Diese 5 Riesen kaufen ratzfatz Aktien zurück
Aktienrückkäufe sind bei Anlegern ein umstrittenes Thema. Einerseits sorgen Rückkäufe dazu, den Kurs der Aktien zu steigern, was dann zu Gewinnen für Aktionäre führt, die an ihrer Aktie festhalten. Die Strategie verbessert auch die Performance pro Aktie bei wichtigen Kennzahlen wie dem Gewinn. Doch in der Vergangenheit bewiesen viele Unternehmen ein schlechtes Timing bei Rückkäufen und kauften ausgerechnet beim Höchststand der Aktie.
Trotz dieser Probleme haben sich in letzter Zeit mehr Unternehmen als je zuvor mit Rückkäufen beschäftigt. Allen voran die Tech-Giganten Apple und Cisco Systems. Auch die Großbanken JPMorgan Chase, Bank of America und Citigroup haben auf diese Weise äußerst großzügig Kapital an die Aktionäre zurückgegeben. Schauen wir doch mal nach, warum diese fünf Unternehmen so stark Rückkäufe fahren und ob sie dies auch in Zukunft tun werden.
Aktie | Betrag, der in den vergangenen 12 Monaten in Rückkäufe gesteckt wurde |
---|---|
Apple (WKN:865985) | 63,9 Milliarden US-Dollar |
JPMorgan Chase (WKN:850628) | 19,2 Milliarden US-Dollar |
Cisco Systems (WKN:878841) | 18,3 Milliarden US-Dollar |
Bank of America (WKN:858388) | 17,7 Milliarden US-Dollar |
Citigroup (WKN:A1H92V) | 16,1 Milliarden US-Dollar |
Tech-Unternehmen starten Rückkäufe
Apple und Cisco gehören beide zu den größten Technologieunternehmen der Welt, und sie haben es sich in der Vergangenheit zur Gewohnheit gemacht, Aktienrückkäufe durchzuführen. Die Hauptursache für den jüngsten starken Anstieg der Rückkaufaktivitäten ist jedoch das Ende 2017 verabschiedete Steuerreformpaket. Nach der Steuergesetzänderung haben beide Unternehmen wichtige Ankündigungen gemacht:
- Bei Apple hieß es, dass man zukünftig netto liquiditätsneutral werden will, was bedeutet, dass das Unternehmen versucht, einen gleichen Betrag an Barmitteln und Verbindlichkeiten in seiner Bilanz zu haben. Man kündigte im Mai eine massive Aktienrückkaufgenehmigung in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar an, und das Unternehmen hat in den ersten beiden Quartalen 2018 jeweils mehr als 20 Milliarden US-Dollar für Rückkäufe ausgegeben.
- Cisco hat sich zum Ziel gesetzt, den Aktionären 44 Milliarden US-Dollar in bar durch eine Kombination aus Rückkäufen und Dividenden zurückzugeben. Das Unternehmen erhöhte seine Genehmigung für Rückkäufe um 25 Milliarden US-Dollar und erhöhte damit seine gesamte ausstehende Rückkaufkapazität auf 31 Milliarden US-Dollar. Cisco sagte, dass man wahrscheinlich diesen Betrag in einem Zeitraum von 18 bis 24 Monaten ausgeben würde.
Das bedeutet, dass weder Apple noch Cisco mit den Rückkäufen so richtig auf Touren sind. Da auch andere große Technologieunternehmen unmittelbare Vorteile aus der Steuerreform gezogen haben, wird sich die allgemeine Rückkaufaktivität für den Sektor nur im weiteren Jahresverlauf beschleunigen.
Großbanken kaufen mehr und mehr zurück
Bei JPMorgan, Bank of America und Citi sieht die Geschichte durchaus anders aus. Um Kapital an die Aktionäre zurückzugeben, müssen diese Großbanken die Zustimmung der Federal Reserve einholen. Doch die US-Zentralbank lässt die Banken ihre Aktionäre großzügig belohnen.
Darüber hinaus sind die Banken bei der Kapital-Rückverteilung selbst noch aggressiver geworden. JPMorgan erhöhte seine Dividende um 43 % in diesem Jahr im Vergleich zu früheren Werten. Die erwartete Rückkaufaktivität von 20,7 Milliarden US-Dollar würde den zuvor genehmigten Plan um etwa 1,3 Milliarden US-Dollar übersteigen. Die Bank of America sollte noch größere Rückkäufe starten, wobei der Plan darauf abzielt, 20,6 Milliarden US-Dollar zurückzugeben. Im vergangenen Jahr waren es noch 12,9 Milliarden US-Dollar, die ebenfalls mit einer Dividendenerhöhung von 25 % einhergehen. Die Citigroup will 17,6 Milliarden US-Dollar bereitstellen, 2 Milliarden US-Dollar mehr als noch 2017, und die Aktionäre erhalten eine 41 % höhere Dividende.
Halten die Rückkäufe an?
Die Bedingungen, die für diese Welle an Aktienrückkäufe verantwortlich sind, scheinen weiter anzuhalten. Zwar war die Steuerreform ein einmaliges Ereignis, doch der anhaltende Zugang zu ausländischem Bargeld erleichtert den Technologieunternehmen, mehr an die Aktionäre zu zahlen. Vorerst können Investoren in großen Technologie- und Bankaktien davon ausgehen, dass die guten Zeiten für Rückkäufe so lange anhalten werden, wie die Wirtschaft auf stabilem Boden bleibt und weiteres Wachstum in den einzelnen Branchen möglich ist.
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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple.
Dieser Artikel von Dan Caplinger erschien am 23.9.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.