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Warum die Bayer-Aktie weiter fällt und welche Chance sich ergibt

Bayer - Glyphosat
Foto: Bayer AG

Die Bayer (WKN: BAY001)-Aktie fällt schon seit April 2015. In letzter Zeit hat sich der Rückgang aber noch einmal beschleunigt, so dass sie sich nun insgesamt mehr als halbiert hat. Viele Anleger sorgen sich um ihre Anteile. War die Aktie überbewertet? Gab es Faktoren, die sich negativ auf das Geschäft auswirken? Ist der Rückgang vielleicht überzogen?  Erfahre, warum die Bayer-Aktie fällt und wie es heute um sie bestellt ist.

Das Schrecken ohne Ende

Während im Frühjahr 2016 zur Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2015 die Geschäftsentwicklung noch sehr positiv verlief, begann ab Mai 2016 eine andauernd schwierige Phase für Bayer und seine Aktie. Damals bekundete das Unternehmen erstmals Interesse an Monsanto. Im Juli 2016 wurde das Angebot dann noch einmal erhöht und im September 2016 wurde man sich dann für 66 Mrd. US-Dollar handelseinig.

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Und genau nach Abschluss der Übernahme wird eine Klage in den USA gegen Monsanto entschieden. In einem ersten Urteil wurde Glyphosat als krebserregend deklariert und eine Strafzahlung in Höhe von 285 Mio. US-Dollar verhängt. Daraufhin fiel die Aktie im August 2018 von circa 96 auf 78 Euro. In einem zweiten Urteil soll Monsanto (Bayer) nun 78 Mio. US-Dollar zahlen, aber die Einschätzung „krebserregend“ bleibt bestehen. Auch wenn dies immer noch nicht das letzte Urteil sein wird, drohen nach aktueller Lage weitere 8.700 Schadenersatzkläger. Und genau diese Ungewissheit lässt die Aktie weiter fallen. Der Kurs preist also aktuell den Fall ein, dass eine große Zahlung geleistet werden muss.

Ähnliche Beispiele aus der Vergangenheit

Nun mag der Zusammenschluss von Bayer und Monsanto bei gleichzeitigem Kursverfall wie ein Einzelfall erscheinen. In der Praxis fällt der Kurs der übernehmenden Firma aber sehr häufig. So war es beispielsweise beim Zusammenschluss von Inbev (WKN: A2ASUV) und Anheuser-Busch. Damals fiel Inbev etwa 75 %, aber nicht weil das Geschäft so schlecht lief, sondern weil man im Zuge der Finanzkrise Sorge um die Finanzierung hatte.

Ein weiteres Beispiel ist der Zusammenschluss zwischen CVS Health (WKN: 859034) und Aetna (WKN: 602155). Auch hier gab es viele Befürchtungen. Wenn diese aber erst einmal überwunden sind, steigen diese Aktien in Folge, auch aufgrund der günstigen Bewertung, meist sehr stark. Hohe Strafzahlungen gab es aber auch schon bei BP (WKN: 861873) oder VW (WKN: 766403). Alle haben sie es überlebt und der Kurs stieg in Folge.

Tatsächliche Ergebnisentwicklung

Wenn man sich nun die tatsächliche Entwicklung des operativen Gewinns vor Sondereinflüssen ansieht, so lag er 2015 bei 10.256 Mio. Euro, 2017 bei 9.288 Mio. Euro und für 2018 wird ein Anstieg im unteren bis mittleren einstelligen Prozentbereich erwartet. Kein so starker Rückgang und in den Folgejahren wird durch Synergieeffekte ein noch stärkerer Anstieg erwartet.

Die Kursentwicklung

Da die Aktie aber auch schon vor der Bekanntgabe des Interesses an Monsanto fiel, kann der erste Teil des Rückganges nicht mit den Befürchtungen eines Zusammenschlusses zusammenhängen.

Aufgrund der sehr guten Geschäftsentwicklung war sie auch schon Ende 2014 stärker als die Gewinne gestiegen und mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 25 und einem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 4,6 nicht mehr ganz günstig. Zum Vergleich, 2008 lag das KBV bei 1,7. Neben den Befürchtungen von Sonderbelastungen spielte die Bewertung also auch eine Rolle. Heute liegt das KBV bei 1,3 (26.10.2018), also tiefer als 2008.

Auch wenn eine hohe einmalige Sonderbelastung eintreten würde, wäre der Fortbestand des Unternehmens eher nicht gefährdet und die Aktie stark unterbewertet. Hinzu käme, dass aufgrund der Synergieeffekte die Gewinne in Folge noch stärker steigen würden. Bis die Urteile aber endgültig abgeschlossen sind, muss der Anleger noch zittern.

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Christof Welzel besitzt Aktien von CVS Health. The Motley Fool empfiehlt Anheuser-Busch InBev NV und CVS Health.



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