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Tesla verkündet einen Quartalsgewinn – Katastrophe für Deutschlands Autoaktien!

Tesla Supercharger Tesla-Aktie
Foto: The Motley Fool

Am 24. Oktober, früher als ursprünglich geplant, ließ Tesla (WKN:A1CX3T) die Katze aus dem Sack: Das Unternehmen hat im dritten Quartal 2018 einen Gewinn erwirtschaftet und war Free-Cash-Flow-positiv (schreibe ich das gerade wirklich?!). Und das nicht einmal knapp, sondern ausgesprochen deutlich.

Hier erfährst du, was das für die deutschen Traditionskonzerne BMW (WKN:519000) , Daimler (WKN:710000) und Volkswagen (WKN:766403) bedeutet – und warum ich von deren Aktien jetzt erst recht die Finger lassen werde.

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Teslas Zahlen im Detail

Lass uns Teslas Quartalszahlen erst einmal genauer unter die Lupe nehmen, und zwar im Vergleich zum Vorquartal (nicht zum Vorjahresquartal, wie sonst üblich):

Q3 2018 Q2 2018 Prozentuales Wachstum
Fahrzeugauslieferungen 83.775 40.768 105,5 %
Umsatz 6.824,4 Mio. Dollar 4.002,2 Mio. Dollar 70,5 %
Nettoergebnis 254,7 Mio. Dollar – 742,7 Mio. Dollar N/A
Operativer Cashflow 1.391,3 Mio. Dollar – 129,7 Mio. Dollar N/A
Freier Cashflow 830,3 Mio. Dollar – 812,4 Mio. Dollar N/A

Quelle: Quartals-Updateletter von Tesla, eigene Berechnungen

Wie du siehst, hat Tesla seine vergangenen Zahlen nicht nur übertroffen, sondern sie regelrecht gesprengt.

Das lag vor allem daran, dass dieses Quartal das erste war, in dem das Massenmarktmodell von Tesla, das Model 3, durchgängig auf einem hohen Niveau produziert werden konnte: Die durchschnittliche wöchentliche Produktionsrate lag bei 4.300 Fahrzeugen dieses Typs. Das reichte, um die Bruttomarge für das Model 3 auf über 20 % zu schrauben.

Die hohe Bruttomarge war natürlich auch der Tatsache geschuldet, dass Tesla sich zunächst auf den Bau und die Auslieferung der höherpreisigen, margenstärkeren Model 3 mit Zusatzoptionen beschränkt hat. Das Basismodell für 35.000 Dollar ist hingegen immer noch nicht verfügbar und soll in der ersten Jahreshälfte 2019 auf den Markt kommen. Die günstigen Model-3-Versionen könnten die Bruttomarge bald unter Druck setzen.

Durch weiter steigende Produktionszahlen und die damit einhergehende Fixkostendegression sollte es Tesla jedoch möglich sein, auch in Zukunft ähnliche Bruttomargen zu erzielen. Damit dürften sämtliche Finanzierungssorgen des Unternehmens vom Tisch sein: Denn mit den aktuellen Quartalszahlen im Rücken dürfte es Tesla leichtfallen, bei Bedarf weiteres Kapital bei Investoren aufzunehmen. Vielleicht kann sich Tesla in Zukunft sogar eigenständig finanzieren.

Und wo liegt das Problem für die deutschen Hersteller?

Es ist ja nicht so, dass Daimler und Co. nicht schon mit genug anderen Problemen zu kämpfen hätten. Und jetzt kommt auch noch dieses rotzfreche kalifornische Start-up daher und verdient Geld mit seinen Autos.

Denn noch mal zum Mitschreiben: Während Tesla im vergangenen Quartal über 80.000 Elektroautos ausgeliefert hat, wartet man bei Daimler noch auf die Markteinführung des EQC und bei Audi (WKN:675700) verzögert sich der e-tron aufgrund von Softwareproblemen.

Noch dazu haben diese Autos das Problem, dass sie weder technisch überlegen noch preislich attraktiv für den durchschnittlichen Autokäufer sind. Damit sind der EQC und der e-tron alles andere als Tesla-Killer, sondern bestenfalls Mitbewerber.

Dass Tesla jetzt auch noch Geld verdient, dürfte Daimler und Co. empfindlich treffen. Denn solange Tesla defizitär gearbeitet hat, konnte man die ganze Story wenigstens dadurch abstreiten, dass das Geschäft nicht auf einer nachhaltigen Basis stünde. Doch dieser Einwand ist nun endgültig vom Tisch.

Wie geht es weiter?

Ich rechne nicht damit, dass Teslas Gewinn im vierten Quartal 2018 besser ausfallen wird als im abgelaufenen Dreimonatszeitraum. Da der durchschnittliche Model-3-Verkaufspreis nun wohl sinken wird, sollten die Margen kurzfristig kein weiteres Aufwärtspotenzial mehr haben.

Doch das ist egal. Denn Tesla hat endgültig gezeigt, dass es mit seinen Autos den Massenmarkt erobern und gleichzeitig gutes Geld verdienen kann. Und das stellt die deutschen Hersteller vor ausgewachsene Probleme:

Bis es von BMW, Daimler oder Volkswagen ein echtes Massenmarktmodell samt einer vernünftigen Ladeinfrastruktur gibt, wird es wohl noch einige Jahre dauern. In dieser Zeit kann Tesla den deutschen Autobauern fröhlich davonfahren. Und zwar auf der linken Spur mit Blinker, Lichthupe und ohne Sicherheitsabstand – so, wie man es klischeemäßig eigentlich von BMW, Mercedes und Audi kennt.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla. The Motley Fool empfiehlt BMW und Daimler.



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