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Warum der Kurseinbruch bei Fresenius und Fresenius Medical Care nicht überrascht

Foto: Getty Images

Aktien von Fresenius (WKN:578560) und Fresenius Medical Care (WKN:578580) sind seit ihrem Hoch im Juni 2017 beziehungsweise im Februar 2018 um 21,9 und 24,6 % (18.10.2018) gefallen. Dabei sind beide grundsolide Unternehmen, die zu den besten auf dem deutschen Markt zählen.

Warum die Kurskorrekturen normal und zu erwarten waren, erfährst du hier.

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Fall Fresenius Medical Care (FMC)

Grundsätzlich ist FMCs Geschäft stärker konjunkturanfällig als jenes der Muttergesellschaft Fresenius. Deshalb ist hier immer mit stärkeren Kursbewegungen zu rechnen. Dies zeigt auch die Vergangenheit.

Nach vielen Jahren des kontinuierlichen Anstieges kam es nun im dritten Quartal 2018 zu einem Umsatzrückgang um 6 %. Dabei stieg die Zahl der Behandlungen in Nordamerika. Der Gewinn sank um 8 %. Währungsbereinigt fiel der Gewinn sogar um 17 %. Gründe hierfür sind eine Hyperinflation in Argentinien (Belastung: 17 Mio. Euro), höhere Kosten für eine Informationskampagne in den USA (Belastung: 23 Mio. Euro), eine Rückstellung für eine Gerichtsverhandlung in den USA (Belastung: 75 Mio. Euro), Währungseffekte und ein schwächeres Dialysegeschäft (insbesondere in den Schwellenländern). Wichtig ist aber auch: Auf vergleichbarer Basis stiegen der Umsatz um 2,3 % und der Gewinn um 19,7 %. Trotz der Quartalsrückgänge soll der Umsatz im Gesamtjahr weiter um 2 bis 3 % und der währungsbereinigte vergleichbare Gewinn immer noch um 11 bis 12 % zulegen.

Insgesamt belasteten also sehr viele Sondereffekte das Ergebnis. Rein operativ wächst das Geschäft aber weiterhin.

Fall Fresenius

Zur Mutter Fresenius gehören neben FMC auch noch Kabi (klinische Ernährung und Medikamente), Helios (Klinik-Gruppe) und Vamed (Entwicklung von Gesundheitseinrichtungen).  Deshalb weist sie die stabilere Ergebnisentwicklung und Aufstellung auf. Fresenius ist meiner Meinung nach eines der besten Dauerinvestments am deutschen Markt.

Im dritten Quartal stieg hier der Umsatz weiterhin um etwa 3 % und das Ergebnis vor Sondereinflüssen um 8 %. Insgesamt hält sich die Mutter aufgrund der Streuung der Geschäfte also sehr viel besser.

Natürlich belastet das Ergebnis der Tochter FMC. Bei Kabi läuft es dagegen besser, weshalb hier für 2018 ein Umsatzwachstum von etwa 7 % erwartet wird. Helios senkt seine Prognose auf etwa 3 % Umsatzwachstum. Gründe sind weniger Behandlungen im dritten Quartal. Zunehmend mehr Kunden lassen sich ambulant statt in Kliniken versorgen. Zudem werden die regulatorischen Anforderungen erhöht und die Privatisierungsmöglichkeiten in Deutschland nehmen ab. Bei Vamed läuft weiterhin alles nach Plan, sodass der Umsatz im Gesamtjahr um 5 bis 10 % zulegen soll.

Im Gesamtjahr erwartet Fresenius insgesamt weiterhin eine Steigerung des Umsatzes um etwa 5 % und des währungsbereinigten Gewinns um etwa 6 %.

Fazit für Anleger

Dennoch überrascht die Korrektur bei Fresenius nicht, denn die Aktie war zuvor schon sehr viel stärker als ihre Ergebnisse gestiegen. So kletterte der Umsatz in den letzten zehn Jahren um 175 %. Der Kurs legte im gleichen Zeitraum aber 450 % zu. Die Korrektur war also auch aus dieser Sicht überfällig. Natürlich wirken sich Prognosesenkungen auch negativ aus, aber würde man nur sie betrachten, wäre der Kursrückgang übertrieben. Zudem sollen Umsatz und Gewinn im Gesamtjahr weiter steigen. Aktuell hat sich diese Überbewertung abgebaut, sodass die Aktie wieder fair bewertet ist.

Ähnlich verhält es sich bei FMC. Hier ist der Umsatz von 2008 bis 2017 um 133 % gestiegen, während der Kurs um 160 % anzog. Aktuell hat das Pendel allerdings schon wieder zu weit auf die andere Seite ausgeschlagen, sodass die Aktie nun unterbewertet erscheint.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.



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