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Fords CFO bei The Motley Fool: „Wir müssen unsere Dividende nicht kürzen“

Foto: The Motley Fool.

Wird Ford (WKN:502391) seine Dividende kürzen? Das ist eine wichtige Frage, mit der sich Investoren in letzter Zeit beschäftigten. Fords Dividendenrendite liegt derzeit bei rund 6 %. Ein solches Niveau deutet darauf hin, dass Investoren im Allgemeinen mit einer Dividendenkürzung rechnen.

Zumindest auf den ersten Blick deuten der düstere Ergebnisbericht für das zweite Quartal sowie eine schwache Jahresprognose darauf hin, dass es bald nötig sein könnte, den Gürtel enger zu schnallen. Ford-CFO Bob Shanks hatte bereits 2016 gesagt, dass das Unternehmen erwartet, seine derzeitige vierteljährliche Dividendenausschüttung beibehalten zu können, was sogar eine moderate Rezession mit einschließt. Aber damals erwartete Ford noch deutliche Gewinne bis 2018.

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Ich habe mit Shanks telefoniert, um ihn zu fragen, ob dieser Plan noch aktuell ist.

Fords Finanzchef: Eine nachhaltige Dividende ist für unsere Strategie wichtig

„Wir verfolgen unser Dividenden-Konzept weiterhin mit Nachdruck“, sagte mir Shanks vor zwei Wochen. „Es ist eine wichtige Grundlage unserer Gesamtstrategie rund um die Bilanz, Ausschüttungen an Aktionäre und die Art und Weise, wie wir sie bereitstellen. Es geht auch um Nachhaltigkeit, die wir zu bieten hoffen. Wir müssen konsequent bleiben. Gerade auch beim Thema reguläre Dividende, wenn der nächste Abschwung eintritt.“

Ford hat einen konkreten Plan, der auf die Zeit zurückgeht, als Alan Mullaly noch CEO war. Dieser sollte Investoren demonstrieren, dass selbst eine Rezession keine existenzielle Gefahr für das Unternehmen darstellt. Deshalb hatte Ford erhebliche Rückstellungen gebildet (25,2 Milliarden US-Dollar mit Stand zum 30. Juni). Es ist beabsichtigt, die Entwicklung neuer Produkte und andere Ausgaben – einschließlich der Dividende – weiterzuführen, selbst wenn Umsatz und Gewinn während einer Rezession sinken.

Analysten haben diesen Plan jedoch kürzlich in Frage gestellt. In seiner Anmerkung hatte Berenberg Analyst Alexander Haissl Anfang des Monats argumentiert, dass Ford bald seine Dividende kürzen müsse, weil der Umsatz in China stark gesunken ist – zudem stehe nicht genügend Bargeld aus anderen Geschäftsbereichen zur Verfügung, um die Zahlung der regelmäßigen Dividende von 2,4 Milliarden US-Dollar pro Jahr zu finanzieren. Einige andere Wall Street-Analysten haben kürzlich ähnlich argumentiert.

Shanks erklärte mir, dass die Sorgen der Analysten im Bezug auf Fords Cashflow einen wichtigen Punkt vermissen lassen. Zwar läuft das China-Geschäft schlecht, dennoch entwickele sich die Sparte Ford Credit zu einer regelrechten Cashflow-Maschine.

Diesen Cashflow-Bereich haben die Analysten vergessen

Ford Credit, die konzerneigene Bank des Unternehmens, war in den letzten Jahren sehr profitabel. Sie erzielte 2014 einen Gewinn vor Steuern von 1,9 Milliarden US-Dollar, 2015 von 2,0 Milliarden US-Dollar, 2016 von 1,9 Milliarden US-Dollar und 2017 von 2,3 Milliarden US-Dollar. Sie erwirtschaftete 2018 trotz der anderen Probleme von Ford fast 1,3 Milliarden US-Dollar Vorsteuergewinn. Derzeit erwartet Ford, dass seine Ergebnisse für das Gesamtjahr 2018 die 2,3 Milliarden US-Dollar aus dem vergangenen Jahr eindeutig übertreffen werden.

