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Warum ich heute bevorzugt in China-Aktien und in US-Aktien investiere

China Aktien
Foto: Getty Images

Wenn wir an Dinge denken, die wir im Alltag benutzen, dann wird schnell klar: Aktien sind nicht nur Charts, Wertpapierkennnummern oder eine Tabelle mit Kennzahlen.

Diesen Artikel schreibe ich gerade mit einem MacBook Air von Apple (WKN:865985), am Montag bin ich mit Air Dolomiti, einer Tochtergesellschaft der Lufthansa (WKN:823212), nach Italien geflogen und ich bin dort mit einem Mietwagen von Sixt (WKN:723132) unterwegs.

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Wenn wir Aktien analysieren, dann sollten wir daher zuallererst das Unternehmen hinter der Aktie analysieren. Der Standort des Unternehmens ist hier sicherlich nicht das einzige und ausschlaggebende Kriterium.

Aber ein wichtiges, das man nicht unterschätzen sollte!

China, der wachsende Riese

Viele Anleger meiden chinesische Aktien. Zu groß ist die Angst vor politischen Einmischungen und manipulierten Bilanzen. Und die Verschlossenheit Chinas birgt in meinen Augen tatsächlich ein gewisses Risiko.

Jetzt kommt allerdings das große Aber: Auch in Westeuropa und den USA gibt es Skandale. Man denke nur an Steinhoff (WKN:A14XB9). Oder den Skandal um angeblich gefälschte Daten bei Akorn, einem US-Konzern, den Fresenius eigentlich übernehmen wollte.

Auch an staatlicher Einmischung mangelt es hierzulande keineswegs. Die Mietpreisbremse beispielsweise beeinflusst Immobilienkonzerne wie Vonovia oder die Deutsche Wohnen nicht unerheblich. Ganz zu schweigen vom Atomausstieg vor ein paar Jahren.

Statt unsere Augen also nur auf die mögliche Risiken chinesischer Aktien zu richten, die wie erwähnt auch bei allen anderen Unternehmen eintreten können, sollten wir uns auch die Chancen vor Augen führen, die China-Aktien bieten.

Chinesische Unternehmen könnten in den nächsten Jahren vor allem von einer Sache profitieren: der wachsenden Bevölkerung Asiens! Glaubt man den aktuellen Prognosen, dann werden im Jahr 2050 knapp 5,3 Milliarden Menschen in Asien leben – das wären ungefähr 820 Millionen mehr als heute!

Was für ein unglaubliches Wachstum! Asien könnte in gut 30 Jahren um ein zusätzliches Europa wachsen! Davon könnten auch chinesische Unternehmen profitieren, denn eines ist klar: Mehr Menschen bedeuten mehr Konsum, mehr Wirtschaftsleistung und mehr Investitionen – oder zusammengefasst: enormes wirtschaftliches Wachstumspotenzial für die ansässigen Unternehmen!

Beschäftigt man sich ein wenig mit der Entwicklung Chinas, dann stellt man fest, dass es nicht nur immer mehr Chinesen gibt. Sie sind auch außergewöhnlich erfolgshungrig und lernbereit. Warum das so wichtig ist?

Die erfolgreichsten Unternehmen sind die, die mit ihren Produkten die Welt verändern. Heute geschieht dies meist auf Basis von technologischen Fortschritten und Entwicklungen. Hierfür benötigt man hochmotivierte Spezialisten, die bereit sind, Unmögliches möglich zu machen!

Die besten Voraussetzungen: Lernbereitschaft und Erfolgshunger! Beides scheinen junge Chinesen mitzubringen, weshalb ich China insbesondere im Tech-Sektor einiges zutraue.

China könnte also aufgrund seiner lernwilligen, erfolgshungrigen und stark wachsenden Bevölkerung einen hervorragenden Nährboden für wunderbare Unternehmen liefern – und damit auch für äußerst erfolgreiche Aktien!

Standortvorteil Silicon Valley

Auch in Nordamerika erwarten Experten ein Bevölkerungswachstum, wenn auch nicht so stark wie in Asien. Im Jahr 2050 könnten laut Prognosen 88 Millionen Menschen mehr in Nordamerika leben als heute. Aber das ist nicht der ausschlaggebende Grund, warum ich US-Aktien mag.

