Tencent-Aktie: Darum könnte der 42-%-Absturz deutlich übertrieben sein
Die Aktie der chinesischen Internetgröße Tencent (WKN:A1138D) ist in den vergangenen Monaten um beachtliche 42 % eingebrochen. Von ihrem 52-Wochen-Hoch bei 49,80 Euro ging es mal mehr, mal weniger geradlinig bergab auf inzwischen lediglich noch 28,89 Euro (29.10.2018). Ein wirklich beeindruckender Abverkauf. Man könnte durchaus sagen, die Aktie ist gecrasht.
Doch selbst in Anbetracht der derzeitigen operativen Probleme könnte dieser Kurssturz inzwischen übertrieben sein. Lass uns dazu ein wenig mit den jüngeren Meldungen und so manchen Zahlen spielen.
Wo die 42 % Kursverlust maßgeblich herrühren
Ein wesentliches Negativereignis im aktuellen Börsenjahr waren gewiss die restriktiven Maßnahmen Chinas im Onlinespielebereich. Wie Der Aktionär in einem Artikel vom letzten Wochenende unterstrich, ist die Gaming-Sparte mit einem Umsatzanteil von rund 41 % absolut wesentlich für Tencent. Die hier aufgestellten Einschränkungen waren folglich ein schmerzhafter Einschnitt für den Onlineriesen.
Die anderen Sparten mit Namen wie soziale Netzwerke, Onlinewerbung und andere Dienste vereinen schließlich lediglich Anteile zwischen 18 und 24 % auf sich. Wenn es folglich im Spielesegment nicht läuft, läuft es insgesamt für Tencent nicht richtig rund.
Wer nun allerdings aufmerksam die Zahlen verfolgt hat, dem dürfte aufgefallen sein, dass die Aktie von Tencent seit dem letzten 52-Wochen-Hoch mehr an Kursverlusten eingebüßt hat, als die Gaming-Sparte an Umsätzen zum operativen Erfolg beiträgt. Definitiv interessant. Lass uns das noch ein kleines bisschen weiterdenken.
Und was folgt hieraus?
Um gleich zur Sache zu kommen: Wer sich momentan für Tencent interessiert, könnte die Aktie im Vergleich zum Jahreshoch mit einem Discount in der Größenordnung des gesamten kriselnden Onlinegamingsegments erwerben. Die Schwierigkeiten hier könnten inzwischen mehr als ausreichend eingepreist sein, auch wenn man in diesem Segment weitere restriktive Maßnahmen seitens der chinesischen Politik für möglich hält.
Das ist jedoch nur eine eingegrenzte und durchaus pessimistische Sicht der Dinge. Was man nämlich auch bedenken sollte, ist, dass gerade dieser kriselnde Geschäftsbereich durchaus über kurz oder lang das Potenzial hat, im Rahmen einer akzeptablen Einigung mit den chinesischen Behörden eine Erholungsbewegung zu starten.
Wie wir es auch drehen und wenden, fest steht daher für mich nur eins: Ein Abverkauf in der relativen Größenordnung des Onlinespielesegments ist durchaus eindrucksvoll. Selbst in einem weiterhin pessimistischen Szenario könnte das übertrieben sein. Doch ob du das ähnlich siehst, das überlass ich, wie gewohnt, dir.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tencent Holdings.