Bis vor kurzem wurde der größte Teil der von Ford Credit erwirtschafteten liquiden Mittel in das Geschäft reinvestiert, da Ford daran arbeitete, seine gesamten „verwalteten Forderungen“ bzw. den Betrag, welchen sie zu einem bestimmten Zeitpunkt in ausstehenden Darlehen und Leasingverträgen halten, zu erhöhen. „Wir haben den größten Teil ihrer liquiden Mittel in eine größere Eigenkapitalbasis reinvestiert, sodass sie immer mehr Forderungen generieren konnten“, sagte Shanks.

Das wird sich laut Shanks bald ändern, denn Ford hat beschlossen, die von Ford Credit verwalteten Forderungen auf etwa 155 Milliarden US-Dollar zu begrenzen. (Sie befinden sich kurz vor dieser Grenze: Die verwalteten Forderungen von Ford Credit beliefen sich zum Ende des zweiten Quartals auf 151 Milliarden US-Dollar).

Die Forderungen werden durch Eigenkapital von etwa 15 Milliarden US-Dollar gestützt, sagte Shanks. Ford strebt eine jährliche Rendite von 11 % auf dieses Eigenkapital an (in der ersten Hälfte des Jahres 2018 betrug sie 15 %). Er sagte außerdem:

„Wir können davon ausgehen, dass [Ford Credit] jedes Jahr etwa 1,6 – 1,7 Milliarden US-Dollar an Ford zurück überweist, das sind 11 % der 15 Milliarden US-Dollar – und darüber hinaus sehen wir weiteres Wachstum. Das macht allein bereits rund 70 % der Dividende aus.

Wir haben also eine stabile Dividende mit einem nachhaltigen Beitrag von Ford Credit. Es passt zwar nicht zu 100 %, dennoch trägt Ford Credit einen erheblich Anteil bei.“

Fazit: Fords reguläre Dividende ist sicher

Shanks machte deutlich, dass er nur von der „normalen“ Dividende spricht, also den 0,15 US-Dollar pro Aktie, die Ford jedes Quartal zahlt. In den letzten Jahren hat Ford auch im ersten Quartal eine ergänzende Dividende gezahlt, um die Aktionäre an höheren Gewinnen zu beteiligen. Sie haben sich dafür entschieden, zusätzliche Dividenden auszuschütten, anstatt die reguläre Dividende aus genau dem oben genannten Grund zu erhöhen: Man wollte die reguläre Dividende auf einem Niveau halten, das man über den Konjunkturzyklus halten konnte.

Aber im Augenblick beabsichtigt Ford noch, seine vierteljährliche Dividende in Höhe von 0,15 US-Dollar beizubehalten, selbst wenn die Wirtschaft in eine Rezession abgleitet. Ja, der Rückgang der Einnahmen von Ford aus seinen chinesischen Joint Ventures ist ein Problem, obwohl Ford erwartet, dass sich das im kommenden Jahr verbessern wird.

Aber Shanks betonte nochmals aus Überzeugung, dass der Bargeldtransfer von Ford Credit an Ford hilfreich ist, die vierteljährliche Dividende zu zahlen, ohne dass sie zu einer unverhältnismäßigen Belastung für das Unternehmen wird.

Lange Rede, kurzer Sinn: Fords gegenwärtige vierteljährliche Dividende ist immer noch nachhaltig, sogar im Falle einer Rezession — und Ford plant definitiv sie aufrechtzuerhalten, es sei denn, die Dinge entwickeln sich schlimmer.

Wenn du den Kauf von Ford zu aktuellen Preisen aufgrund von Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Dividende aufgegeben hast, kannst du diese Bedenken zumindest vorerst wieder verwerfen.

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John Rosevear besitzt Aktien von Ford. The Motley Fool empfiehlt Ford. 

Dieser Artikel von John Rosevear erschien am 15.08.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. 



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