Mit Wirkung zum 29. Dezember 2022 hat The Motley Fool seine Geschäftsanteile an Fool.de an Aktienwelt360 verkauft. Ab diesem Zeitpunkt trägt Aktienwelt360 die alleinige Verantwortung und Kontrolle für alle neuen Inhalte auf Aktienwelt360.de.

10 Jahre später: Warren Buffett und die Finanzkrise

Foto: The Motley Fool

Es ist nun schon über ein Jahrzehnt her, dass die Finanzkrise die US-Märkte erschüttert hat. Einige Unternehmen verschuldeten sich und schwächere überlebten nicht, während viele Unternehmen mit starken Bilanzen und bedeutenden Wettbewerbsvorteilen noch stärker aus der Krise hervorgingen.

Ein Unternehmen in dieser Kategorie ist der von Warren Buffet geführte Mischkonzern Berkshire Hathaway (WKN:854075) (WKN:A0YJQ2).

🙌 Was ist dir unsere Arbeit wert?

Wir bei Aktienwelt360 denken, dass gutes Investieren mit guten Informationen beginnt. Das treibt uns an, täglich neue kostenlose Artikel für dich zu veröffentlichen, die tiefer gehen als die Berichte der anderen Aktienportale dort draußen.

Leider hat gute Recherche ihren Preis. Aber wir sträuben uns dagegen, deshalb aus Aktienwelt360 eine Halde für unseriöse Onlinewerbung zu machen. Um weiter unabhängig bleiben zu können, wenden wir uns heute an dich: Sag uns, was dir unsere Artikel wert sind! Über den folgenden Link kannst du kinderleicht einen Beitrag leisten, der uns hilft, dich weiter mit hochwertigen Inhalten zu versorgen.

TRINKGELD GEBEN

Hier erfährst du, wie Buffett die Finanzkrise vielleicht kommen sah, wie er die wirtschaftlichen Turbulenzen in große Gewinne für Berkshire verwandelt hat und was du aus Buffetts Anlagestrategie lernen kannst — nicht nur um zu überleben, sondern auch um Vorteile aus dem nächsten Börsencrash zu ziehen.

Hat Warren Buffett die Finanzkrise vorhergesagt?

So in etwa. Buffett hat die Krise hinsichtlich Timing und wie schlimm es letztendlich werden würde nicht unbedingt vorhergesagt.

Doch Buffett hat einige starke Warnungen über die Faktoren ausgesprochen, die die Finanzkrise auslösten – Derivate und Wohneigentum.

In einem beispiellosen Versuch, die Investoren vor Derivaten zu warnen, veröffentlichte Buffett im Jahr 2003 vorzeitig einen Teil seines jährlichen Briefes an die Aktionäre von Berkshire im Fortune Magazin. In dem Brief bezeichnete Buffett Derivate als “finanzielle Massenvernichtungswaffen”. Einige Jahre später sagte Buffett voraus, dass Derivate ein anderes systematisches Problem viel schlimmer machen könnten.

Dieses Problem würde sich als der Wohnungsmarkt herausstellen, insbesondere die Leichtigkeit, mit der die Amerikaner damals Häuser kaufen konnten. 2005 bemerkte Buffett: “Wenn man immer wieder den Preis für etwas hochbietet [Wohneigentum], und dabei das Geld von jemand anderem kommt, der das Gefühl hat, dass er kein Risiko trägt, weil er eine Staatsgarantie hat, dann fließt immer mehr Geld in diesen Bereich und jeder fühlt sich für lange Zeit sehr glücklich.”

Im Jahr 2007 hatte sich das Blatt zu wenden begonnen — Zwangsversteigerungen wurden immer häufiger, aber die Hauspreise blieben hoch und die Kredite leicht zu bekommen. Auf Berkshires Jahrestagung 2007 warnte Buffett nur, dass man “auf diesem Gebiet viel Elend sehen” werde.

Er hatte Recht. Sorglos vergebene Hypothekenkredite zusammen mit komplexen derivativen Wertpapieren führten fast zum Zusammenbruch des US-Finanzsystems.

Buffett verdiente ernsthaft Geld mit Investitionen aus der Krisenzeit

Eine der wichtiger Bestandteile der Anlagestrategie von Buffett ist es, zu kaufen, wenn alle anderen verkaufen. Das galt sicherlich auch während und nach der Finanzkrise.

