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Diese Pot-Aktie flog gerade aus der NYSE

Foto: Getty Images.

Ob man es merkt oder nicht, hier wird Geschichte geschrieben. Erst vor zwei Wochen fiel in Kanada der Vorhang nach 90 Jahren Marihuana-Verbot für den Freizeitkonsum und es wurde das erste Industrieland der Welt, das es Erwachsenen erlaubt, Cannabis für den persönlichen Gebrauch legal zu kaufen. Das ist ein Zeichen, dass sich die Meinung zu Cannabis wandelt, und dies sollte der legalen kanadischen Industrie Milliarden von Dollar an zusätzlichen Einnahmen einbringen.

Von Micro Caps bis hin zu Large Caps, von direkten Akteuren zu Nebenunternehmen, die hinter den Kulissen agieren, haben Marihuana-Aktien in allen Bereichen von der Legalisierung profitiert. Seit 2016 haben viele nur staunend mitansehen können, wie ihre Aktienkurse um einen vierstelligen Prozentsatz nach oben katapultiert wurden, was die Investoren belohnt hat, die den Mut hatten, ihre Aktien durch Dick und Dünn zu halten.

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Die erste Marihuana-Aktie ist gerade in Rauch aufgegangen

Aber wir als Investoren wissen auch, dass mit der Reife schnell wachsender Branchen Gewinner und Verlierer entstehen. Es mag den Anschein haben, dass jede Pot-Aktie jetzt auf der Erfolgsspur ist, aber die Geschichte deutet darauf hin, dass nicht wenige scheitern werden. Am Montag haben wir vielleicht gesehen, wie die allererste Marihuana-Aktie in Rauch aufgegangen ist: India Globalization Capital (WKN:A1T87A).

India Globalization Capital machte kürzlich Schlagzeilen, als der Aktienkurs zwischen dem 14. September und dem 2. Oktober um mehr als 1.300 % in die Höhe schoss, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen die Einführung einer Markenlinie von hanf- und cannabidiolhaltigen Getränken plant. Cannabidiol, oder CBD, ist die nicht psychotoxische Komponente der Cannabispflanze, die vor allem für die mit ihr verbundenen medizinischen Vorteile bekannt ist. Ram Mukunda, CEO von India Globalization Capital, verwies auf Schätzungen von Grand View Research und nannte sie seine Motivation, IGC in den Energy-Drink-Markt zu bringen.

Grand View Research schätzt, dass der Umsatz mit Energy Drinks bis 2025 weltweit fast 85 Mrd. US-Dollar erreichen wird. Die Ankündigung von IGC folgte einer Reihe von Pressemitteilungen und Gerüchten, dass andere Marihuana-Aktien und Markenunternehmen daran interessiert seien, ebenfalls CBD-haltige Getränke anzubieten.

India Globalization Capital wird sich einem starken Wettbewerb stellen müssen

Am 1. August hat Molson Coors Brewing (WKN:A0DQWU) bekannt gegeben, dass das Unternehmen mit der HEXO (WKN:A2N455) ein Joint Venture von 57,5 % zu 42,5 % gründet, um CBD-haltige Getränke in Kanada zu entwickeln. Allerdings sind solche Getränke, ebenso wie Lebensmittel, Vapes und Konzentrate, noch nicht einmal legal. Es wird erwartet, dass das kanadische Parlament die Optionen für den Konsum im nächsten Jahr erweitern wird, obwohl noch kein offizieller Zeitplan festgelegt wurde.

Dennoch will Molson Coors den Umsatzrückgang in Nordamerika umkehren, während HEXO seinen Markt über getrocknetes Cannabis hinaus erweitern will, da dieses Segment mit der Zeit stark umkämpft sein dürfte. Das einzigartige Branchenwissen von HEXO auf der einen und die Marketingexpertise sowie die tiefen Taschen von Molson Coors auf der anderen Seite sollten es diesem Duo ermöglichen, bei CBD-haltigen Getränken wettbewerbsfähig zu sein, sobald sie legalisiert sind.

