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Aufgepasst! Hast du die Aktien in deinem Portfolio richtig gewichtet?

Hund mit Fragezeichen
Foto: Getty Images

Die richtigen Aktien auszusuchen, um den Markt langfristig zu schlagen, ist die eine Sache. Wir haben hier auf Fool.de unzählige Artikel, Sonderberichte und Aktienbriefe, die dir bei allem weiterhelfen, was mit der Auswahl der richtigen Unternehmen zu tun hat.

Allerdings ist es auch wichtig, dass du die Aktien in deinem Portfolio intelligent gewichtest, das heißt, ihre prozentualen Anteile am gesamten Depotwert richtig ausbalancierst. Alles andere kann dich einem unnötigen Risiko aussetzen! Lies hier, wie du das vermeidest.

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Riskante Aktien untergewichten

Wir alle haben in unseren Depots Aktien von Unternehmen, die wir als sehr sicher einstufen, und solche, die etwas riskanter sind.

Ich persönlich gewichte Aktien von Unternehmen, die einem höheren Risiko ausgesetzt sind, weniger stark. Das hat nichts damit zu tun, dass ich nicht an die Unternehmen glaube. Ich möchte aber nicht zu viel von meinem Kapital zu riskant einsetzen. So vermeide ich unnötig hohe Verluste, falls ich mit einer Unternehmensanalyse unrecht behalten sollte.

Ich habe zum Beispiel in meinem Depot zwei Aktien aus der jungen und möglicherweise zukunftsträchtigen Wasserstoffbranche, von denen ich sehr überzeugt bin. Doch ich würde mich nicht wohl dabei fühlen, wenn diese Aktien 10 oder sogar 20 % meines Depots ausmachen würden. Denn sollte sich Wasserstoff dauerhaft nicht als Antrieb für Fahrzeuge etablieren, werden diese Unternehmen eher schlecht dastehen.

Im Umkehrschluss sind meine größten Positionen Aktien von stabilen Unternehmen, bei denen ich ein wesentlich geringeres Risiko sehe, dass sie in Schwierigkeiten kommen.

Bewusst beziehe ich mich auf das Risiko des Unternehmens und nicht auf das der Aktie. Das Risiko einer Aktie ist per Definition der Betafaktor – die Volatilität im Vergleich zum Marktdurchschnitt. Uns Fools als langfristige Investoren ist die kurzfristige Volatilität jedoch egal; für uns zählt nur die langfristige Entwicklung des Unternehmens. Ein hohes Beta bedeutet also nicht zwangsläufig, dass man die Aktie niedrig gewichten sollte.

Niedrig bewertete Aktien übergewichten

Stell dir vor, du findest zwei fast gleiche Unternehmen. Sie operieren nicht zwangsläufig in der gleichen Branche, doch sie haben ein vergleichbares Management, die gleiche Bilanz, ähnliche Geschäftsrisiken und die identischen Wachstumsaussichten. Würdest du in beide Unternehmen den gleichen Betrag investieren?

Bevor du das tust, solltest du dir die Bewertungen der Aktien ansehen und das günstigere Unternehmen höher gewichten als das andere.

Denn wenn wir annehmen, dass der Börsenwert des Unternehmens langfristig um seinen fairen Wert herum schwankt, dann hat das niedriger bewertete Unternehmen logischerweise mehr Aufwärtspotenzial als das andere. Das andere Unternehmen muss dadurch keine schlechte Investition sein – aber auf Basis der Bewertung eben nicht die bessere.

In der Praxis wirst du niemals zwei so ähnliche Unternehmen finden. Daher ist es wichtig, ein Gefühl dafür zu bekommen, was einen Bewertungsaufschlag verdient und was nicht. Denn nicht immer muss das niedrigere Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auch die niedrigere Bewertung anzeigen: Bewertungskennzahlen sollten immer im Kontext zum Unternehmen und zu den zukünftigen Aussichten des Unternehmens gesehen werden.

Bei zwei ansonsten gleichen Unternehmen, bei denen das eine um 20 % im Jahr wächst und das andere nur um 10 %, würde ich das erste Unternehmen übergewichten, auch wenn dessen KGV bei 20 liegt und das des anderen bei 15. Ähnlich handle ich bei dauerhaften Wettbewerbsvorteilen, stabilen Bilanzen oder anderen Eigenschaften, die den künftigen Unternehmenserfolg steigern könnten.

Diversifikation im Auge behalten

Doch verliere bei deinen Gewichtungsüberlegungen nie das große Ganze aus den Augen: wie dein Depot insgesamt im Hinblick auf Branchen und Regionen gestreut ist. Denn mit einer mangelhaften Streuung setzt du dich unnötig hohen Risiken aus.

Hast du zum Beispiel die oberen beiden Regeln brav beachtet, aber insgesamt dein Geld zu 80 % in der Finanzbranche investiert, dann kann eine weltweite Bankenkrise, die einige Geldhäuser und Zahlungsabwickler in die Pleite stürzt, deinen Finanzen schweren Schaden zufügen. Diesen hättest du zumindest teilweise vermeiden können, indem du auch in Automobil-, Chemie-, Technologie- oder Konsumgüterunternehmen investiert hättest.

Ähnlich verhält es sich mit Ländern: China ist zweifellos ein sehr interessanter Markt und es kann sich lohnen, chinesische Aktien zu besitzen. Doch wenn sich das Wachstum in China deutlich abschwächt, könnte die enorme Schuldenlast des Landes dazu führen, dass dort eine schwere Wirtschaftskrise ausbricht, die vielleicht sogar zu Insolvenzen bei chinesischen Unternehmen führt.

Stellst du also fest, dass eine Branche oder ein Land unverhältnismäßig stark in deinem Portfolio vertreten ist, dann solltest du die Gesamtgewichtung dieser Branche oder des Landes dringend zurückfahren, um dein Risiko zu reduzieren.

Mit einem Mal ist es nicht getan

Schlussendlich ist es wichtig, dass du dir die Gewichtung deiner Depotpositionen regelmäßig ansiehst und Überlegungen anstellst, Positionen umzuschichten.

Gründe für Umschichtungen können Änderungen in den Unternehmen, Branchen und Heimatländern, aber vor allem Kursveränderungen sein. Denn vergiss nicht, dass der Anteil einer Position am Gesamtdepot bei Kursverlusten der entsprechenden Aktie sinkt und umgekehrt.

Sofern sich an den wesentlichen Unternehmenseigenschaften nichts geändert hat und die „automatische“ Gewichtungsänderung somit keinen Sinn ergibt, könntest du in Betracht ziehen, Kursschwächen zum Nachkaufen zu nutzen und bei übermäßigen Kursübertreibungen die Gewichtung zurückzufahren.

Insgesamt kann eine intelligente Gewichtung deiner Positionen und eine laufende Überprüfung der Gewichtungen deine Portfoliorendite deutlich erhöhen und Risiken reduzieren.

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