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Ferraris großer Plan, der Umsatz und Marge steigen lassen soll

Ferrari-Aktie
Foto: The Motley Fool

Es erscheint dir vielleicht etwas schwierig, ein Investmentszenario für die Ferrari (WKN:A2ACKK)-Aktie zu finden. Immerhin wird die Aktie gerade mit einem astronomisch hohem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 38 gehandelt. Allerdings haben CEO Louis Camilleri und sein Team vor kurzem einen Plan vorgestellt, der vorsieht, dass sich der Gewinn von Ferrari bis zum Jahr 2022 verdoppeln soll!

Es kommt nicht oft vor, dass ein Industrieunternehmen mit einer 70-jährigen Historie eine Gewinnverdopplung in einem solch kurzem Zeitraum ankündigt. Aber Ferrari ist mehr als nur ein gewöhnliches Industrieunternehmen – viel mehr ist Ferrari ein Luxusgüter-Hersteller. Und der Markt für hochwertige Luxusgüter ist inzwischen weit über Ferraris traditionelle Hochburgen, den USA und Europa, hinausgewachsen.

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Das bietet neue Möglichkeiten! Zwei Möglichkeiten, um genau zu sein, die Ferraris Absatz einen kräftigen Schub verleihen sollen. Camilleri möchte 15 neue Modelle auf den Markt werfen, um von beiden Möglichkeiten zu profitieren.

Ferraris Wachstumsmöglichkeiten

So wie Camilleri die Sache sieht, kann Ferrari auf zwei unterschiedlichen Wegen Umsatz- und Margenwachstum generieren, was zwangsweise zu höheren Gewinnen führen würde.

Zum einen wäre da die wachsende Anzahl wohlhabender Kunden aus aufsteigenden Ländern wie China. Ferrari könnte dort mehr Autos verkaufen, ohne dabei seine Exklusivität aufs Spiel zu setzten – eine vielleicht einmalige Chance.

Zum anderen sieht Ferrari großes Potential im Verkauf limitierter Sondereditionen. Exklusive Sportwagen für die besten Kunden, eingefleischte Ferrari-Jünger, die bereits mehrere Italo-Renner ihr Eigen nennen. Diese Sondereditionen werden nur in sehr geringen Stückzahlen gebaut, vielleicht ein paar hundert Stück, aber ihr Einfluss auf die Marge wird aufgrund siebenstelliger Kaufpreise enorm sein.

Was ist also der Plan? Ferrari wird bis 2022 bis zu 15 neue Modelle vorstellen – alle mit dem Ziel, von den zwei genannten Wachstumsmöglichkeiten zu profitieren. Das Unternehmen hat uns nicht zu jedem seiner neuen Modelle detaillierte Informationen gegeben, aber ein paar Hinweise sind durchgesickert.

Für Investoren dürfte es ohnehin wichtiger sein, die Ambitionen hinter Ferraris neuen Produkten zu verstehen. Denn das könnte uns Anlegern dabei helfen, die Erfolgsaussichten dieser Offensive besser zu beurteilen.

Die neuen Ferraris – mit dem doppelten Profit

Zukünftig werden beinahe alle neuen Ferraris in eine der folgenden vier Kategorien fallen. Ok, gelegentlich könnte es auch passieren, dass wir eine fünfte Kategorie brauchen, dazu später mehr.

1.Sportwagen – Ferraris Tagesgeschäft

Sportwagen sind die hochentwickelten Rennmaschinen, an die die meisten Menschen denken, wenn sie Ferrari hören. Die aktuellen Modelle 488 und 810 Superfast fallen genau in diese Kategorie: Extrem schnell, agiles Fahrverhalten, nur zwei Sitze – gemacht für die Rennstrecke!

Unter den nächsten neuen Ferrari-Sportwagen werden unter anderem zwei mit Mittelmotor angetriebene Fahrzeuge sein. Das ist eine Veränderung. Der 488 hat zwar einen Mittelmotor direkt hinter dem Fahrer, der 810 Superfast allerdings hat seine V12-Maschine vor dem Fahrer.

Eines dieser neuen Modelle wird der Nachfolger des 488 sein, ausgelegt auf maximalen Fahrspaß. Das andere wird etwas über dem 488 angeordnet sein – Ferrari kündigt an, er werde sehr, sehr schnell sein. Übrigens handelt es sich bei diesen beiden Modellen um Hybrid-Fahrzeuge.

Neben dem herkömmlichen Ferrari-Motor wird also auch ein Elektromotor eingebaut. Diese Maßnahme soll nicht nur den Kraftstoffbedarf reduzieren, sondern auch die Performance verbessern. Diese beiden Modelle sollen ab 2021 zu haben sein.

2. Gran Turismo – stilvolle Fahrzeuge, darunter ein SUV

Gran Turismo, oft abgekürzt als GT, steht für luxuriöse Straßenautos. Sie sind auch schnell, aber komfortabler als Sportwagen – und so perfekt für längere Reisen geeignet. Sie sind nicht für die Rennstrecke ausgelegt. Während Ferraris Sportwagen ausschließlich Zweisitzer sind, haben Ferraris Gran Turismo-Modelle oft vier Sitze. Ferraris aktuelle Modelle, der GTC4Lusso und der Portofino, sind beispielsweise Viersitzer. Die Rücksitze im Portofino sind ziemlich eng, im GTC4Lusso allerdings finden zwei Erwachsene auch in der zweiten Reihe ausreichend Platz.