Nur zwei Wochen später, Mitte August, meldeten der Corona -und der Modelo-Bierhersteller Constellation Brands (WKN:871918) ihre Absicht, eine Aktienbeteiligung im Wert von 3,8 Mrd. US-Dollar an Canopy Growth (WKN:A140QA) zu übernehmen. Das war für Constellation die dritte derartige Investition in Canopy Growth seit Oktober 2017, wobei es sich um eine Mammutinvestition im Vergleich zu den beiden Vorjahren handelte. Es wird erwartet, dass Constellation und Canopy an einer Reihe neuer Produkte arbeiten werden, darunter CBD-haltige Getränke, sowie an einer Zusammenarbeit, um die Produkte von Canopy in neue Märkte zu bringen. Die tiefen Taschen und die breite internationale Präsenz von Constellation sollten dabei gute Dienste leisten.

Selbst etablierte, wenn auch kleine Getränkehersteller zeigen Interesse. New Age Beverages kündigte ebenfalls an, in den CBD-Getränkemarkt eintreten zu wollen. New Age Beverages produziert bereits trinkfertigen Tee und Kaffee, Kombucha und Energy Drinks und will das Wachstum beschleunigen, indem es auch in den CBD-Getränkemarkt einsteigt.

Es geht los

Der Wettbewerb allein ist jedoch nicht das, was IGC ausgebremst hat. Vielmehr gab die New Yorker Börse dieser aufblühenden Pot-Aktie den Laufpass.

Am Montag, den 29. Oktober, veröffentlichte die NYSE eine Pressemitteilung, die besagt:

Die NYSE Regulation hat ein Delisting-Verfahren gegen das Unternehmen gemäß Section 1003(c) (i) des NYSE American Company Guide („Company Guide“) eingeleitet, in dem es heißt, dass der Emittent nicht als Betriebsunternehmen im Hinblick auf den weiteren Handel und die Notierung an der Börse angesehen wird, wenn er das Geschäft, das er zum Zeitpunkt der Notierung oder Zulassung zum Handel betrieb, im Wesentlichen eingestellt und sich an Unternehmen beteiligt hat, die sich nicht zu einer kommerziellen Phase entwickelt haben oder deren Erfolg problematisch ist.

Die NYSE-Verordnung berücksichtigte auch Abschnitt 1003(f) (iii), weil das Unternehmen oder sein Management Geschäfte getätigt hat, die nach Ansicht der Börse dem öffentlichen Interesse zuwiderlaufen. Abschnitt 1009(a) (ii) des Company Guide besagt, dass es zum Schutz der Anleger notwendig und angemessen ist, den Handel mit den Stammaktien des Unternehmens unverzüglich auszusetzen.

Dieser Schritt ist nicht überraschend, da India Globalization Capital sein Geschäftsmodell tatsächlich mehrfach geändert hat. Die Firma soll über ein einziges medizinisches Cannabismedikament zur Behandlung der Parkinson-Krankheit und anderer Erkrankungen des Nervensystems verfügen. Zusätzlich besitzt IGC ein Infrastruktursegment, das mit Infrastrukturrohstoffen wie Stahl und Eisenerz handelt, und nun will man CBD-haltige Getränke entwickeln und produzieren.

Das ist ein Unternehmen, das seit seiner Gründung auf der ganzen Welt bekannt ist als eines, von dem keine kommerziellen Bemühungen, sondern Verluste und Geldverbrennung erwartet werden.

Um fair zu sein, war IGC noch nie wirklich eine „Marihuana-Aktie“. Dennoch, mit diesem Delisting wird es wahrscheinlich die erste Pot-Aktie, die in Rauch aufgeht.

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 01.11.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können

The Motley Fool besitzt Aktien von Molson Coors Brewing. The Motley Fool empfiehlt Constellation Brands und Hexo.



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