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Warum die Wirecard-Aktie trotz Megarallye interessant bleibt

Bullenmarkt Aktien
Foto: The Motley Fool

Wenn du keine Wirecard (WKN:747206)-Aktien im Depot hast, dann bist du vielleicht enttäuscht, dass diese Chance an dir vorbeigezogen ist. Jetzt noch einsteigen? Das Beste haben wir doch sicher schon gesehen!

Angesichts eines Kursanstiegs der Wirecard-Aktie von über 3.500 % in den letzten zehn Jahren klingt diese Argumentation auch irgendwie schlüssig.

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Wendet man seinen Blick allerdings weg von der Vergangenheit hin in die Zukunft, dann erkennt man drei Faktoren, die durchaus für eine Fortsetzung der Megarallye sprechen!

Grund 1: Megatrend bargeldloses Bezahlen

Wirecard bezeichnet sich selbst als globalen Innovationstreiber in der Digitalisierung von Zahlungsprozessen. Man könnte den Markt von Wirecard daher – stark vereinfacht – wie folgt beschreiben: Jede bargeldlose Bezahlung ist ein potenzielles Geschäft für Wirecard.

Wenn immer mehr Menschen ihre Kreditkarte, ihre Maestro-Karte oder ihr Smartphone beim Bezahlen einsetzen würden, dann würde das den Markt von Wirecard geradezu explodieren lassen!

Die Chancen, dass genau das passieren wird, stehen nicht schlecht. Denn Stand heute ist in vielen Ländern noch extrem viel Bargeld im Umlauf – was darauf schließen lässt, dass ein Großteil der Zahlungen noch immer mit Scheinen und Münzen abgewickelt wird.

Ein Blick auf die folgende Tabelle verdeutlicht, wie groß der Unterschied zwischen nahezu bargeldlosen Ländern wie Schweden und beispielsweise Japan ist.

Anteil Bargeld am BIP
Schwedische Krone               1,2 %
Norwegische Krone               1,4 %
US-Dollar               8,4 %
Euro              10,3 %
Japanischer Yen              21,9 %

Quelle: Zentralbanken der Länder, IWF

Dass die Nutzung von Bargeld auch abseits Skandinaviens in den nächsten Jahren stark rückläufig sein wird, halte ich für mehr als nur eine vage Prognose – und mit dieser Meinung stehe ich nicht allein da.

Der ehemalige Deutsche Bank-Chef John Cryan prophezeit das Ende des Bargelds bereits für das Jahr 2028 – weil es furchtbar teuer und ineffizient sei.

In Indien soll laut der Beratungsgesellschaft BCG bereits 2022 Schluss mit Münzen und Scheinen sein.

Für Wirecard, eines der führenden Unternehmen im Bereich bargeldloses Bezahlen, bedeutet dieser Wandel ein gigantisches Wachstumspotenzial – für mich das erste Anzeichen, dass die Wirecard-Erfolgsstory noch lange nicht zu Ende sein muss!

Grund 2: Die Bankenbranche braucht ein Unternehmen wie Wirecard

Neue Technologien haben in den letzten Jahren zahlreiche Branchen ordentlich aufgewirbelt. Amazon den Einzelhandel, Tesla die Automobilindustrie und Netflix die Medienbranche, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Ein Bereich jedoch wurde bisher von solchen Angreifern verschont: die Banken-Branche!

Noch immer dominieren Raiffeisenbanken, Sparkassen, Commerzbank und Deutsche Bank diesen Bereich. Neue, starke Konkurrenten: Derzeit nicht wirklich in Sicht.

Dabei gäbe es gerade in diesem Bereich in meinen Augen eine Menge Verbesserungspotenzial. Hohe Gebühren und schlechte Konditionen aufgrund teurer Filialen, Berater, die bevorzugt ihre eigenen Produkte anbieten, und der Mangel an Innovationen schreien geradezu nach einem Unternehmen, das diesen Missständen den Kampf ansagt.

In meinen Augen könnte Wirecard genau dieses Unternehmen sein. Ein Beispiel: Die Bezahl-App boon könnte das klassische Girokonto ablösen. Sie ermöglicht Überweisungen zwischen den Nutzern, Onlinezahlungen und das Bezahlen mit dem Smartphone am Point of Sale. Für all das benötigt man nur ein (Android-) Smartphone!