Viel wichtiger: Aus den USA kamen die meisten Innovationen, die wir in den letzten zehn Jahren gesehen haben. Das erste benutzerfreundliche Smartphone, das erste brauchbare Elektroauto, der größte E-Commerce-Händler, die populärste Internetsuchmaschine und das größte soziale Netzwerk unserer Zeit.

Zufall? Na ja, das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Insbesondere das Silicon Valley bringt eine Vielzahl kreativer Köpfe hervor, die sich nicht davor scheuen, die Dinge anders zu machen und sich mit großen Unternehmen anzulegen. Dieser Spirit führte zu extrem erfolgreichen Unternehmen wie Apple, der Google-Mutter Alphabet oder Facebook.

Wird das auch in Zukunft der Fall sein?

Garantieren kann das natürlich niemand. Aber warum sollte das Silicon Valley mit seinem besonderen Spirit nicht auch in Zukunft äußerst erfolgreiche Unternehmen hervorbringen? Wie gesagt, ich glaube nicht, dass die genannten Unternehmen zufällig dem Silicon Valley entsprungen sind.

Für mich steht deshalb fest: Aktien aus den USA, insbesondere aus dem Silicon Valley, sind besonders interessant – und machen heute schon einen großen Anteil in meinem Depot aus.

Und was treibt Europa an?

Als in Deutschland lebender Anleger neigt man dazu, schwerpunktmäßig in deutsche – oder europäische – Unternehmen zu investieren. Und das ist natürlich auch nicht ganz falsch.

Zum einen sind vor allem deutsche Unternehmen immer noch in vielen Branchen Marktführer, insbesondere in kleinen Nischen. Zum anderen kennen wir unseren Heimatmarkt natürlich viel besser als den amerikanischen oder den asiatischen Markt.

Aber ganz objektiv betrachtet sieht die Sache in Europa aus unternehmerischer Sicht derzeit nicht besonders rosig aus. Im Gegensatz zu den erfolgshungrigen Asiaten oder Amerikanern habe ich bei uns immer häufiger den Eindruck, dass genau das Gegenteil der Fall ist.

Gewerkschaften fordern mehr Geld für gleiche oder sogar weniger Leistung und in der Politik hört man immer wieder von der Einführung einer Vermögensteuer. Eine Steuer, die Erfolg im Endeffekt sogar bestrafen würde. Aber am schlimmsten ist, dass man sich in Europa zusehends gegen jede Form der Veränderung sträubt.

Elektroautos sind Unfug, Uber schadet den Taxigesellschaften und Airbnb zerstört die Hotelbranche. Klar verändern diese Unternehmen und Technologien ihre jeweiligen Branchen radikal! Allerdings zum Nutzen von uns Kunden! Und letztendlich sollte doch genau das im Mittelpunkt aller unternehmerischen Überlegungen stehen, oder?

Das tut es bei uns in Europa allerdings in meinen Augen nicht. Zumindest erschwert das Umfeld in Europa den Fokus auf den Kunden.

Oder hast du schon mal einen Uber-Wagen bei uns gesehen? Wie viele Jahre wollte uns die einheimische Automobilindustrie einreden, dass die Elektroautos von Tesla (WKN:A1CX3T) Quatsch sind? Und auch Airbnb-Vermieter müssen sich ständig vor regulatorischen Eingriffen in Acht nehmen.

Ein unternehmerfreundliches Umfeld sieht für mich definitiv anders aus. Und das könnte natürlich auch die Entwicklung von europäischen Aktien negativ beeinflussen!

Ach ja, und Bevölkerungswachstum als zusätzlichen Motor für die Wirtschaft wird es wohl auch nicht geben: Laut Prognosen werden im Jahr 2050 rund 11 Millionen Menschen weniger in Europa leben als heute.

Diversifizierung – am besten weltweit!

Ich will damit natürlich nicht sagen, dass du jetzt alle europäischen Aktien verkaufen sollst! Denn das Umfeld ist nur einer von vielen Faktoren, die den Erfolg eines Unternehmens – und damit einer Aktie – beeinflussen.

Aber wenn du fast ausschließlich europäische Aktien hältst, dann würde ich diese Strategie an deiner Stelle vielleicht noch einmal überdenken!

Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!

Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

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Thomas Brantl besitzt Aktien von Alphabet (C-Aktien), Apple, Lufthansa und Sixt. Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- und C-Aktien), Apple, Facebook und Tesla. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.



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