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Verpasste Chance: Die Volkswagen-Stadt in den USA bekommt chinesische E-Busse

Navistar IC Bus eCharge
Bild: Navistar IC Bus

Eine unscheinbare Pressemeldung, die aufmerken lässt: Chattanooga bestellt chinesische Elektrobusse. Dabei ist das doch die Tennessee-Stadt, in der sich eigentlich alles um Volkswagen (WKN:766403) drehen sollte.

Darum gehts

Der Regional-Verkehrsverbund von Chattanooga hat Ende August mit Begeisterung die ersten drei Elektrobusse von BYD (WKN:A0M4W9) in Empfang genommen. Schon bald sollen weitere Lieferungen folgen. Für die Ladetechnik wurde das Start-up Momentum Dynamics aus Pennsylvania hinzugezogen, die innovative induktive Schnellladung ermöglicht.

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Elektrobusse sind aktuell weltweit ein großes Thema, um die innerstädtische Luftverschmutzung in den Griff zu bekommen. Schon in wenigen Jahren soll mehr als die Hälfte der neu angeschafften Busse elektrisch angetrieben werden, wobei China klar die Vorreiterrolle einnimmt.

Na und?

Nun ist Chattanooga bekanntlich Volkswagenstadt. 12.400 lokale Jobs hängen nach Konzernangaben von diesem Standort ab, was in einer Stadt mit knapp 180.000 Einwohnern mächtig viel ist. In Wolfsburg fahren ganz selbstverständlich Busse der Lkw- und Bus-Tochter MAN. Erst Ende 2017 wurden wieder zehn moderne Linienbusse an die dortigen Stadtwerke geliefert. Auch im brasilianischen Resende oder in den mexikanischen Puebla und Querétaro fahren typischerweise Busse mit Volksbus-Chassis. So gehört sich das, finde ich.

Aber jetzt, wo Chattanooga sich dazu entschlossen hat, den öffentlichen Transport schrittweise auf Elektroantrieb umzustellen, hat VW offenbar kein passendes Angebot vorlegen können. Somit gelang es BYD, in die Lücke zu springen. Das erscheint bedauerlich. Immerhin wäre es eine schöne Gelegenheit gewesen, unter Beweis zu stellen, dass man bei der Elektromobilität auf allen Ebenen an vorderster Front dabei ist. Gerade die Standorte im weltweiten Produktionsnetzwerk bieten sich als hervorragende Testmärkte für neue Fahrzeuge an.

Jetzt, wo Ende August der VW-Teilkonzern TRATON offiziell gestartet ist, bräuchte es gerade solche Erfolgsmeldungen, um das neue Gebilde deutlich sichtbar als zukunftsweisend zu positionieren – eine verpasste Chance.

Und jetzt?

Dabei haben die Wolfsburger mittlerweile einiges in der Pipeline. Scania hat im 1. Quartal einige Elektrobusse nach Östersund geliefert und kurz darauf ging in den USA mit dem IC Bus chargE, ein gemeinsames Projekt mit dem strategischen Partner Navistar (WKN:886965), ein elektrisch angetriebener Schulbus auf Promotion-Tour.

Auch was die Ladetechnik angeht, hat der Konzern jede Menge zu bieten. Die Tochter Elektrify America platziert derzeit im ganzen Land Stationen, während Porsche und Audi umfassendes Engineering-Know-how aufgebaut haben. Hinzu kommen die intelligenten digitalen Verkehrsmanagementlösungen unter dem Label RIO.

Volkswagen hat also durchaus das Zeug, um sich nach vorne zu arbeiten und den derzeit noch großen Vorsprung der Chinesen über ganzheitliche Lösungen zu verkürzen. Es wird jedoch Zeit für eine Offensive, sonst fährt nicht nur der Zug ab, sondern auch der Bus.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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