Damit kann boon fast alles, was ein Girokonto auch kann! Für nur 1,49 Euro pro Monat. Keine zusätzlichen Gebühren, keine Kreditkarte, kein Mindestgeldeingang. Das hört sich vielleicht nicht nach einer weltbewegenden Revolution an, vereinfacht das Bezahlen aber definitiv.

Ich weiß nicht, ob Wirecard wirklich vorhat, die Banken auch in anderen Bereich zu attackieren. Der dafür notwendige Wille zur Innovation scheint in der Truppe um Wirecard-CEO Markus Braun auf jeden Fall vorhanden zu sein. Apropos Markus Braun …

Grund 3: Hervorragendes Management

Bei ihm könnte es sich wirklich um einen herausragenden CEO handeln! Wie ich darauf komme? Ein Porträt über den Wirecard-CEO in der Oktober-Ausgabe des manager magazins hat mich überhaupt erst dazu gebracht, mich intensiver mit der Wirecard-Aktie auseinanderzusetzen.

Die erste Punkt, der mich begeistert, ist seine Vergangenheit bei Wirecard. Er übernahm das Unternehmen im Jahr 2000, während des Zusammenbruchs des Neuen Marktes, der auch Wirecard in Schwierigkeiten gebracht hat. Braun führte das Münchener Start-up aus dieser schwierigen Phase heraus – bis in die erste deutsche Börsenliga, den DAX!

Er hat Wirecard vielleicht nicht selbst gegründet – die Bindung zum Unternehmen dürfte bei ihm allerdings dieselbe sein. Man könnte die Konstellation bei Wirecard durchaus als Familienunternehmen bezeichnen. Und genau in solche investiere ich besonders gerne!

Was ich ebenfalls mag, ist, wenn der CEO Skin in the game hat, also selbst mit einer beträchtlichen Summe am eigenen Unternehmen beteiligt ist. Markus Braun besitzt über seine Beteiligungsgesellschaft gut 7 % aller Wirecard-Aktien und ist damit größter Anteilseigner – eine Menge Skin in the game, wenn du mich fragst!

Doch das für mich wichtigste Merkmal eines hervorragenden Managements ist die Motivation. Warum macht ein CEO seinen Job eigentlich? Wenn er es nur des Geldes wegen tut, dann könnte daraus eine kurzfristig ausgerichtete Unternehmensführung resultieren – das möchte ich bei meinen Aktien natürlich nicht sehen!

Bei Markus Braun können wir ausschließen, dass er seinen Job nur des Geldes wegen macht. Alleine seine Wirecard-Aktien haben derzeit einen Wert von knapp 1,5 Milliarden Euro (Stand: 15.10.2018) – damit sollte er sich jeden erdenklichen Luxus bis ans Ende seiner Tage leisten können.

Braun treibt scheinbar etwas anderes an: Leidenschaft! Ganz offensichtlich liebt er, was er tut. Das Porträt im manager magazin endet mit den folgenden Worten von Markus Braun:

Ich finde toll, was ich hier tue, für mich ist das keine Arbeit.

Ein Manager, der seinen Job nicht des Geldes wegen macht, sondern aus Leidenschaft, bringt in meinen Augen die allerbesten Voraussetzungen mit, ein wunderbarer CEO zu sein!

Und ein wunderbares Management ist eine elementar wichtige Voraussetzung für ein erfolgreiches Unternehmen – und damit für eine erfolgreiche Aktie!

Markus Braun ist in meinen Augen daher der dritte Grund, warum die Megarallye der Wirecard-Aktie noch lange nicht zu Ende sein muss!

Mein Fazit zur Wirecard-Aktie

Auch wenn die Wirecard-Aktie derzeit teuer aussieht: In Anbetracht des enormen Potenzials, das der Markt für bargeldloses Bezahlen bietet, sollte man die Wirecard-Aktie nicht vorschnell von der Watchlist streichen. Insbesondere da das Unternehmen von einem meiner Meinung nach hervorragenden CEO geleitet wird!

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Thomas Brantl besitzt Aktien von Amazon. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Netflix und Tesla.



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