vermittelt, will noch in diesem Jahr in einer europäischen Stadt ein Pilotprojekt starten. Wo genau wird noch nicht verraten. Laut myTaxi-Chef Eckhart Diepenhorst dürfen wir uns aber sicher sein, dass zum Start des Angebots kein Schnee liegen wird.

Ich finde es gut, dass Daimler das ausprobiert

Ja, dieser neue Vorstoß gibt vielleicht wieder denjenigen Futter, die Daimler vorwerfen, den Fokus auf viel zu viele Dinge gleichzeitig zu richten. Ich sehe das auch in diesem Falle anders.

Erstens hat das Scooter-Geschäft viele Gemeinsamkeiten mit bestehenden Angeboten von Daimler. Ich denke dabei besonders an car2go, die mit ähnlichen Herausforderungen umgehen müssen. Auch hier sind Genehmigungen und Absprachen mit der Stadt die allererste Voraussetzung für ein erfolgreiches Geschäft. Und auch hier ist ein Service-Netzwerk notwendig, um kaputte, verschmutzte oder leere Autos abzuholen.

Zweitens kann das E-Tretroller-Angebot die vielen bestehenden Services von Daimler um eine zusätzliche Art der Mobilität erweitern. Dennoch ist das Angebot ausreichend anders, damit bestehende Angebote nicht über Gebühr kannibalisiert werden. Durch die mögliche Integration in die Mobilitäts-App Moovel könnte das Angebot zudem sehr schnell einem großen Publikum verfügbar gemacht werden.

Ich bin überzeugt davon, dass neue Technologien und neue Formen der Mobilität die Art und Weise verändern, wie wir uns in Städten fortbewegen werden. Es gibt viele Möglichkeiten, Mobilität flexibler und bequemer zu machen als das private Auto und gleichzeitig günstiger als die bestehenden öffentlichen Verkehrsmittel. Wie stark diese Veränderung ausfallen wird und welche Arten der neuen Mobilitätsangebote sich am langen Ende durchsetzen werden, steht meiner Meinung nach aber noch längst nicht fest.

Der Versuch mit den E-Tretrollern gibt Daimler weitere wertvolle Einblicke in eine weitere Form dieser neuen Mobilitätsangebote. Lassen wir uns überraschen, ob daraus eine kleine Erfolgsgeschichte wird oder ob wir in einem Jahr nicht mehr davon reden.

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Offenlegung: Sven besitzt Aktien von Daimler. The Motley Fool empfiehlt Aktien von Daimler.



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