Darum ist der Kurs der Deutsche-Rohstoff-Aktie abgeschmiert
Mannomann, das kam überraschend: Die Aktie unserer Mini-Shell namens Deutsche Rohstoff (WKN:A0XYG7) hat innerhalb von wenigen Tagen 30 % an Wert verloren (Stand 20. August). Dabei sah die Lage zuvor so gut aus. Da fragt man sich, wie es jetzt weitergehen könnte.
Darum geht’s
Noch vor wenigen Wochen sprachen viele Faktoren dafür, dass 2018 ein blendendes Jahr für die Deutsche Rohstoff werden würde, darunter der erholte Ölpreis, die reduzierten Steuern, die weiterhin niedrigen Dienstleisterkosten sowie das günstige Regulierungs- und Finanzierungsumfeld. Was konnte da wohl schiefgehen? Nun, scheinbar so einiges.
Die vorläufigen Halbjahreszahlen vom 6. August wollten den meisten Anlegern nicht so richtig schmecken. Zwar bestätigte das Management den profitablen Wachstumskurs und die Umsatzprognose konnte sogar leicht angehoben werden, aber viele hatten sich wohl noch mehr erhofft. Insbesondere ein Satz zur Tochter Cub Creek Energy sorgt bis heute für Unsicherheit. Dort läuft es schlechter als erwartet, weshalb Wertberichtigungen erforderlich sind.
Na und?
Die insgesamt gute Umsatzsituation führt zwar zu einem schönen operativen Gewinn vor Abschreibungen (EBITDA), aber weiter unten in der Gewinn-und-Verlust-Rechung könnte sich das Ergebnis nun erheblich verschlechtern. Maßnahmen, um in Cub Creek gegenzusteuern, wurden bereits eingeleitet, doch weiteren Abschreibungsbedarf kann das Management derzeit nicht ausschließen.
Hinzu kommt eine weitere Sache bei der wichtigen Tochter Elster Oil & Gas. Dort musste ein Teil des geförderten Öls eingelagert werden, weil der Vermarktungspartner mit dem Abtransport nicht hinterherkam. Im Verlauf dieses Halbjahrs soll sich die Situation zwar wieder normalisieren, aber man weiß ja nie.
Und jetzt?
Insgesamt frage ich mich trotzdem, ob das alles wirklich so schlimm ist. Wenn es so weitergeht, wird die Deutsche Rohstoff bald wieder so bewertet wie zu Zeiten der Ölschwemme von 2015/2016, als es in den Bereich von 15 Euro runterging. Dabei sind die meisten Faktoren, die das Geschäft eigentlich treiben sollten, weiterhin aktiv. Die Gründung der Bright Rock Energy vom Juli, die Öl- und Gasflächen in der Midwest-Region erwerben und entwickeln will, ist ein weiterer Beleg dafür.
Die Cub-Creek-Abschreibung war eine unschöne Überraschung, aber nun ist der Kurs in meinen Augen mehr als genug korrigiert worden – was natürlich nur gilt, wenn weitere schlechte Nachrichten ausbleiben. Am 28. September wird der Halbjahresbericht voraussichtlich im Detail über die letzten Entwicklungen informieren.
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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.