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Robotic Process Automation: Das nächste große Ding aus deutscher Sicht

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Foto: The Motley Fool.

Ein Roboter für die Automatisierung von lästigen wiederkehrenden Prozessen von IT-Systemen, was gibt es Schöneres? Dies ist eines unter vielen Softwarethemen, das jahrelang im Hintergrund schlummerte, aber jetzt ganz groß aus der Nische herausspringt.

Praktisch alle Konzerne wollen die Fähigkeiten dieser Technik für sich nutzen und nehmen dafür richtig viel Geld in die Hand. Auch deutsche Unternehmen spielen dabei eine wichtige Rolle und mit den Aktien von GFT Technologies (WKN:580060), SAP (WKN:716460) und der Software AG (WKN:330400) können Anleger davon profitieren.

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Darum geht es bei der Robotic Process Automation (kurz RPA)

Prozessautomatisierung gibt es schon lange, sie ist ein wesentlicher Treiber des Fortschritts. Jeder Prozess, der automatisiert werden kann, setzt auf Jahre hinaus Ressourcen frei, die produktiver eingesetzt werden können. Statt auf nervtötende Routineaufgaben können sich die Mitarbeiter auf Kreativeres konzentrieren. Zudem werden Flüchtigkeitsfehler eliminiert und die Einhaltung von Standards garantiert. Zu den Anwendungsfällen gehören Warenwirtschaftssysteme (englisch abgekürzt ERP) sowie weitere Softwareumgebungen in Büro, Logistik und Produktion.

Bisher war die Implementierung der Automatisierung oft eine teure und aufwendige Sache, sodass sich der Einsatz erst ab einer bestimmten Nutzungsschwelle lohnte. Mit RPA wird dies drastisch vereinfacht, weil die Softwareroboter einfach nur menschliche Computerinteraktionen imitieren (vielleicht hast du mal Bekanntschaft mit einem Makro-Rekorder gemacht, der letztlich nach einem ähnlichen Prinzip arbeitet). Somit verbreitert sich das Anwendungsfeld, da sich auch die Automatisierung von weniger häufig wiederholten Prozessen lohnen kann.

Ein weiterer Vorteil: Die bestehende Softwarelandschaft kann so bleiben, wie sie ist, denn RPA-Bots können sich problemlos überall einklinken, und zwar genau wie ein Anwender auf einem Bürostuhl und mit denselben Zugriffsberechtigungen. Damit werden auch kritische Datenschutzthemen recht elegant umschifft.

Wer davon profitiert

Mein US-Kollege Lee Samaha hat kürzlich bereits auf NICE (WKN:86493) hingewiesen, einen der größeren amerikanischen Anbieter. Christoph wiederum hat sich die britische Blue Prism Group (WKN: A2AF88) herausgesucht, einen der bekanntesten europäischen Spieler im RPA-Umfeld. Viele weitere Mitbewerber befinden sich in der Hand von Gründern und Private-Equity-Investoren, darunter auch Another Monday aus Köln. Da hätten wir also schon mal einen deutschen Spieler. Lass uns gleich weiterschauen, was sonst noch so geht hierzulande.

Engagiert auf dem Gebiet RPA ist auch die Software AG. Deren Software webMethods Dynamic Apps Platform spielt ganz vorne mit, wenn es um die Prozessautomatisierung geht, und soll zukünftig auch mit immer besserer Roboterfunktionalität ausgestattet werden. Daneben bedeutet das florierende RPA-Thema natürlich auch Arbeit für IT-Berater und -Integratoren, darunter insbesondere GFT, Partner von Blue Prism.

Auch der führende ERP-Anbieter SAP profitiert von RPA. Zwar verlassen sich die Walldorfer dort primär auf Partner, aber der entscheidende Punkt ist, dass diese in vielen Fällen auf SAP-Systeme fokussiert sind und somit deren Nutzwert weiter steigern. Aus Sicht von SAP interagieren RPA-Tools mit Geschäftsprozess-Managementsystemen und Warenwirtschaftssystemen direkt und beziehen smarten Input von Maschinenlern-Tools.

Eine Rolle spielen zudem Process-Mining-Tools, wie sie etwa die schnell wachsende Celonis aus München anbietet. Durch sie gelingt es, wiederum automatisch, besonders lukrative Bereiche zu identifizieren, auf die man RPA ansetzen kann. Dadurch können die Ausgaben für Beratungsleistungen erheblich sinken. Man sieht also, dass es hierzulande durchaus ein leistungsfähiges Umfeld gibt, sodass schon bald noch mehr Konzerne durch die fleißigen Automatisierungs-Bots wettbewerbsfähiger werden.

Vielfältige Chancen

Auch wenn es im deutschsprachigen Raum meines Wissens noch kein börsennotiertes Unternehmen gibt, das sich auf Prozessautomatisierungsroboter spezialisiert hat, lassen sich doch potenzielle Profiteure dieses mächtigen IT-Trends identifizieren. Die Plattformen von SAP und der Software AG werden dadurch noch besser, was die Kundenbindung erhöht und neue Ertragspotenziale erschließt. Zudem zeigt sich erneut, dass GFT frühzeitig Know-how akkumuliert, um seine Kunden effizienter zu machen.

Klar ist aber auch, dass diese Unternehmen eher indirekt von RPA profitieren. Wer an diesem spannenden Thema noch stärker partizipieren will, muss sich wohl im angelsächsischen Raum umsehen.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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