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HeidelbergCement: Die Angst vor dem Kursmassaker

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Foto: Getty Images

Das bisherige Börsenjahr hat bei manchen Anlegern für Angst und Schrecken gesorgt. Die Liste der Kurseinbrüche wird immer länger. Bayer (WKN:BAY001), Osram (WKN:LED400) und Vapiano (WKN:A0WMNK) sind nur einige Aktien, die massiv an Wert verloren haben.

Auch die Aktie von HeidelbergCement (WKN:604700) hat in den letzten Monaten ordentlich Federn gelassen. Verständlicherweise wird sich der eine oder andere Anleger jetzt fragen, ob es möglicherweise noch weiter runtergeht und so richtig böse wird. Der Frage wollen wir hier nachgehen.

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Wenn ich mir andere Kurseinbrüche anschaue, dann gibt es in der Regel immer einen guten Grund dafür. Bei Bayer ist es die Monsanto-Übernahme und das Problemthema Glyphosat. Osram leidet unter der großen Abhängigkeit von der Autobranche und bei Steinhoff International (WKN:A14XB9) gab es sogar einen handfesten Bilanzskandal, der letztes Jahr ein Kursmassaker übelster Sorte ausgelöst hat.

Einsturzgefahr oder sicheres Fundament?

Also schauen wir uns mal an, ob es bei HeidelbergCement möglicherweise Faktoren gibt, die ebenfalls für Probleme sorgen könnten. Wichtig dabei sind insbesondere die langfristigen Aussichten. Diese bilden aus meiner Sicht das Fundament für eine erfolgreiche Investition. Kurzfristige Kursrücksetzer wird es immer mal wieder geben. Dabei muss man ja nicht immer direkt in Panik verfallen.

Das Geschäftsmodell ist von grundlegender Bedeutung für den Erfolg eines Unternehmens. Wichtige Fragen hierbei sind, ob Abhängigkeiten zu einzelnen Großkunden bestehen und welchen Einfluss externe Faktoren und die Gesamtwirtschaft auf ein Unternehmen ausüben.

Zu den Kernprodukten gehören Zement, Zuschlagsstoffe, Transportbeton und Asphalt. Die Produkte werden für den Bau von Häusern, Verkehrswegen, Gewerbe- und Industrieanlagen verwendet. Direkt oder indirekt gehört somit ein großer Teil der Weltbevölkerung zum potenziellen Kundenkreis von HeidelbergCement. Das Bauen liegt nun einmal in der Natur des Menschen. Auch die Weltbevölkerung wächst weiter. Ein einzelner Großkunde, der den größten Teil der Produkte abnimmt, existiert somit nicht.

Zudem ist man auch geografisch fast auf der ganzen Welt unterwegs. Insgesamt ist man auf fünf Kontinenten tätig. Nur in Südamerika herrscht noch Kahlschlag. Was mir gefällt, ist, dass sehr vorbildlich über die Konzerngebiete und Länder berichtet wird. Ob Island, Ghana oder Bangladesch: HeidelbergCement informiert in den Berichten sehr detailliert, welche Entwicklung die Geschäfte in Gebieten und einzelnen Ländern nehmen. Das macht die Berichte zwar stellenweise ziemlich dröge, trägt jedoch zur Transparenz bei. Gut so.

So erfährt man, dass aufgrund der guten Wachstumsaussichten die Aktivitäten in Afrika weiter ausgebaut werden. Die derzeitige Kapazität des in der Nähe der Hauptstadt Ouagadougou (Burkina Faso) gelegenen Zementmahlwerks wird z. B. auf rund 2 Mio. Tonnen verdoppelt. Zudem ist der Markteintritt in Südafrika geplant. An dieser Stelle möchte ich auch gerne darauf hinweisen, dass Afrika immer noch oft belächelt wird. Zu Unrecht, wie ich finde. In Afrika sind durchaus interessante Wachstumsmärkte vorhanden.

Obwohl man bereits global aufgestellt ist, finden sich somit weiterhin Expansionsmöglichkeiten. Es müssen also nicht immer Tech-Firmen sein, wenn es um Wachstum geht. Diszipliniertes und nachhaltiges Wachstum in eher langweiligen Geschäftsfeldern kann ebenfalls sehr erfolgreich sein und Mehrwert für Aktionäre schaffen. Somit sehe ich hier einen Pluspunkt für HeidelbergCement.

Risiken und Dividende

Das Potenzial für ein Kursmassaker sehe ich hier am ehesten dann, wenn sich die Weltwirtschaft insgesamt abkühlen sollte. Nur würde das den gesamten Markt betreffen und wäre kein spezifisches Ereignis, das nur die HeidelbergCement-Aktie betreffen würde. Eskalierende Handelssanktionen und politische Konflikte sind dennoch Risikofaktoren und sollten von Anlegern im Auge behalten werden. Das Wetter ist ein weiterer Faktor, der sich nicht beeinflussen lässt und Bauvorhaben in Ländern zeitweise negativ beeinflussen kann.

Handfeste Skandale lassen sich sicherlich nie gänzlich ausschließen. Ich denke jedoch, dass HeidelbergCement ein recht bodenständiges Unternehmen ist. Geschäftsberichte, Informationsfluss und der Internetauftritt hinterlassen einen positiven Eindruck. Auch der derzeitige Vorstandsvorsitzende bekleidet diese Position schon seit 2005.

Soweit ich das beurteilen kann, macht sich auch die 2016 abgeschlossene Übernahme von Italcementi  positiv bemerkbar. Die Marktposition in Italien und weiteren Ländern ist damit ausgebaut worden. Im Gegensatz zu Steinhoff hat man hier auch keinen Mischkonzern, der bei mir einen zusammengewürfelten Eindruck hinterlässt. Die Geschäftsbereiche sind klar definiert und wenn man expandiert, dann eben so, dass es meines Erachtens Sinn ergibt.

Interessant ist ebenfalls die Dividende. Hier verfolgt man eine progressive Dividendenpolitik. Für das Geschäftsjahr 2017 wurden 1,90 Euro pro Aktie ausgeschüttet. Das ist bereits die achte Erhöhung in Folge. Beim derzeitigen Kurs wäre das eine Dividendenrendite von etwa 2,9 %. Als Ausschüttungsquote werden 40–45 % angepeilt. Das macht doch einen vernünftigen Eindruck.

Fazit

Da ich die Zukunft nicht vorhersagen kann, weiß ich nicht, wie sich der Aktienkurs entwickeln wird. Ein Kurscrash lässt sich somit nie gänzlich ausschließen. Bei HeidelbergCement sehe ich jedoch viele positive Faktoren, die mir gefallen. Was ich daher sagen kann: Umso weiter der Kurs fällt, umso interessanter wird die Aktie für mich.

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Sven Knaak besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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