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Duell der Fools: Die Royal Dutch Shell-Aktie – Dividendenstar oder Depotleiche?

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Foto: Getty Images

Die Royal-Dutch-Shell-Aktie (WKN:A0D94M) lässt die Herzen von Dividendenfans höherschlagen: Über 5 % Dividendenrendite und nicht eine einzige Dividendenkürzung seit 1945! Das Problem: Von der Vergangenheit alleine kann man seinen Porsche nicht volltanken!

Die Frage lautet daher: Wie geht’s weiter mit der Shell-Aktie?

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Zwei Fools, zwei Meinungen: Tom und Vince haben bezüglich der Zukunftsaussichten von Shell ganz unterschiedliche Meinungen! Oder vielleicht auch nicht?

Tom: Hi Vince! Schön, dass wir wieder ein Thema gefunden haben, über das wir diskutieren können! Ich habe gerade den Geschäftsbericht von Shell ein bisschen durchgeblättert. Und tatsächlich ist es ja so, dass ein Großteil der Gewinne von Shell aus der Förderung, Weiterverarbeitung und dem Transport von Erdöl und Erdgas stammt.

Für mich sieht dieses Geschäftsmodell nicht besonders zukunftsfähig aus. In Deutschland wurden im Jahr 2016 knapp 66 % des Erdöls als Kraftstoff in Autos, Lkws, Zügen oder Flugzeugen verbrannt. Weitere gut 15 % gingen für Ölheizungen drauf.

Man muss wahrlich kein Prophet sein, um zu erahnen, dass diese Anwendungen innerhalb der nächsten Jahre Stück für Stück wegfallen werden, weil es effizientere – und vor allem günstigere – Alternativen gibt.

Warum bist du trotzdem so optimistisch bezüglich der Shell-Aktie?

Vince: Hi Thomas! Ja, zunächst muss ich dir recht geben. Royal Dutch Shell könnte eine Aktie sein, die man nicht bis ans Ende seiner Tage wird halten können. Allerdings glaube ich insgesamt, dass die Aktie seinen Investoren noch ziemlich viel Freude bereiten wird. Zumindest innerhalb der nächsten zehn Jahre.

Wie du zwar richtig angeführt hast, dürfte Erdöl als Kraftstoff für Automobile langfristig durch sauberere, günstigere und nachhaltigere Alternativen ersetzt werden. Allerdings gehe ich fest davon aus, dass das noch einige Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte dauern wird.

Gängige Prognosen rechnen so beispielsweise damit, dass bis zum Jahr 2040 lediglich 30 von 100 Kilometern elektrifiziert gefahren werden. Ich denke, Vorhersagen wie diese verdeutlichen doch recht stark, wie lange unsere Gesellschaft aus Mobilitätssicht noch maßgeblich vom Öl als fossilem Brennstoff abhängig sein wird. Prinzipiell daher gute Aussichten für alle Öl- und Erdgasmultis, zu denen Royal Dutch Shell ja nun mal zählt.

Des Weiteren könnte Öl sogar schon recht kurzfristig relativ knapp werden. Wir alle sehen es derzeit beim Blick auf den Ölpreis (und auf die Tankstellenanzeige), dass sich die Ölnotierungen innerhalb der letzten Monate wieder deutlich erholt haben. Eine Entwicklung, die noch lange nicht zu Ende sein muss.

Kurzfristig wirken beispielsweise Sanktionen gegen den Iran durch Everybody’s Darling Donald Trump stützend. Langfristig könnte es knapp werden, da einige Erdölproduzenten bereits heute auf Hochtouren fördern und erhebliche Ausdehnungen der Fördermengen in einigen Regionen nicht mehr drin sein dürften.

Gleichzeitig steigt jedoch weiterhin die globale Nachfrage nach dem Schwarzen Gold. Eine Nachfrage, die auch aufgrund stark eingebrochener Investitionen innerhalb der letzten Jahre nicht mehr kompensiert werden könnte. Die durchaus realistische Folge? Ein Nachfrageüberhang. Oder, anders ausgedrückt: Knappheit im Ölmarkt, was vor wenigen Jahren noch kaum denkbar erschien.

All das spricht für mich dafür, dass Royal Dutch Shell noch so manches hervorragende Jahr bevorstehen dürfte. Und allen Einkommensinvestoren angesichts der von dir hervorgehobenen Dividendenvorzüge gleich mit.

Vielleicht wird man in zehn Jahren noch einmal zu einer Neubewertung des Ölmarktes und von Royal Dutch Shell ansetzen müssen. Doch bis dahin freue ich mich über solide Gewinne, solide Cashflows und natürlich über stabile und sehr verlässliche Dividenden.

Tom: Ok, ich verstehe! Du siehst in Shell keine Aktie für die Ewigkeit, sondern eher ein Unternehmen mit einer begrenzten Haltbarkeit. In mein Portfolio würde die Aktie damit allerdings nur dann passen, wenn sie gerade günstig ist. Wie würdest du die aktuelle Börsenbewertung interpretieren?

Günstig, fair oder teuer?

Vince: Die Bewertung unterliegt natürlich stets gewissen Schwankungen beim Ölpreis. Wenn ich jedoch die Ergebnisse für das erste Halbjahr 2018 in Anbetracht der derzeit weiterhin steigenden Ölpreise recht konservativ auf das Gesamtjahr hochrechne, komme ich für Royal Dutch Shell auf ein KGV von ca. 11 für die teurere B-Aktie.

Sofern die Ölpreise in etwa auf diesem Niveau verharren oder sogar noch weiter steigen, finde ich das durchaus günstig. Zumal ich es, wie gesagt, sogar noch konservativ auf das aktuelle Geschäftsjahr hochgerechnet habe.

Tom: Ok Vince, sehr interessant! Also eigentlich haben mich Ölaktien bisher überhaupt nicht interessiert, weil ich die Branche für einen aussterbenden Dinosaurier gehalten habe – und auch noch immer halte.

Aber: Aus Value-Sicht könnte die Shell-Aktie tatsächlich interessant sein! Ich werde mir die Aktie deshalb definitiv noch einmal genauer anschauen!

Ein konstruktiver Austausch unter Gleichgesinnten kann die eigene Sichtweise also durchaus beeinflussen! In diesem Sinne freue ich mich schon auf die nächste Runde im Duell der Fools! Bis bald!

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Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell (B-Aktien). Thomas besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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