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Drei böse Omen für den DAX

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Foto: Getty Images

DAX-Fans haben es schwer im Jahr 2018. Wer sein Weihnachtsgeld zum ersten Januar 2018 in den DAX investierte, steht jetzt mit über 5 % im Minus. Die letzten sechs Monate trugen beinahe 2 % zum Gesamtverlust bei. Auf Sicht eines Jahres steht der DAX immerhin bei plus/minus null (Stand für alle Kurse: 19.08.2018).

Das ist bitter für die verwöhnte Anlegerschaft. Zur Erinnerung: Im Jahr 2017 verteuerte sich der DAX noch um sehenswerte 12 %. Vom Allzeithoch aus betrachtet haben sich diese Gewinne beinahe vollständig verflüchtigt (Stand: 19.08.2018).

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Was ist nur los mit dem Deutschen Aktienindex, der dieses Jahr sein dreißigjähriges Jubiläum feierte? Steht den Anlegern eine langwierige Seitwärtsphase bevor, eine Sommerkorrektur oder gar ein Jahrhundertcrash?

Ich denke, jeder Anleger steht irgendwann zwangsläufig vor derselben Frage: jetzt verkaufen, halten oder gar zukaufen? Das ist kein einfacher Job. Gerade bei den derzeit herrschenden sommerlichen Temperaturen, wo der Kopf lieber eine Pause hätte. Expertenmeinungen und Indikatoren machen die Aufgabe nicht leichter. Sowohl Bullen als auch Bären haben oft gute Argumente, die allesamt plausibel klingen.

Wer will, der kann leicht Gründe finden, warum der DAX demnächst in die Knie gehen wird. Im Folgenden drei Gründe, die für weitere Verluste im DAX sprechen und meiner Ansicht nach absolut plausibel klingen.

1. Rückgang des ifo-Index

Jeden Monat ermittelt das ifo-Institut in München neue Daten für den ifo-Index, auch bekannt als ifo-Geschäftsklimaindex. Dieser Index ist als Frühindikator für die konjunkturelle Entwicklung Deutschlands zu verstehen und wird seit 1972 erhoben. Grundlage für die Datenbasis ist die Befragung von 7.000 Unternehmen mit verschiedenen Branchenschwerpunkten.

Dem ifo-Index nach zu urteilen, haben sich die Aussichten der deutschen Wirtschaft seit Ende 2017 im Monatsrhythmus verschlechtert. Noch ist der ifo-Index weit entfernt von den Tiefen des Jahres 2008. Damals stürzte der Frühindikator innerhalb eines Monats um mehrere Punkte ab. Der DAX antwortete seinerzeit mit einem Verlust von gut 50 %.

Auch wenn der ifo-Index heute deutlich freundlicher aussieht als im Jahr 2008, dürften sich skeptische Anleger trotzdem fragen, ob nicht alles gegen eine Fortsetzung des Bullenmarktes spricht, wenn sich die Aussichten aus dem Blickwinkel der deutschen Wirtschaft von Monat zu Monat verschlechtern.

2. Das Fußballtrauma

Die meisten Anleger werden die – aus deutscher Sicht – katastrophale Fußballweltmeisterschaft 2018 innerlich längst abgehakt haben. Für gute Stimmung wird das historische Aus in der Vorrunde aber sicher auch nicht gesorgt haben.

Esoterisch veranlagte Anleger könnten sich nun fragen, ob sich die schlechte Leistung der Fußballnationalmannschaft auf das kollektive Empfinden der deutschen Bevölkerung und somit negativ auf die zukünftige Wirtschaftsleistung auswirkt.

Ebenso könnte die Frage aufkommen, ob die deutsche Wirtschaft nicht genauso satt und erfolgsverwöhnt ist wie die deutsche Fußballnationalmannschaft nach dem Weltmeistertitel 2014 und sich nun auf den guten Zahlen von gestern ausruht, anstatt sich für die Märkte der Zukunft zu positionieren.

Die Fußballweltmeisterschaft dürfte viele Menschen daran erinnert haben, dass nicht in jedem Jahr zwangsläufig ein dickes Plus auf dem Zettel steht. DAX-Investoren, die sich für das Jahr 2018 garantierte zweistellige Zuwachsraten ausgemalt hatten, dürfte diese Einsicht nicht schmecken.

3. Apokalyptische Hitzewelle

Vertrocknete Felder, Waldbrände, leere Regale bei Klimageräten. Angeblich verlieren Menschen bei Hitze bis zu 40 IQ-Punkte. Sofern man nicht verblödet, wird man von der Tropenzecke infiziert, die sich neuerdings aufgrund der guten Bedingungen in Deutschland aufhält und allerhand schlimme Erreger zu bieten hat. Breitet sich demnächst vielleicht auch die Malaria in Deutschland aus?

Von der internationalen Raumstation ISS aus betrachtet ist Deutschland zurzeit eine braune Wüste. Überrascht twitterte der deutsche Astronaut Alexander Gerst: „So habe ich es zuvor noch nie gesehen.“ Das wirft die Frage auf, ob diese einmalige Trockenheit wirklich einmalig ist oder ob sich der Trend zur Verwüstung fortsetzt.

Wetterfühlige Anleger könnten vermuten, dass sich mit der Klimaveränderung auch die wirtschaftlichen Bedingungen eines Landes verändern. So ganz abwegig ist die Vermutung nicht. Aufgrund hoher Wassertemperaturen in den Flüssen mussten Atomkraftwerke in Deutschland Ende Juli ihre Leistung herunterfahren.

Orakel gesucht

Ich könnte sicher locker zehn weitere Gründe finden, warum der DAX derzeit eine schlechte Wahl ist. Mit genug Zeit und Fantasie finde ich auch mehrere Hundert. Doch ich würde ebenso viele Gründe finden, die für den DAX sprechen.

Dabei will ich keineswegs potenzielle Risiken herunterspielen. Am 16. Oktober 1989 verlor der DAX über 12 % an nur einem Tag. Ich schätze, nur die wenigstens Anleger werden diesen Kursrückgang damals vorausgeahnt haben.

Es ist meiner Meinung nach nur natürlich, dass derartige Kurstraumata um jeden Preis vermieden werden wollen. Daher wundert es mich auch keineswegs, dass sich alle Welt auf die Suche nach Orakel-Indikatoren macht.

Ob Fußball oder Wetterbericht, letztendlich kann alles zum Indikator werden. Doch das ändert nichts daran, dass nichts und niemand die Zukunft vorhersagen kann. Daher beachte ich persönlich keine Indikatoren mehr.

Schon in der Antike wäre es oft besser gewesen, wenn Menschen nicht auf Indikatoren geachtet hätten. Das Orakel von Delphi sagte einst zum kriegslüsternen Krösus: „Wenn Krösus den Halys überschreitet, wird er ein großes Reich zerstören.“ Krösus zog in den Krieg und wurde vernichtend geschlagen. Das Orakel hatte recht, ein Reich war zerstört. Zum Unglück von Krösus war es sein eigenes.

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