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Marine Harvest weiterhin eine Dividendenperle: Das zweite Quartal im Überblick

Geschäftsmann mit Lupe untersucht Papier Bericht
Foto: Getty Images

Marine Harvest (WKN: 924848) serviert seinen Anlegern regelmäßig eine vorzügliche Dividende. Die Quartalsdividende bleibt zum dritten Mal in Folge stabil bei 2,60 Kronen (umgerechnet ca. 0,27 Euro) pro Aktie. Damit beträgt die aktuelle Dividendenrendite auf das Gesamtjahr hochgerechnet fast 6 Prozent. Das kann sich sehen lassen. Der Ex-Dividendentag ist übrigens der 31. August 2018. Zahltag ist dann der 10. September. Schauen wir mal, ob auch die Zahlen zum neuen Quartal schmecken oder ob sie Investoren eher Bauchschmerzen bereiten.

Zahlenwerk mit Schönheitsfehlern

Der operative Umsatz in Höhe von 888,4 Mio. Euro blieb etwa stabil im Vergleich zur Vorjahresperiode (884,1 Mio. Euro). Unterm Strich beträgt der Gewinn 172,8 Mio. Euro und liegt somit über dem Vorjahr (66,5 Mio. Euro). Beim Erntevolumen offenbart sich dann auch schon der erste Schönheitsfehler. Das Volumen liegt knapp unter dem Vorjahreswert und konnte die Erwartungen nicht ganz erfüllen. Zudem wurde die geschätzte Ernte für das Jahr 2018 nach unten korrigiert. Statt der angepeilten 400.000 Tonnen werden jetzt noch 380.000 Tonnen erwartet. Hierbei sind die erwarteten Ergebnisse von Northern Harvest schon berücksichtigt.

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Ja, genau. Da war doch was. Marine Harvest möchte weiterhin expandieren. Um das Nordamerikageschäft zu stärken, wurde daher das kanadische Unternehmen Northern Harvest erworben. Der Erwerb ist nun in trockenen Tüchern, sodass die Ergebnisse von Northern Harvest ab dem nächsten Quartal berücksichtigt werden. Erwartet werden hier etwa 8.000 Tonnen für das zweite Halbjahr.

Doch zurück zu den Erntezahlen. Ein geringes Wachstum in Kanada und im südlichen Teil von Norwegen sowie biologische Probleme haben zu dieser Anpassung nach unten geführt. Damit sind wir auch wieder bei den Risiken von Lachsproduzenten. Krankheiten und die Lachsläuse setzen den Fischen zu und können erhebliche Schäden verursachen.

Gut entwickelt hat sich der operative Betriebsgewinn (EBIT) in Norwegen. Dieser betrug im diesjährigen 2. Quartal 126,7 Mio. Euro (Vorjahr 94,4 Mio. Euro), was ein saisonales Rekordhoch bedeutet. Der norwegische Anteil am operativen Betriebsgewinn beträgt etwa 72 Prozent, und somit bleibt Norwegen mit Abstand die wichtigste Region für Marine Harvest. Schwer getroffen hat es aufgrund der Probleme jedoch die südliche Region von Norwegen, wie in der Tabelle ersichtlich ist:

Lachs norwegischen Ursprungs nach Regionen:

operativer Betriebsgewinn (EBIT) in Mio. EuroSüdenMitteNordenTotal
2. Quartal 20189,671,345,9126,7
2. Quartal 201721,847,728,998,4

Quelle: Marine Harvest – Quartalsbericht zum zweiten Quartal 2018

Hinter dem Vorjahreszeitraum zurück blieben auch die Ergebnisse in Schottland, Kanada und Irland. Die Region Chile konnte hingegen zulegen. So, was die Zahlen angeht, soll es das auch erst einmal gewesen sein. Im Quartalsbericht sind jedoch weitere wissenswerte Informationen enthalten, die für Investoren sehr interessant sein dürften.

Das erste Ei wird bald gelegt

Was mir sehr gefällt an Marine Harvest, sind die Forschungs- und Entwicklungsbestrebungen. Der Bau des ersten Prototypen von The Egg ist weiterhin für 2018 geplant. Das wird auf jeden Fall spannend. Keine Benachrichtigung hat man bisher für das AquaStorm-Konzept erhalten. Hier wartet man weiterhin auf eine Entscheidung der zuständigen norwegischen Behörde.

Apropos, ein interessanter Trend, der nicht im Quartalsbericht zu finden ist, nennt sich Aquaponic. Damit ist das Zusammenspiel von Fischen in Aquakulturen und der Kultivierung von Nutzpflanzen gemeint. Die Ausscheidungen der Fische werden dabei als Dünger für Pflanzen genutzt. Die Pflanzen wiederum reinigen das Wasser der Fische. K+S (WKN: KSAG88) hat vor einiger Zeit einen Aquaponic-Forschungscontainer in Betrieb genommen, um genau diese Synergien weiterzuentwickeln.

Massenflucht in Chile

Sehr unangenehm könnte sich ein großer Fluchtvorfall in Chile auswirken. Im Juli wurden dort aufgrund des Wetters die Anlagen beschädigt, sodass viele Lachse geflüchtet sind. Laut Quartalsbericht konnten nur etwa 245.000 Fische eingefangen werden. 650.000 blieben weiterhin vermisst. Der Vorfall wird natürlich negative Auswirkungen auf den operativen Betriebsgewinn haben. Das dürfte jedoch nur die Spitze des Eisberges sein. Umweltschützer und die chilenischen Behörden sind hiervon verständlicherweise wenig begeistert. Noch ist nicht absehbar, welche Auswirkungen die Lachse auf die Region haben. Diese sind in Chile nicht heimisch und könnten somit für ein ökologisches Ungleichgewicht sorgen. Empfindliche Geldstrafen und schlimmstenfalls ein Verlust der Lizenzen sind somit nicht gänzlich auszuschließen.

Dennoch bin ich auf langfristige Sicht optimistisch gestimmt. Wenn Marine Harvest die Forschungs- und Entwicklungsbestrebungen konsequent umsetzt und adäquate Lösungen für die Probleme findet, die Aquafarming mit sich bringt, dann dürften Investoren noch lange Freude mit der Dividendenperle haben.

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Sven Knaak besitzt Aktien von Marine Harvest. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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