Berkshires solide Bilanz ermöglichte es Buffett, einige besonders kluge Investitionen in Bankaktien wie Goldman Sachs (WKN:920332) und Bank of America (WKN:858388) zu tätigen.

Letzteres führte zu einem besonders großen Gewinn für Berkshire. Buffett investierte 2011 5 Mrd. US-Dollar in Vorzugsaktien von Bank of America, die eine jährliche Dividende von 6 % zahlten. Zusätzlich zu seinen Vorzugsaktien erhielt Buffett auch Optionsscheine zum Kauf von 700 Mio. Aktien für nur 7,14 US-Dollar pro Aktie, was in etwa dem entspricht, mit dem die Aktien der Bank zu diesem Zeitpunkt gehandelt wurden.

Buffett hat die Optionen von Berkshire im Jahr 2017 ausgeübt. Während ich dies schreibe, wird Bank of America für etwa 31 US-Dollar pro Aktie gehandelt und damit ist der Anteil von Berkshire auf  etwa 21 Mrd. US-Dollar gestiegen — das macht einen Gewinn von etwa 16 Mrd. US-Dollar in den sieben Jahren seit der Investition. Außerdem zahlt die Investition Berkshire jetzt mehr als 400 Mio. US-Dollar pro Jahr an Dividenden, was deutlich mehr ist, als die Vorzugsaktien gezahlt haben.

Bewältige die nächste Marktkrise wie Buffett

Um es klar zu sagen, die Finanzkrise wird sich wahrscheinlich nicht noch einmal wiederholen. Der Bankensektor hat einen großen Wandel durchlaufen und ist weitaus stabiler als vor 2008. Es ist daher unwahrscheinlich, dass der nächste Zusammenbruch des Marktes durch große Bankinstitute ausgelöst wird, die kurz vor dem Zusammenbruch stehen.

Abgesehen davon wird irgendwann ein weiterer Marktcrash kommen — es ist nur eine Frage der Zeit und der Ursache. Ich habe kürzlich einen Artikel über wertvolle Lektionen geschrieben, die die Investoren aus der Finanzkrise lernen können, und sie basieren auf den gleichen Prinzipien, die es Buffett ermöglichten, während der Krise so effektiv zu investieren. Hier eine Zusammenfassung:

  • Verfalle nicht in Panik und verkaufe deine Aktien nicht einfach, weil der Markt zusammenbricht. Wenn die Zeiten hart werden, kauft Buffett immer mehr als er verkauft. Dies ist einer der Gründe, warum er immer darauf besteht, Milliarden von Dollar in bar auf der hohen Kante zu haben — damit er in schwierigen Zeiten diesen Vorteil nutzen kann.
  • Konzentriere dich auf die besten Unternehmen in einem Sektor, die mit Rabatten gehandelt werden. Ein gutes Beispiel war Buffetts Beteiligung an Goldman Sachs am Tiefpunkt der Krise. Buffetts Begründung war einfach – Goldman war das “beste Unternehmen an der Wall Street”, und im Gegensatz zu vielen anderen Leuten war Buffett sehr zuversichtlich, dass die Rettungsaktion für die Finanzindustrie letztendlich genehmigt werden würde. Er hatte Recht.
  • Versuche nicht, den Markt zu bewerten. Nur weil der Markt zusammengebrochen ist, bedeutet das nicht, dass er nicht weiter sinken kann. Das kann sicherlich passieren. Anstatt zu versuchen, zu den absolut niedrigsten Kursen zu investieren, konzentriere dich auf Aktien, die du langfristig halten willst.
  • Die Finanzkrise hat uns gezeigt, dass keine Aktie und keine Branche völlig immun ist. Damals machten Finanzaktien einen überproportionalen Anteil der Portfolios vieler Anleger aus, weil man sie für sicher hielt. Mache nicht den Fehler, zu denken, dass eine  Aktie krisenfest ist. Das ist keine.

Fazit: Solange du einen kühlen Kopf behältst und die Sache langfristig siehst, wie es Buffett tut, solltest du ganz gut, wenn nicht sogar stärker aussteigen, als du eingestiegen bist.

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

The Motley Fool empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien).

Dieser Artikel wurde von Matthew Frankel, CFP auf Englisch verfasst und am 23.09.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



Das könnte dich auch interessieren ...