Ferrari glaubt, dass seine Gran Turismo-Modelle der Schlüssel sind, um mehr Kunden in Ländern wie China zu gewinnen. In den nächsten vier Jahren wird das Sortiment um mehrere neue Modelle erweitert. Bemerkenswert ist, dass es einen SUV-ähnlichen Ferrari geben wird, der Purosangue heißen soll, was im Italienischen Vollblut bedeutet (wie bei Pferden).

Ferraris Management stellte klar, dass dies kein gewöhnlicher SUV sein wird: Er wird vier Sitze und einstellbare Bodenfreiheit für unebenes Gelände haben sowie möglicherweise über vier Türen verfügen. Aber er wird ein echter Ferrari sein, nicht nur ein Lastwagen mit einem springenden Pferd auf der Motorhaube.

Der Purosangue wurde für das Jahr 2022 angekündigt.

3. Special Series – limitierte Sondervarianten für Ferrari-Jünger

Diese Sondervarianten von Ferraris Sportwagen und GTs bieten ihren Kunden eine ganz besondere Erfahrung. Sie sind in der Regel streng limitiert und werden wohl zu höheren Preisen, und damit höheren Margen, als die regulären Modelle verkauft.

Ein Beispiel: Im Moment bietet Ferrari Pista-Versionen seines 488er Sportwagens an. Pista ist ebenfalls italienisch und bedeutet Rennstrecke. Die 488-Pista-Modelle haben mehr Leistung, ein schärferes Handling, markantere Lackierungen und andere einzigartigen Features. Sie sind auch teurer als der Basis 488.

Sie sind etwas ganz besonderes und exklusiv – und sollen so ausgewählte Kunden ansprechen. Einfach gesagt: Ferrari will mehr solcher Modelle auf den Markt bringen. So wird es Spezialversionen von den kommenden Gran Turismo-Modellen und  Sportwagen geben.

4. Icona – hochpreisige Klassiker

Icona ist eine völlig neue Produktkategorie für Ferrari. Sie baut auf den Erfolgen von Ferraris Hypercars auf. Hypercars sind gelegentlich erscheinende, limitierte Serienmodelle mit Spitzentechnologien und außergewöhnlich hohen Leistungen. Das neueste Hypercar war der LaFerrari, ein Hybrid-Sportwagen mit fast 1.000 PS und einem Handling, das durch Computersteuerung verbessert wurde.

Wichtig für Investoren: Ferrari limitierte die Produktion auf nur 499 Stück, weitere 210 Exemplare wurden als offene Variante verkauft. Der durchschnittliche Verkaufspreis lag bei ungefähr 2 Millionen Dollar. Die Gewinnspanne: fast unmoralisch hoch, und beide Versionen waren mehr oder weniger sofort ausverkauft.

Ferraris neue Icona-Modelle zielen darauf ab, den gleichen Bedarf zu decken wie der LaFerrari, aber auf eine etwas andere Art und Weise. Die Icona-Ferraris sind nicht nur superschnelle, technologische Vorzeigemodelle, sondern bieten außerdem ein einzigartiges Design, das historischen Ferraris ähnelt – allerdings vollgestopft mit modernster Technologie, die weitgehend von Ferraris Serienmodellen übernommen wird. Erwartet werden limitierte Auflagen, nur wenige hundert Stück, hohe Preise, gut siebenstellig – und jedes Jahr ein neues.

Ferrari zeigte vergangene Woche das erste Icona-Modell. Es heißt Monza, ist ein schnittiger, offener Speedster und ähnelt den Rennwagen aus den 50iger Jahren. Es ist ein Einsitzer, ein zweiter Sitz ist gegen Aufpreis erhältlich. Sogar die Windschutzscheibe fehlt, dafür hat er den 798 PS starken V12 Motor vom 812 Superfast. Ferrari hat den Preis nicht bekannt gegeben, aber Gerüchten zufolge dürfte er bei rund 1,7 Millionen Dollar liegen – und auch der Ferrari Monza ist bereits ausverkauft.

Hypercars: Keine Pläne für die nächsten Jahre

Ferraris Hypercars sind die fünfte Kategorie, die ich oben erwähnt habe. Sie werden allerdings nur gelegentlich erscheinen – das nächste ist erst nach 2022 geplant.

Umsatzwachstum plus steigende Margen ist gleich höherer Gewinn

Ich weiß, dass nicht alle Investoren an all den von mir genannten Details interessiert sind. Wenn du so jemand bist, kein Problem – hier sind die wichtigsten Dinge kurz und knapp zusammengefasst:

  • Ferrari will seinen Gewinn bis 2022 deutlich steigern.
  • Der Profit soll steigen, indem der Umsatz und gleichzeitig die Gewinnmarge erhöht werden.
  • Mit neuen Modellen für neue Käufer, insbesondere den Gran Turismo-Modellen, wird der Absatz gesteigert. Darunter ist auch ein neuer SUV, der ab 2022 erhältlich sein wird.
  • Die Marge wird erhöht, indem teure Modelle in limitierter Auflage auf den Markt gebracht werden, die wohlhabenden Stammkunden angeboten werden.

Wenn die neuen Modelle von Ferrari gut ankommen und die Weltwirtschaft nicht gerade zusammenbricht, dann sollten diese Maßnahmen in den nächsten vier Jahren zu einem deutlichen Anstieg der Gewinne führen.

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John Rosevear besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel von John Rosevear erschien am 20.09.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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