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Emotionen und das Investieren: Wie deine Psyche deinen Anlageergebnissen schaden kann

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Foto: Getty Images

Der Mensch hat einige Eigenschaften, die beim Investieren in Aktien einfach nur hinderlich sind. Dazu gehört zweifelsfrei auch unsere Neigung, gerne nur solche Informationen und Nachrichten herauszusuchen, die unsere Meinung bestätigen. Außerdem interpretieren wir bereits vorhandene Informationen eher so, dass sie unsere Thesen stützen. Schließlich hat jeder gerne recht!

Dieses Phänomen nennt man Confirmation Bias, was sich auf Deutsch mit „Informationsfehler“ übersetzen lässt. Wie du dir vorstellen kannst, kann so eine psychologische Neigung beim Investieren, wo möglichst hohe Objektivität gefragt ist, zu teuren Fehlern führen.

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Wir werden uns anschauen, wo der Confirmation Bias uns beim Investieren erwischen kann – und vor allem, wie wir ihn umgehen können, um unsere Renditen zu verbessern!

Wo kann uns der Confirmation Bias erwischen?

Der Confirmation Bias kann uns zum Beispiel erwischen, wenn wir die aktuellen Pressemitteilungen oder Social-Media-Beiträge unserer Unternehmen durchgehen. Dort ist meistens alles sehr wohlwollend – geradezu euphemistisch – formuliert. Das ist zwar kein Wunder, aber für uns Investoren echt gefährlich: Wir fühlen uns in unseren Investitionen ausschließlich bestärkt, nicht kritisiert!

Kein Unternehmen schreibt eine Pressemitteilung, in der steht: „Wir haben in diesem Jahr 10 % Marktanteil verloren und es versäumt, wichtige Zukunftsinvestitionen zu tätigen. Unsere Wettbewerbsfähigkeit sinkt und wenn die Zinsen weiter steigen, schreiben wir bald rote Zahlen.“

Das sind Informationen, die für uns als Investoren Gold wert sind. In ein solches Unternehmen würden wir niemals investieren! Aber wir müssen uns all diese Informationen mühsam aus allen Ecken der Jahresberichte zusammenkratzen und miteinander kombinieren, bis wir ein vollständiges Bild haben.

Ein aktuelles Beispiel hierfür wäre die Pleite von Air Berlin (WKN: AB1000). Wie mein Foolisher Kollege Thomas herausgefunden hat, war es für kritische, aufmerksame Investoren schon vor zehn Jahren möglich, das drohende Desaster an nur einer Kennzahl zu erkennen! Air Berlins Management hat das mit Sicherheit auch nicht übersehen – in den Jahresberichten war davon jedoch keine Rede.

Wie wir den Confirmation Bias vermeiden können

Ich persönlich stelle, wenn ich eine neue Aktie kaufe, gerne eine Investitionsthese auf. Diese muss nicht lang sein, ein paar Sätze reichen völlig aus. Ich bewahre sie auf, damit ich mich immer daran erinnern kann, warum ich das Unternehmen gekauft habe. Das sichert mich dagegen ab, unüberlegt, aus reiner Emotion zu verkaufen.

Die Investitionsthese erfüllt jedoch noch einen weiteren Zweck: Da ich dort die Hauptgründe für meine Investition festgehalten habe, kommt ein Verkauf immer dann infrage, wenn die Investitionsthese nicht mehr ganz oder gar nicht mehr zutrifft. Das überprüfe ich regelmäßig, indem ich mich laufend über das Unternehmen (wichtig: das Unternehmen, nicht den Aktienkurs!) auf dem Laufenden halte. Denn das Unternehmen selbst wird mir nicht sagen, wenn meine Investitionsthese nicht mehr zutrifft.

Um vollständig informiert zu sein, ist es wichtig, seine Informationen nicht nur vom Unternehmen zu beziehen, sondern auch aus Analystenkommentaren, aus Zeitungsartikeln, von konkurrierenden Unternehmen, aus Foren oder aus Gesprächen mit anderen Investoren. Je vollständiger wir informiert sind, desto besser können wir unsere Investitionsthese überprüfen und schauen, ob sie vielleicht nicht mehr gilt!

Zusammengefasst: Informiere dich ganzheitlich und sei kritisch!

Es ist leicht, Informationen zu finden, die unsere Investitionsentscheidungen bestätigen. Wenn wir die Mitteilungen unserer Unternehmen als die einzige Informationsquelle nutzen, werden wir vermutlich niemals schlechte Nachrichten über unsere Unternehmen lesen.

Daher ist es wichtig, sich weitere Informationen und Meinungen zu holen. Gerade dann, wenn sie unsere Investitionsthesen infrage stellen! Nur wenn wir ganzheitlich informiert und ehrlich mit uns selbst sind, entgehen wir dem Confirmation Bias und können die besten Investitionsentscheidungen treffen.

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Christoph Gössel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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