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Warum Bill Ackman Starbucks liebt

Starbucks
Foto: Starbucks

Obwohl man nie blind Aktien kaufen sollte, die irgendein wichtiger Hedge-Fonds-Manager kauft, ist es wahrscheinlich immer noch eine gute Idee, auf die Käufe einiger der erfolgreichsten Investoren des Marktes zu achten. Vor Kurzem investierte der aktivistische Investor Bill Ackman eine Menge Geld – etwa 900 Mio. US-Dollar – in Aktien von Starbucks (WKN:884437).

Auf einer kürzlich abgehaltenen Konferenz skizzierte Ackman seinen Fall in einer 43-teiligen Präsentation. Im Allgemeinen brachte er dieselben Argumente wie sein Unternehmen an der Wall Street vor, aber es gab ein paar neue Infos, die einen genaueren Blick wert sind.

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Wachstum in China

Der Fall Ackman hängt – wenig überraschend – vom Wachstum in China ab. Er prognostiziert, dass die Einnahmen von Starbucks in China bis 2022 jährlich um 15 % steigen werden, während sie in den USA nur um 6 % wachsen werden. Ackman sieht die Zahl der chinesischen Filialen, die von heute 3.500 auf 6.000 im Jahr 2022 ansteigen werden, auf dem Weg, schließlich eine Größenordnung zu erreichen, wie sie aktuell in den USA besteht – dort gibt es 14.400 Standorte.

Was die jüngste Verlangsamung der Verkaufszahlen in China betrifft, so kontert Ackman mit mehreren Argumenten. Zum einen ist Starbucks seit 20 Jahren in China und hat bereits erstklassige Lagen in stark frequentierten Gebieten inne. Das Unternehmen hat auch über sieben Millionen aktive Rewards-Mitglieder in China, die es für Upselling und personalisierte Angebote nutzen kann. Ackman verweist auch auf Starbucks’ neue Partnerschaft mit Alibabas (WKN:A117ME) Ele.me Lieferservice als möglichen Wachstumstreiber.

Was den Herausforderer Luckin Coffee betrifft, so stellt Ackman fest, dass Luckin sein Wachstum des letzten Jahres nur mithilfe von Venture-Finanzierungen so schnell schaffen konnte, während Starbucks eine dominante globale Marke ist, die für Wachstum und Innovation keine Fremdfinanzierung benötigt.

Schließlich begrüßte Ackman die kürzlich erfolgte Einstellung des neuen CFO Pat Grismer, früher bei Yum! Brands, einem Unternehmen, das mit seinem KFC-Segment auch in China erfolgreich war.

Schafft Starbucks die Trendwende in den USA?

Trotz aller China-Euphorie macht das US-Segment von Starbucks immer noch zwei Drittel des operativen Ergebnisses des Unternehmens aus. Die US-Verkäufe waren in letzter Zeit schwach und das Wachstum ging in den ersten neun Monaten des Jahres 2018 auf 2 % zurück, den schlechtesten Wert, den es seit 2009 gegeben hat. Schlimmer noch, das Transaktionsvolumen ist negativ geworden, wobei die positiven Umsatzzahlen nur durch Preiserhöhungen gestützt wurden.

Ackman glaubt, dass das auf drei Dinge zurückzuführen ist: die Frappuccino-Schwäche, lange Wartezeiten durch Mobile-Order-and-Pay und die Umstellung von transaktionsbasierten auf US-Dollar-basierte Belohnungen. Er denkt auch, dass alle drei Faktoren bereinigt werden können. Sobald man diese Umstellung hinter sich hat, werden die Transaktionen leichter vergleichbar sein. Starbucks hat auch Schritte unternommen, um die mobile Bestellung und Bezahlung besser zu verwalten, einschließlich einer besseren App und einer effizienteren Personaleinsatzplanung.

Ackman glaubt auch, dass Starbucks mit gesünderen Alternativen für den Nachmittag innovativ sein kann, um Rückgängen bei zuckerreichen Frappuccinos entgegenzuwirken. Die hochwertigen Röstereien und Testfilialen des Unternehmens sollten für erstklassige „Labore“ sorgen, in denen diese Innovation stattfindet.

Bewährte Schritte

Im Gegensatz zu einigen seiner anderen Investitionen – wie z. B. Automatic Data Processing (WKN:850347), wo er auf Veränderungen drängte – ist Ackman passiv in Starbucks investiert, ja er fand sogar lobende Worte für die jüngsten Schritte des Managements.

In den letzten Jahren hat Starbucks seine Teavana-Filialen in Einkaufszentren geschlossen, seine Teemarke Tazo veräußert und auch sein Geschäft mit abgepacktem Kaffee für 7,2 Mrd. US-Dollar an Nestlé (WKN:A0Q4DC) verkauft. Starbucks nutzte diese Mittel, um sein ostchinesisches Joint Venture aufzukaufen, die volle Kontrolle über die Geschäfte in dem Land zu übernehmen und gleichzeitig sein Kapitalrückführungsprogramm zu stärken. Ackman prognostiziert für die nächsten zwei Jahre über 14 Mrd. US-Dollar an Rückkäufen, was 18 % des aktuellen Unternehmenswerts entspricht.

Andere atemberaubende Statistiken

Basierend auf Unternehmensangaben schätzt Ackman, dass die US-Filialen eine Rendite von 66 % erzielen, während die China-Filialen sogar eine Rendite von 86 % erzielen. Das sind wirklich riesige Zahlen!

Ein weiteres Beispiel für die Dominanz von Starbucks? Ein beeindruckender Marktanteil von 46,2 % in der Kategorie Außer-Haus-Kaffee weltweit. Das zweitplatzierte Unternehmen? McDonald’s, mit einem Anteil von nur 3,1 %.

Spaß mit Zahlen

Ackman glaubt, dass die Aktien von Starbucks bis 2021 93 US-Dollar pro Aktie erreichen können, basierend auf einem Basisfall des 25-fachen geschätzten Gewinns pro Aktie von 3,70 US-Dollar im Jahr 2022. Sein Bullenfall sind 117 US-Dollar pro Aktie, basierend auf einem 27-fachen geschätzten Gewinn pro Aktie von 4,35 US-Dollar für 2022. Im Vergleich dazu liegt das aktuelle Forward-KGV der Aktie bei nur 22,1.

Obwohl ich der Gewinnwachstumsthese glaube, bin ich skeptisch, dass Starbucks sein KGV so stark erhöhen kann. Mit zunehmender Größe eines Unternehmens nimmt die Wachstumschance ab, was die Expansion, die Ackmans Modell zugrunde liegt, einschränken könnte.

Dennoch würde ein Vielfaches des 22-fachen Gewinns aus Ackmans Basisfall von 3,70 US-Dollar im Jahr 2022 einen Kurs von 81,40 US-Dollar ergeben – weit über dem aktuellen Niveau. Fügt man noch eine steigende Dividende hinzu, dann kann Starbucks noch immer eine gute Investition sein, auch wenn das Unternehmen nicht die doppelte Vision von Ackman erreicht.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Starbucks. The Motley Fool empfiehlt Nestle.

Dieser Artikel wurde von Billy Duberstein auf Englisch verfasst und am 18.10.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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