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Russland und Saudi-Arabien weiten Förderungen aus – Ende des Ölpreisanstiegs nicht in Sicht

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Foto: Getty Images

Die Ölpreise scheinen kein Halten mehr zu kennen. Ein Barrel Brent kostet derzeit wieder über 85 US-Dollar (03.10.2018), WTI notiert momentan auf einem Kursniveau jenseits der 75 US-Dollar-Marke. Beide Ölsorten haben damit in diesem Jahr bereits deutlich zweistellig zugelegt – und viele der entsprechenden Ölaktien gleich mit.

Um einen weiteren Ölpreisanstieg jedoch einzudämmen, haben sich das prominente OPEC-Mitglied Saudi-Arabien und das im Ölmarkt ebenfalls quantitativ nicht unbedeutende Russland zu möglichen Ausweitungen der Förderungen positioniert.

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Schauen wir mal, was an diesen aktuellen Meldungen dran ist und ob sie wirklich das Zeug haben könnten, den Ölpreis im Zaum zu halten.

Russland mit konkreten Zahlen, Saudi-Arabien mit Klauseln

Auf einer Energiekonferenz in Moskau sagte der russische Premier Wladimir Putin zu, dass Russland bei Bedarf die Ölförderung ausweiten könnte. Konkret brachte Putin hierbei eine Zahl von 300.000 Barrel pro Tag ins Spiel, um die steigenden Ölpreise einzudämmen.

Auch der Energieminister von Saudi-Arabien äußerte sich auf besagter Konferenz dahingehend, dass Saudi-Arabien die Förderung von derzeit 10,7 Millionen Barrel pro Tag ab November ausdehnen wolle. Details oder konkrete Zahlen wurden hier allerdings nicht genannt.

Etwas mehr Kontext

Die Frage, die sich nun natürlich stellt, ist, ob das bereits reichen könnte, um die Ölpreisentwicklung einzudämmen. Was wir zur Beantwortung dieser Frage allerdings zuerst benötigen, ist – in Anbetracht dieser vagen Erkenntnisse – etwas mehr Kontext.

Auch wenn Saudi-Arabien seine Pläne nicht so recht beziffern konnte oder wollte, könnte eine Ausdehnung auf das Vorjahresniveau für den Ölstaat zumindest kurz- bis mittelfristig realistisch sein. Zur Erinnerung: Bei einer Kompromissfindung innerhalb der OPEC hat Saudi-Arabien Einschnitte von in etwa einer Million Barrel pro Tag hingenommen, um den Ölpreisfrieden zu wahren. Es könnte daher durchaus sein, dass das Land nun zumindest in einem ersten Schritt zum höheren Vorjahreswert zurückkehren möchte.

Das Statistikportal statista weist Saudi-Arabiens Ölfördervolumen im Jahr 2017 mit 11,95 Millionen Barrel pro Tag aus, was bedeuten könnte, dass Saudi-Arabien sein Fördervolumen ziemlich rasant um beachtliche 1,25 Millionen Barrel pro Tag anheben könnte.

Zusammen mit der Steigerung von Russland hieße das unterm Strich, dass allein diese beiden Förderer bereits für einen Anstieg von 1,55 Millionen Barrel pro Tag verantwortlich sein könnten. So weit, so gut. Aber so richtig beantwortet haben wir unsere Hauptfrage damit immer noch nicht.

Lediglich ein Tropfen auf dem heißen Stein?

Auch wenn das natürlich beeindruckende Dimensionen sind, könnte das unterm Strich allerdings immer noch nicht reichen, um die derzeitige Entwicklung des Ölpreises einzudämmen.

Sanktionen, Produktionsausfälle und eine steigende Nachfrage nach dem Schwarzen Gold könnten mittel- bis langfristig dafür sorgen, dass die hier beschlossenen Maßnahmen lediglich ein Tropfen auf dem heißen Stein bleiben. Hier daher zunächst ein paar Zahlen zum Vergleich:

Allein bei den US-Sanktionen gegenüber dem Iran stehen konservativen Schätzungen zur Folge mindestens 500.000 Barrel pro Tag auf dem Spiel, die künftig aus dem weltweiten Ölhandel genommen werden. Im kriselnden Venezuela ist zudem eine tägliche Fördermenge von im Schnitt rund 800.000 Barrel pro Tag entfallen. Außerdem erwarten einige Ölanalysten eine Nachfragesteigerung beim Öl von jeweils 1,4 Millionen Barrel pro Tag sowohl für das aktuelle Jahr 2018 als auch für 2019.

All das könnte unterm Strich dazu führen, dass die Maßnahmen von Russland und Saudi-Arabien alleine langfristig nicht reichen werden, um der Nachfrage gerecht zu werden und den Ölpreis zu bändigen. Auch wenn die beiden großen Ölförderer ihr Angebot teilweise erheblich ausbauen, dürfte das dem drohenden Nachfrageüberhang nicht entgegenwirken können.

Es bleibt daher in meinen Augen dabei: Der Ölmarkt befindet sich in einem steigenden Angebotsdefizit. Und ich bin gespannt, welche Maßnahmen hier noch folgen werden, um dieser möglichen Preisspirale entgegenzuwirken.

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