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Ist der Ölsektor wieder überhitzt?

Pipelines mit Sonnenuntergang
Foto: Getty Images

Die Öl- und Gasindustrie ist sehr zyklisch, wobei der Abschwung, der Mitte 2014 begann, nur das jüngste Beispiel dafür ist. Aber nachdem der Ölpreis von mehr als 100 US-Dollar pro Barrel auf rund 30 US-Dollar gesunken war, erkannte man in der Ölbranche, dass man nun im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten leben musste. Nur diese Lösung ist möglicherweise nicht realistisch, da die jüngsten Ergebnisse von Pioneer Natural Resources Company (WKN:908678), Helmerich & Payne (WKN:851292) und Noble Corporation (WKN:A1W86Q) alle darauf hindeuten, dass man wieder genau auf die Kosten achten sollte.

Eine veränderte Branche

Der zyklische Charakter der Energiewirtschaft ist nicht schwer zu verstehen. Wenn die Ölpreise hoch sind, sind die Unternehmen bereit, fast jedes Projekt zu finanzieren, denn fast jedes Projekt kann einen Gewinn abwerfen. Aber riesige Investitionen führen zwangsläufig zu einem riesigen Angebot, das die Nachfrage übersteigt und zu sinkenden Preisen führt. Wenn die Preise niedrig sind, werden nur sehr wenige Investitionen getätigt, weil niedrige Energiepreise es schwierig machen, einen Gewinn zu erzielen. Sobald jedoch das Überangebot aus dem Aufschwung absorbiert wird, führt der Mangel an Investitionen während des Abschwungs zu einem Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage, das die Preise wieder in die Höhe treibt. Und der ganze Zyklus wiederholt sich.

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Der Rückgang der Ölpreise seit Mitte 2014 war ein schwerer Rückschlag, insbesondere auf dem US-amerikanischen Onshore-Markt, einer zunehmend wichtigen Quelle der weltweiten Ölversorgung. Um dir eine Vorstellung davon zu geben, wie groß der Einbruch war, sieh dir das hier an: Helmerich & Payne, ein Dienstleistungsunternehmen für die Ölindustrie, beobachtete, wie die Zahl seiner aktiven Onshore-Anlagen in den USA von einem Höchststand von 297 auf nur 87 in 18 Monaten zurückging. Die Kunden von Helmerich & Payne zogen sich schnell und abrupt aus dem Markt zurück.

Tatsächlich haben viele in der Energiebranche erklärt, dass ihre wilden Tage vorbei sind. Beispielsweise hat der Branchenriese Chevron (WKN:852552), der weltweit über Bohranlagen verfügt, seine Investitionen seit 2014 um mehr als 50 % reduziert. Bemerkenswerter ist jedoch, dass es in absehbarer Zeit keine Pläne für eine Erhöhung gibt. Chevron hat seine Investitionsausgaben bis mindestens 2020 bei 18 bis 20 Milliarden US-Dollar festgelegt.

Der Druck steigt

Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass Energieunternehmen keine andere Wahl haben, als ihre Investitionen zu erhöhen, und dass sie aus diesen zusätzlichen Ausgaben keinen großen Nutzen ziehen könnten. Helmerich & Payne, zum Beispiel, hat die Anzahl seiner aktiven Bohranlagen auf 189 zurückgeschraubt und erwartet im dritten Quartal einen Anstieg von 23.000 US-Dollar pro Tag bei den Bohrungen, gegenüber 22.400 US-Dollar im ersten Quartal und rund 22.000 US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Steigende Preise sind in der Regel eine Folge der starken Nachfrage, was die steigende Zahl der aktiven Rigs des Unternehmens unterstreicht.

HP Umsatzdaten (vierteljährlich) von YCharts

Die Kosten steigen, aber was ist mit dem Kundennutzen? Hier liegt das Problem. Zum Beispiel begann Pioneer Natural Resources 2018 mit dem Plan, 2,9 Milliarden US-Dollar in seine Projekt zu investieren. Das Unternehmen hat diese Zahl kürzlich auf bis zu 3,4 Milliarden US-Dollar erhöht, da es beabsichtigt, seine Bohraktivitäten auszuweiten und um die Auswirkungen höherer Kosten zu berücksichtigen. Zur Jahresmitte erwartet der US-Onshore-Bohrer für 2018 eine Steigerung der Produktion um 19 % bis 24 % — das ist das gleiche Ziel, das man zu Beginn des Jahres hatte, obwohl die geplanten Ausgaben um bis zu 17 % gestiegen sind.

Der Onshore-Markt in den USA ist nicht der einzige Ort, an dem die Kosten steigen. Noble Corporation, ein Bohrdienstleistungsunternehmen, das den Offshore-Markt bedient, verzeichnete im zweiten Quartal einen Anstieg pro Rig im Portfolio um fast 10 % gegenüber dem Vorjahr. Der Quartalsbericht des Unternehmens beinhaltete einen positiven Ausblick für Contracting-Möglichkeiten, unterstützt durch die Erwartung erhöhter Kundenausgaben. Erneut führt die steigende Nachfrage tendenziell zu höheren Preisen.

Aufpassen!

Es ist unwahrscheinlich, dass die Unternehmen in der Öl- und Gasindustrie plötzlich zu Verschwendern werden und die Produktion um jeden Preis erhöhen. Die Branche ist also nicht überhitzt… noch nicht. Die jüngste Preissetzungsstärke bei Helmerich & Payne und Noble Corporation deutet jedoch darauf hin, dass die Nachfrage nach Bohrungen weiter steigt, da sich die Ölpreise von ihren Tiefständen erholt haben. Die Anleger sollten diese Kosten im Auge behalten. Sie könnten ein Frühindikator für eine sich wieder aufheizende Ölindustrie sein. Abgesehen davon sind höhere Kosten ein potenzieller Nachteil für die Margen der Ölgesellschaften.

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Dieser Artikel wurde von Reuben Gregg Brewer auf Englisch verfasst und am 01.09.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt keine der genannten Aktien.



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