Im Ruhestand? Dann könnten diese 3 Aktien die richtigen sein
Ein regelmäßiges Einkommen wird nach dem Eintritt in den Ruhestand immer wichtiger. Aber man will nicht blind alles auf Rendite setzen – stattdessen sollte man sich auf Unternehmen konzentrieren, die einen zuverlässigen und hoffentlich wachsenden Strom an Dividenden liefern können. Magellan Midstream Partners (WKN:358665), PPL Corporation (WKN:895250) und ExxonMobil (WKN:852549) sind alle starke Dividendenzahler, die in der Vergangenheit ihre Dividenden regelmäßig erhöht haben. Wer also im Ruhestand ist oder kurz davor steht, sollte sich diese drei Aktien mal genau ansehen.
1. Sehr konservative Aktie im Midstream-Bereich
Magellan, eine Midstream Master Limited Partnership, bietet eine Ausschüttungsrendite von 5,5 %. Sie hat diese Ausschüttung in 18 aufeinander folgenden Jahren erhöht. Der durchschnittliche jährliche Anstieg in den letzten zehn Jahren betrug 10 %, mehr als das Dreifache der historischen Inflationsrate. Das sind beeindruckende Zahlen, und sie erzählen nicht einmal die ganze Geschichte.
Magellan ist seit langem eine der konservativsten Midstream-Partnerschaften und konzentriert sich darauf, so viel wie möglich von seinem Wachstum selbst zu finanzieren, um Verwässerung zu vermeiden – ein Modell, das mittlerweile vom Branchenkollegen und Industrieunternehmen Enterprise Products Partners imitiert wird. Gleichzeitig hat Magellan es geschafft, dass die Verschuldung gegenüber dem EBITDA am unteren Ende der Branche liegt.
Dieser konservative Ansatz bedeutet jedoch nicht, dass das Unternehmen am Wachstum spart. Magellan verfügt derzeit über Wachstumsprojekte im Wert von 2,5 Milliarden USD, die die Ausschüttungen in den Jahren 2018 bis 2020 um bis zu 8 % pro Jahr anheben dürften. Getreu ihrem konservativen Ansatz wird der größte Teil der Investitionen erst nach Kundenzusagen oder in Einrichtungen getätigt, in denen die Nachfrage groß ist und Expansion rechtfertigt.
2. Schmutz kann gut sein
Der weltweit diversifizierte Stromversorger PPL hat Anlagen in den USA und in Großbritannien. Außerdem erzielt man eine Rendite von rund 5,4 %. Das ist im Versorgungssektor schon recht weit oben, und die Dividende wurde jedes Jahr in 17 aufeinander folgenden Jahren erhöht. Obwohl der durchschnittliche annualisierte Anstieg in den letzten zehn Jahren nur rund 3 % beträgt, reicht das aus, um mit der Inflation Schritt zu halten und damit die Kaufkraft der Aktionäre zu sichern.
Eine wichtige Geschichte ist hier die starke Abhängigkeit von PPL von kohlenstoffbasierten Kraftstoffen zur Stromerzeugung: Im Jahr 2017 entfielen beispielsweise 85 % des von PPL erzeugten Stroms auf Kohle. Nicht gerade toll für die Umwelt, aber für PPL wohl ganz gut. Das Unternehmen plant, seine CO2-Emissionen bis 2050 um 70 % zu reduzieren. Das wird eine Menge Geld für Investitionen erfordern. Der Energieversorger will bis 2022 allein rund 15 Milliarden USD ausgeben.
Versorgungsunternehmen erhalten Monopole im Gegenzug für die staatliche Regulierung der Tarife, die sie ihren Kunden berechnen. Um Tariferhöhungen genehmigt zu bekommen, investieren die Versorgungsunternehmen in der Regel in die Modernisierung ihrer Infrastruktur. Genau das muss PPL tun, wenn das Unternehmen seinen CO2-Ausstoß wie geplant reduzieren will. Und diese Art von Investition wird heute im Allgemeinen positiv bewertet.
Dies bildet einen soliden Hintergrund für die Prognose des Unternehmens, das ein jährliches Gewinnwachstum von bis zu 6 % und mit der Zeit ein kontinuierliches Dividendenwachstum erwartet. Das Dividendenwachstum wird wahrscheinlich in etwa bei der Inflationsrate bleiben, aber bei einer so hohen Anfangsrendite ist das keine schlechte Sache.
3. Zuverlässig durch dick und dünn
Exxon bleibt bei der Dividendenrendite im Vergleich zu Magellan und PPL etwas zurück und bietet den Anlegern heute eine Rendite von rund 3,8 %. Tatsächlich ist es nicht einmal der ertragreichste integrierte Big Player im Öl. Aber das Unternehmen hat mit Abstand die beeindruckendste Aufzeichnung der jährlichen Dividendenerhöhungen in Folge mit 36 Jahren. Das ist angesichts der hohen Volatilität der Energiewirtschaft ziemlich unglaublich und zeigt, dass man unbedingt die Anleger belohnen will. Der jährliche Anstieg in den letzten zehn Jahren betrug rund 8 %.
Exxon ist heute eigentlich ziemlich günstig. Die Rendite ist nicht mehr so hoch wie in den letzten Jahren seit Ende der 90er. Dafür gibt es gute Gründe, darunter sinkende Produktion und mittelgute Renditen auf das eingesetzte Kapital. Exxon bleibt jedoch einer der am wenigsten fremdfinanzierten Ölkonzerne – die langfristige Verschuldung beträgt weniger als 10 % der Kapitalstruktur – und hat Pläne, das Schiff zu wenden, insbesondere in Bezug auf die Ausgaben für neue Produktion.
Allerdings dreht sich ein so großes Schiff wie Exxon nicht gerade schnell. Es könnte einige Zeit dauern, bis die Bemühungen des Unternehmens solide Ergebnisse erzielen. Langfristig hat Exxon die finanzielle Stärke, seine Pläne durchzuziehen, auch wenn der Ölpreis wieder sinkt.
Zeit für die Recherche
Magellan, PPL und Exxon bieten alle starke Renditen, die durch langjährige jährliche Steigerungen der Ausschüttung gestützt werden. Noch wichtiger ist, dass jedes dieser Unternehmen vernünftige Pläne hat, um langfristig Erfolg zu haben. Wenn man also im Ruhestand eine solide Einnahmequelle sucht, sollte man sich bald mal jedes dieser Unternehmen genauer ansehen.
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The Motley Fool besitzt Aktien von Enterprise Products Partners und Magellan Midstram Partners. Reuben Gregg Brewer besitzt Aktien von ExxonMobil.
Dieser Artikel erschien am 14.10.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.